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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Brust. Sie zog ihn weg.
    »Lass den Gurt los«, sagte Toby und fuhr den Wagen rückwärts hinaus auf die Straße.
    Sherry legte den Gurt so, dass er diagonal zwischen ihren Brüsten verlief. »Der hat mir wehgetan«, sagte sie.
    »Lass trotzdem die Finger davon.«
    »In Ordnung.«
    Er stoppte den Wagen, schaltete die Automatik auf vorwärts und beschleunigte. Die Ampel vorn am Venice Boulevard stand auf Rot.
    Die Straße sah im Schatten der windzerzausten Baumkronen ganz schwarz aus.
    Er hat das Licht nicht eingeschaltet.
    Sie widerstand dem Drang, ihn darauf aufmerksam zu machen.
    Ein Auto ohne Licht wird von der Polizei angehalten.
    Falls die Polizei nichts Wichtigeres zu tun hat, dachte Sherry.
    Nein, die halten uns bestimmt an, sagte sie sich. So spät abends ist viel Polizei unterwegs, und bei dem wenigen Verkehr heute Nacht fällt ein unbeleuchtetes Fahrzeug sofort auf.
    Toby betätigte den Blinker.
    Auf dem dunklen Asphalt rechts vor dem Wagen glänzte ein rhythmisch unterbrochenes gelbes Licht.
    Toby schaltete die Scheinwerfer an.
    Na toll.
    Kurz bevor sie die Kreuzung erreichten, sprang die Ampel auf Grün. Toby schaute kurz nach links und bog dann nach rechts ab.
    Der Venice Boulevard war von den Straßenlaternen hell erleuchtet.
    Und es war so gut wie kein Verkehr.
    Toby drehte den Kopf zu Sherry und lächelte sie an. »Weißt du was?«, fragte er.
    »Was?«
    »Es wird bestimmt ganz toll mit uns beiden.«
    Sie nickte und versuchte ebenfalls zu lächeln. »Ja«, sagte sie.
    »Nicht so toll wäre es, wenn du irgendwelche krummen Touren versuchen würdest.«
    »Das werde ich nicht.«
    »Wenn du zum Beispiel abhauen wolltest.«
    »Ich werde nicht abhauen.«
    »Das möchte ich dir auch geraten haben.«
    »Ich mache es nicht.«
    »Und wenn du es doch machst, dann wird es dir Leid tun.«
    »Ich sage doch …«
    »Dann werde ich dir sehr wehtun.«
    »Ich dachte, du magst mich.«
    »Ich mag dich auch. Ich empfinde sehr viel für dich.«
    »Dann solltest du mir nicht wehtun . Und du solltest mir auch nicht drohen . So was tut man nicht, wenn man jemanden mag.«
    »Aber ich muss doch.«
    Fast hätte sie gefragt: »Warum?« Doch dann fürchtete sie die Antwort, die er ihr womöglich gegeben hätte, und sagte stattdessen: »Nein, das musst du nicht. Du musst überhaupt nichts.«
    »Doch, ich muss.«
    »Du könntest doch auf der Stelle mit der ganzen Sache aufhören.«
    »Aufhören?«
    »Und mich aussteigen lassen.«
    »Das kann ich nicht. Ich hab schon … ich hab schon an dir rumgemacht. Es ist zu spät.«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Doch.«
    »Was bis jetzt passiert ist, kann unser Geheimnis bleiben. Ich muss niemandem erzählen, was du getan hast.«
    »Du musst nicht, aber du könntest es.«
    »Ich tu’s nicht. Das verspreche ich dir. Lass mich einfach nur gehen. Weiter muss nichts passieren.«
    Toby sah mit gerunzelter Stirn zu ihr hinüber. »Ich dachte, du wolltest mit mir ins Bett.«
    »Das wollte ich auch. Ehrlich. Aber dann hast du angefangen, mir zu drohen.«
    »Und jetzt willst du also nicht mehr ?«
    »Ich weiß nicht. Du hast mir Angst eingejagt.«
    »Du brauchst keine Angst haben.«
    »Ich will nicht, dass du mir wehtust.«
    »Ich tu dir nicht weh. Außer, wenn du es verdient hast.«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nicht abhauen will. Versprichst du mir, dass du mir nicht mehr wehtust?«
    »Okay«, sagte Toby. »Versprochen.«
    Leise seufzend hielt er an einer roten Ampel. Bis auf die paar Autos, die auf der anderen Seite des Venice Boulevards auf einem Parkplatz standen, waren weit und breit waren keine Fahrzeuge zu sehen.
    Es war der Parkplatz des Nacho Casa.
    »Ich hätte jetzt richtig Lust auf einen Taco«, sagte Sherry. »Und was ist mit dir?«
    Toby schaute hinüber zu dem Restaurant.
    Sherry öffnete ihren Sicherheitsgurt, schlüpfte aus ihm heraus und stieß die Tür auf.
    »Nein!«, schrie Toby.
    Er griff nach ihr, aber Sherry ließ sich seitwärts aus dem Wagen fallen.

11
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    Sherry riss den rechten Arm hoch. Ihr Ellenbogen knallte auf die Straße und schlug ihr den Arm gegen den Kopf. Während sie mit den Füßen noch im Wagen war, hatte sie das Gefühl, als hätte man sie kopfüber hinausgeworfen.
    Toby packte ihren rechten Fußknöchel.
    Sie fiel immer noch.
    Der Schuh glitt von Sherrys Fuß, Tobys Hand rutschte ab, und er konnte Sherry nicht mehr halten.
    Auch Sherrys Beine fielen jetzt aus dem Auto und schlugen auf das Straßenpflaster. Vor Schmerz laut aufstöhnend,

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