Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Toby.
    »Dass Duane mit diesem Mann weggegangen ist. Vielleicht brauchte er Hilfe.«
    »Ich weiß nicht so recht. Vielleicht. Aber sie haben sich nicht gerade so benommen, als ob etwas Schlimmes passiert wäre.«
    »Aber irgend was muss passiert sein. Duane wusste, dass ich auf ihn warte. Er kann doch nicht einfach …«
    Ich habe ihm gesagt, er soll die Kondome vergessen, aber er hat darauf bestanden, trotzdem rauszugehen.
    Um sich mit jemandem zu treffen?
    Um nicht mit mir schlafen zu müssen?
    Nein, das ist doch verrückt, sagte sie sich. Wenn der Präser nicht kaputtgegangen wäre … und ich habe ihn kaputtgemacht … dann wäre Duane nie weggegangen. Er kann das nicht geplant haben. Das ist lächerlich.
    Sherry schaute in eine weitere Seitenstraße, an der Toby ziemlich rasch vorbeifuhr. Auch dort schienen die Gehsteige leer zu sein.
    »Was kann er nicht einfach?«, fragte Toby.
    »Mit jemandem weggehen. Wenn er es trotzdem getan hat, muss er einen verdammt guten Grund dafür gehabt haben. Zum Beispiel, dass dieser Mann seine Hilfe gebraucht hat. Oder ihn zum Mitkommen gezwungen hat.«
    »Keine Ahnung«, sagte Toby. »Möglich ist alles.«
    »Ich weiß , dass er nicht schwul ist.«
    »Da!«, stieß Toby plötzlich hervor. »Sind sie das?«

6
----
    Sherry schaute in die Richtung, in die Toby deutete, und erblickte etwa einen Block weit entfernt zwei Fußgänger, die auf der rechten Straßenseite in ein erleuchtetes Schaufenster blickten.
    Toby gab Gas.
    Sherry warf noch rasch einen Blick in eine vorbeihuschende Seitenstraße und richtete dann ihre Aufmerksamkeit auf das Paar.
    Die beiden Gestalten gingen jetzt Händchen haltend in Fahrtrichtung den Gehsteig entlang. Eine von ihnen war definitiv ein Mann. Er war von kräftiger Statur und hatte lockiges gebleichtes Haar, aber anstatt eines Netzhemds und knappen Shorts trug er ein Tank-Top und eine knapp oberhalb der Knie abgeschnittene Jeans.
    Die andere Gestalt, deren langes schwarzes Haar im Wind flatterte, hatte ebenfalls ein Tanktop und abgeschnittene Jeans sowie weiße Cowboystiefel an. Selbst von hinten konnte Sherry auf den ersten Blick erkennen, dass sie eine Frau war.
    Als Toby an dem Paar vorbeifuhr, sah Sherry von der Seite, wie unter dem engen Tank-Top ziemlich große Brüste von keinem BH gebändigt auf und ab wippten.
    »Das sind sie wohl eher nicht«, sagte Toby.
    »Richtig«, sagte Sherry.
    »Aber der Typ sieht so ähnlich aus wie der, den ich vorhin mit Duane gesehen habe. Bloß dass er was anderes anhatte.«
    »Dann ist das also nicht der Mann, den du gesehen hast?«
    »Nein. Eher nicht.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut.«
    Einen Block weiter kamen sie an einem heruntergekommen wirkenden Mann vorbei, der mit gesenktem Kopf einen Konvoi von drei schwer beladenen Einkaufswagen den Gehsteig entlang bugsierte.
    Sherry fragte sich, ob das der Penner war, der sie vor dem Speed-D-Mart angebettelt hatte.
    Mit ihren dicken, vor Schmutz starrenden Klamotten, zerzausten Haaren und schwarz verschmierten Gesichtern sahen sie alle irgendwie gleich aus.
    Der hier ist größer als der von vorhin, dachte Sherry.
    Als sie an der Hamilton High School vorbeifuhren, seufzte sie.
    »Ich glaube, das bringt nichts«, sagte sie. »Die können weiß Gott wo sein.«
    Sie schaute nach vorn und stellte fest, dass sie sich bereits der Freeway-Unterführung näherten.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Duane da durchgegangen ist«, sagte sie. »Die vielen Rampen und Abfahrten sind ja schon mit dem Auto schlimm genug, aber als Fußgänger ist man in dem Gewirr hoffnungslos verloren.«
    »Ja, kann sein. Aber wissen Sie, was ich mir vorstellen könnte? Dass die beiden da drüben den National hinuntergegangen sind. Die Richtung würde jedenfalls stimmen …«
    Toby schaltete den Blinker ein und wechselte auf die Linksabbiegerspur. Als er an der roten Ampel hielt, sagte er: »Wir könnten den National ja mal bis zum Venice Boulevard entlangfahren.«
    »Wieso sollten wir?«
    »Weil Duane da vielleicht langgegangen ist. Verstehen Sie? Wenn wir ihn bis jetzt noch nicht gefunden haben, dann bleibt eigentlich nur noch die Möglichkeit, dass er und der Typ zum Venice Boulevard wollten.«
    Der grüne Linksabbiegerpfeil leuchtete auf. Toby gab Gas und bog ab auf den National Boulevard.
    »Wenn sie hier langgegangen sind«, sagte er, »müssten wir sie bald eingeholt haben. Schließlich sind wir viel schneller als sie.«
    »Das stimmt«, sagte Sherry. »Aber ich bezweifle, dass

Weitere Kostenlose Bücher