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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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haben Sie vor?«
    »Zuerst einmal will ich Duane finden. Dann höre ich mir an, was er zu seiner Verteidigung vorzubringen hat. Vielleicht war es ja in Wirklichkeit gar nicht so, wie es den Anschein hatte.«
    Und vielleicht ist es überhaupt nicht passiert, erinnerte sie sich. Vielleicht hat Toby diese Grace ebenso frei erfunden wie den Mann , mit dem Duane angeblich weggegangen sein sollte.
    »Wie glauben Sie denn, dass es gewesen ist?«, fragte Toby.
    »Ich weiß nicht. Aber ich möchte erst ein Urteil fällen, wenn ich mit Duane geredet habe. Ich kann … ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er zu einer solchen Gemeinheit fähig ist.«
    »Er ist es, glauben Sie mir. Sie hätten sehen müssen, wie er sie geküsst hat. So richtig mit Zunge. Und sie hat sich ganz eng an ihn geschmiegt, und er hat ihr den Po gestreichelt, während er sie geküsst hat.«
    Danke für die detaillierte Beschreibung, dachte Sherry. Tobys Worte riefen in ihr eine bleischwere Übelkeit hervor.
    »Sie hatte einen extrem kurzen Rock an«, fuhr Toby fort. »Und nichts darunter.«
    »Wie bitte?«
    »Kein Höschen.«
    »Woher weißt du das?«
    Warum erzählte er ihr bloß solches Zeug?
    »Weil der Wind ihr den Rock hochgeblasen hat«, sagte er.
    »Ist ja toll«, murmelte sie.
    »Tut mir Leid. Ich möchte nur, dass Sie sich keine falschen Hoffnungen machen, das ist alles. Ich weiß , dass das kein unschuldiges Geplänkel war. Die beiden sind in den Lieferwagen gegangen, weil sie zur Sache kommen wollten.«
    »Wenn es wirklich so war.«
    Toby hob die rechte Hand. »Ich schwöre bei Gott.«
    »Trotzdem möchte ich mir mein eigenes Urteil bilden. Und dazu muss ich hören, was Duane zu sagen hat.«
    »Er wird Sie wahrscheinlich anlügen.«
    »Warten wir’s ab. Ich werde es ihm nicht leicht machen. Wie dem auch sei, ich würde jetzt gerne fahren. Bist du so weit?«
    »Okay.«
    Aber anstatt den Motor anzulassen, starrte er sie nur weiter an.
    »Was ist denn los?«, fragte sie.
    »Sind Sie sicher, dass Sie wirklich zurück zu dem Lieferwagen wollen?«
    »Ziemlich sicher.«
    »Und was ist, wenn er immer noch dieser Grace zu Gange ist?«
    Bei dem Gedanken daran wurde Sherry schlecht. »Dann lerne ich meine Konkurrentin kennen«, murmelte sie. »Aber eigentlich gibt es keine Konkurrenz. Wenn Duane wirklich was mit einer anderen hat …« - sie schüttelte den Kopf - »… dann ist er mich los. Und zwar für immer.«
    »Aber wird Ihnen das nicht wehtun?«
    »Es tut mir jetzt schon weh.«
    »Aber warum vergessen Sie dann nicht einfach das mit dem Lieferwagen? Wissen Sie, was ich meine? Fahren Sie einfach nicht hin. Ich kann Sie stattdessen nach Hause bringen.«
    »Was meinst du mit nach Hause? Duanes Wohnung etwa?«
    »Da wollen Sie doch bestimmt nicht hin, oder?«
    Wenn Duane noch nicht zurück ist, könnte ich ja so tun, als wäre ich nie weg gewesen, dachte sie. Ich könnte sagen, ich sei eingeschlafen und mir anhören, was er zu seinem Verschwinden zu sagen hat.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Vielleicht wäre das gar keine so schlechte Idee.«
    »Das ist eine fürchterliche Idee. Sie wollen doch nicht etwa zu ihm zurück, nach allem, was er Ihnen angetan hat.«
    »Na schön, dann fahre ich zu mir. Aber was dann? Soll ich etwa warten, bis er sich bei mir meldet?«
    »Fahren wir zu mir «, sagte Toby.
    »Zu dir?«
    »Klar. Dann weiß Duane nicht, wo Sie sind. Cool, oder? Er hat Sie sitzen gelassen, jetzt lassen Sie ihn sitzen. Soll zur Abwechslung doch mal er sich die Sorgen machen.«
    Mit einem bitteren Lachen schüttelte Sherry den Kopf. »Ich denke nicht, dass er das tun wird, jedenfalls nicht, wenn er sich die vergangenen zwei Stunden in seinem Lieferwagen mit einer anderen Frau vergnügt hat. Vielleicht ist er sogar froh darüber, dass ich weg bin.«
    »Wie wär’s, wenn Sie trotzdem mit zu mir kämen? Wäre doch echt lustig. Wir haben ein schönes Gästezimmer. Außerdem sollten Sie in einer Nacht wie dieser nicht alleine sein. Irgendwie spielt alles verrückt. Dieser Sturm …« Er schüttelte den Kopf. »Es gibt Viertel, die haben schon keinen Strom mehr. Sie wollen doch bestimmt nicht allein in ihrer Wohnung sein, wenn plötzlich das Licht ausgeht, oder?«
    »Ach, das würde ich schon überleben.«
    »Und die Waldbrände?«
    »Die sind noch ziemlich weit entfernt.«
    »Aber man kann nie wissen. Was wäre, wenn Sie plötzlich fliehen müssten?«
    »Dann würde ich eben fliehen.«
    »Wie denn? Wo doch Ihr Auto in Reparatur

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