Rache
diesem Mann weggegangen ist, was hat er dann getan?«
»Ich bin mir nicht sicher, ob Sie das wirklich wissen wollen«, erwiderte Toby.
»Doch, das will ich. Glaub mir.«
»Aber es ist ziemlich schlimm. Auch deshalb habe ich gelogen und Sie im Auto mitgenommen - damit sie davon wegkommen. Ich schätze … ich wollte Sie irgendwie beschützen.«
»Wovor?«
Toby schüttelte den Kopf.
»Sag’s mir.«
»Sind Sie sicher?«
»Ja. Jetzt mach schon. Ich möchte wissen, was passiert ist.«
»Als er aus dem Speed-D-Mart herauskam, hat er eine Frau getroffen. Er nannte sie Grace.«
»Grace?«
»Kennen Sie sie?«
Sherry schüttelte den Kopf.
»Aber Duane schien sie wirklich gut zu kennen. Erst haben sie sich geküsst, direkt vor dem Laden, und dann sind sie zu seinem Lieferwagen gegangen und eingestiegen. Aber sie sind nicht abgefahren. Und auch nicht herausgekommen. Als Sie kamen, war Grace noch immer mit ihm in dem Wagen. Deshalb habe ich mir die Geschichte mit dem schwulen Mann ausgedacht. Ich wollte es Ihnen ersparen, dass sie ihn mit ihr finden.«
Sherry blickte Toby entgeistert an.
»Tut mir Leid, dass ich gelogen habe«, sagte er. »Es war einfach so, dass ich gemeint habe, die Wahrheit würde Ihnen wehtun . «
»Mein Gott!«, murmelte Sherry.
Da geht Duane zum Speed-D-Mart, um Kondome zu kaufen, und dann muss er sie gleich mit dieser Grace ausprobieren … Vergnügt sich in seinem Lieferwagen mit ihr, während ich mir fürchterliche Sorgen um ihn mache, ihn überall suche und mich frage, ob er tot ist oder was.
Was ist das nur für ein Mistkerl?
Moment mal, sagte sie sich. Vielleicht stimmt das ja gar nicht. Ich weiß das alles nur von Toby, und der ist ein Lügner.
Könnte Duane so etwas wirklich tun ?, fragte sie sich.
Möglicherweise. Wer weiß schon, was ein Mann alles tut, wenn ihm eine heiße Braut vor den Augen herumspringt?
»Alles in Ordnung?«, fragte Toby, dessen Stimme sehr zaghaft klang.
Sie schüttelte den Kopf.
»Ich hätte es Ihnen nicht sagen sollen«, sagte er.
»Ich … es ist schon okay … Es ist nur … Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast.«
Jetzt muss ich bloß noch herausfinden, ob es auch die Wahrheit ist.
»Ich möchte ja nichts Schlechtes über Ihren Freund sagen«, sagte Toby, »aber er scheint ein echter Mistkerl zu sein. Wissen Sie, was ich meine?«
»Klar doch.«
Wenn er es wirklich getan hat …
»Ihnen so etwas anzutun! Mein Gott, da hat er so eine tolle Freundin wie Sie, und dann behandelt er Sie derart mies …« Toby schüttelte den Kopf. »Der Mann ist nicht nur ein Mistkerl, er ist obendrein noch total verrückt.«
»Ich bin froh, dass ich es jetzt weiß. Ehe ich mich noch mehr mit ihm eingelassen habe.«
»Stimmt. Trotzdem tut es mir Leid.«
»Es ist nicht deine Schuld. Aber ich wünschte, du hättest mir von Anfang an die Wahrheit gesagt.«
Dann hätte ich nämlich gleich vor dem Minimarkt in den Lieferwagen schauen können, dachte sie.
»Das konnte ich nicht«, sagte Toby. »Mein Gott, er ist vor meinen Augen in diesen Wagen gestiegen. Mit einer anderen Frau.« Toby schüttelte den Kopf. »Völlig ausgeschlossen. Das konnte ich Ihnen doch nicht sagen. Dazu mag ich Sie zu sehr. Allein schon der Gedanke, dass es Ihnen wehtun könnte, war einfach zu viel für mich. Und wie gesagt, ich hatte diese Vorstellung, dass wir beide zusammen herumfahren und ihn suchen könnten. Ich fand Sie so toll, als Sie die Vertretung für Mr. Chambers gemacht haben, und das war meine große Chance, etwas Zeit mit Ihnen zu verbringen … Ich weiß, dass es nicht richtig war, Sie anzulügen … Aber ich habe mir auch gedacht, dass Duane, wenn wir eine Zeit lang nach ihm suchen, vielleicht mit dieser anderen Frau fertig sein wird. Und dann würden Sie nie herausfinden müssen, was für ein Mistkerl er wirklich ist. Deshalb habe ich Sie auch gefragt, ob wir die Tacos essen können - damit er mehr Zeit hatte, seine Bumserei abzuschließen und Sie nicht in die Verlegenheit kämen, ihm dabei zusehen zu müssen. Und vorhin, als Sie wollten, dass ich zu dem Speed-D-Mart fahre, dachte ich mir, was wohl wäre, wenn die beiden es immer noch trieben? In diesem Fall kann ich Sie doch nicht dorthin bringen und in den Lieferwagen schauen lassen. So … jetzt wissen Sie’s. Und ich denke, ich kann Sie jetzt genauso gut auch hinfahren, wenn Sie noch wollen.«
Sherry nickte. »Warum nicht?«
»Zu dem Lieferwagen?«
»Ja, bitte. Wenn er überhaupt noch da ist.«
»Was
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