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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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aufgefressen.«
    » Wer hätte wen aufgefressen?« Dawn war so leise aus dem Schlafzimmer gekommen, dass keiner der Brüder sie gehört hatte. »Mein Gott, Toby!«, rief sie. »Was ist denn mit dir passiert?« Sie war barfuß und trug ihre abgeschnittenen Jeans und das Oberteil ihres knappen, limettengrünen String-Bikinis.
    »Ich bin okay«, sagte Toby. »Ich bin bloß von ein paar Typen vermöbelt worden, die Sids Mustang klauen wollten.«
    »Du siehst ja fürchterlich aus!«
    Toby wurde rot und zuckte verlegen lächelnd mit den Schultern. »Irgendwie hat es sie sauer gemacht, dass ich die Autoschlüssel in den Gully geworfen habe.«
    Mit besorgtem Gesicht trat Dawn auf ihn zu und legte ihm ganz sanft eine Hand auf seine geschwollene Wange. »Armer Kleiner«, sagte sie leise.
    »Ich bin okay«, wiederholte Toby. »Aber sie haben mir alles abgenommen. Meine Kleider, meine Brieftasche, einfach alles …« Er schaute Sid in die Augen und sagte: »Aber den Wagen haben sie nicht gekriegt.« An Dawn gewandt, fügte er hinzu: »Ich hatte Angst, sie würden hierher kommen. Sie hätten dir bestimmt … was Schlimmes angetan, Dawn.«
    »Das war sehr tapfer von dir.«
    »Krieg dich wieder ein«, sagte Sid. »Siehst du denn nicht, was hier los ist? Mein kleines Brüderlein ist mitten in der Nacht mit meinem Auto rumgefahren … und was hast du gemacht, Fettsack? In fremde Fenster geglotzt?«
    »Ich war im Kino.«
    »Wer’s glaubt.«
    »Es stimmt .«
    »Wie du meinst.«
    »Sei nett zu ihm, Schatz«, sagte Dawn.
    »Ich glaube diesem gottverdammten Loser kein einziges Wort. Wahrscheinlich sind ihm seine Klamotten abhanden gekommen, als er sich in einem fremden Garten einen runtergeholt hat.«
    »Hab ich nicht! Diese Typen haben meine Kleider geklaut ! Die haben mich k.o. geschlagen und auf der Straße liegen gelassen. Erst nach Stunden bin ich wieder aufgewacht. Und dann musste ich mir auch noch was zum Anziehen organisieren.« Er zupfte an der Vorderseite seines Nachthemds herum. »Dieses Ding da habe ich mir von einer Wäscheleine genommen. Wisst ihr, wie das ist, in so einem Aufzug zu Fuß nach Hause zu gehen? Vor jedem Auto habe ich mich verstecken müssen.«
    »Und wo ist jetzt mein Mustang?«, fragte Sid.
    »Bei dem Speed-D-Mart am Robertson Boulevard. Da war er zumindest. Ich dachte, wir könnten ihn vielleicht am Vormittag zusammen abholen.«
    » Du hast ihn dort stehen gelassen, also bringst du ihn auch wieder hierher.«
    »Ich fahre dich hin«, sagte Dawn.
    »Nein, das tust du nicht«, sagte Sid.
    »Ich tue, was ich will.«
    »Dann sieh zu, dass du es nicht willst. «
    Dawn schob trotzig die Unterlippe vor. »Toby ist dein Bruder , Sid. Du könntest ihn wirklich ein bisschen besser behandeln.«
    »Lass gut sein«, sagte Toby. »Ich gehe zu Fuß hin und hole den Wagen. Du brauchst mich nicht zu fahren.« Dann sah er Sid an und fragte: »Leihst du mir wenigstens deine Schlüssel?«
    »Damit du die auch noch in den Gully werfen kannst?«
    »Nein. Ich will doch nur in einen Laden gehen und Nachschlüssel machen lassen.«
    Sid dachte einen Augenblick lang nach, dann sagte er: »Mit meinen Schlüsseln gehst du nirgendwo hin. Ich lasse die Nachschlüssel machen. Und dann kannst du am Nachmittag losgehen und den Wagen holen.«
    »Aber ich würde es gerne möglichst rasch hinter mich bringen«, sagte Toby. »Weißt du, der Wagen steht da nicht allzu gut.«
    »Also wenn er die Nacht überstanden hat, kommt es auf ein paar Stunden auch nicht mehr an. Ich gehe jetzt wieder ins Bett, und du sieh zu, dass du unter die Dusche kommst. Los, Dawn, gehen wir.«
    Dawn ging voraus in Richtung Schlafzimmer, und Sid folgte ihr.
    »Wann gehen wir denn?«, fragte Toby.
    »Wenn ich es sage«, erwiderte Sid. »Und jetzt halt dein Maul und verpiss dich.«
    »Blöder Arsch«, murmelte Toby.
    Sid wirbelte herum. »Was hast du gesagt?«
    »Nichts«, sagte Toby. Er schüttelte den Kopf und ging ein paar Schritte rückwärts.
    »Ich hab’s genau gehört Du hast mich einen blöden Arsch genannt.«
    »Nein, hab ich nicht.«
    »Dir stopf ich gleich dein fettes Maul!« Sids nackte Füße klatschten laut auf dem glatten Marmorboden, als er ein paar rasche Schritte auf Toby zu machte.
    Toby wirbelte herum und rannte in panischer Angst den Flur entlang, wobei sein fettes Hinterteil unter dem engen Nachthemd wild herumwabbelte.
    Sid blieb stehen und sah ihm lachend hinterher.
    »Das war nicht nett von dir«, sagte Dawn und verzog das Gesicht.
    »Der

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