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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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erstaunt.
    »Weißt du das denn nicht?«
    »Mir erzählt ja niemand etwas.«
    »Ich glaube nicht, dass es was Ernstes ist«, erklärte Mom.
    » Du weißt also auch von ihm?«
    »Ach, Sherry hat ihn ein paarmal erwähnt.«
    »Wer ist es?«
    »Ich glaube, er handelt mit alten Büchern.«
    »Aus einem Lieferwagen heraus«, ergänzte Brenda.
    »Wie bitte?«
    »Er fährt auf Buchmessen und so.«
    »Und wieso erfahre ich nichts davon?«
    »Wahrscheinlich, weil du nie richtig zuhörst?«, schlug Mom vor.
    »Da hat sie Recht, Dad, du hörst wirklich nicht zu.«
    »Stimmt nicht. Aber bei eurem ständigen Geplapper muss ich manchmal abschalten.«
    »Können wir jetzt fahren?«, fragte Brenda. »Ich möchte nicht zu spät kommen.« Sie öffnete die Haustür.
    »Ich würde gern mehr über diesen Mann erfahren.«
    Mom ignorierte die Bitte und fragte Brenda: »Möchtest du denn nicht ein Handtuch mitnehmen?«
    »Nein.«
    »Du wirst vielleicht nass«, gab Dad zu bedenken.
    »Genau deswegen habe ich meinen Badeanzug an.«
    »Du solltest trotzdem lieber ein Handtuch mitnehmen.«
    »Ich trockne schon von selber«, sagte Brenda und ging nach draußen.
    »Sonnencreme?«, fragte Mom.
    »Hab ich.«
    Als sie die Auffahrt entlanggingen, fragte Mom: »Hast du einen Vierteldollar, damit du uns notfalls anrufen kannst?«
    »Ja, ich habe einen Vierteldollar.«
    »Und Geld fürs Mittagessen?«
    »Hab ich.«
    »Gibt es eigentlich irgendwas, das du nicht hast?«, fragte Dad, der die Haustür abgesperrt hatte und ihnen hinterher kam.
    Brenda grinste ihn über ihre Schulter frech an. »Mal überlegen. Also: Ich habe kein Bauchnabelpiercing, keine Tatoos, kein Drogenproblem, keine Vorstrafen und auch keine sexuell übertragbaren Krankheiten.«
    »Wofür wir dir unendlich dankbar sind«, sagte Dad.
    »Gern geschehen.«
    Brenda trat beiseite und wartete, bis er die Beifahrertür aufgesperrt hatte.
    »Warum lässt du nicht deine Mutter vorne sitzen?«, fragte er. »In fünf Minuten steigst du sowieso wieder aus.«
    »Kein Problem. Überhaupt kein Problem.«
    »Mir macht es nichts aus, hinten zu sitzen«, sagte Mom.
    Brenda hob die Arme und schüttelte den Kopf. »Nein, nein, ist schon gut. Setz du dich nur vorne rein. Ist überhaupt kein Problem.«
    Als sie alle eingestiegen waren, entfernte Dad das Lenkradschloss, schnallte sich an und startete den Motor. »Also, wer ist nun dieser Mann?«, fragte er, nachdem er losgefahren war. »Warum hält Sherry ihn vor uns geheim?«
    »Vor uns hat sie ihn nicht geheim gehalten«, erwiderte Brenda.
    »Und warum hat sie ihn nicht mit zu uns gebracht?«
    »Weil sie noch nicht weiß, ob es was Ernstes mit ihm ist«, sagte Mom.
    »Wie lange geht das denn schon so?«
    »Ein paar Monate, glaube ich.«
    »Die Bücher von Charles Willeford, die sie dir zum Geburtstag geschenkt hat, stammen von ihm«, sagte Brenda. »Sherry hat sie auf der Buchmesse in Burbank gekauft. Dort hat sie ihn kennen gelernt.«
    »Als sie die Bücher für mich gekauft hat?«
    »Ja.«
    »Und mir erzählt niemand davon.«
    »Doch, jetzt erzählen wir es dir, Daddy.«
    »Wie heißt er überhaupt? Wie alt ist er? Er ist doch nicht am Ende schon verheiratet , oder?«
    Mom schüttelte den Kopf.
    »Du weißt es nicht?«
    »Ich glaube, sie hat mal erwähnt, wie er heißt, aber …«
    »Duane«, sagte Brenda. »Aber wie alt er ist weiß ich nicht und das andere auch nicht.«
    »Wie ist sein Nachname?«
    »Weiß ich nicht«, sagte Brenda.
    »Ich auch nicht«, sagte Mom.
    »Ein Weißer?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte Mom.
    »Wenn einer schon Duane heißt …«
    »Jetzt mach aber mal einen Punkt, Dad.«
    »Ich sage ja bloß … und wieso hält sie ihn vor uns geheim? Was hat sie zu verbergen?«
    »Sie hat überhaupt nichts zu verbergen, Liebling.«
    Brenda lachte trocken auf. »Vielleicht hat sie bloß Angst vor deinen berüchtigten Kreuzverhören.«
    »Ich nehme niemanden ins Kreuzverhör.«
    »Ach nein?«
    »Sherry kommt morgen sowieso zu uns«, sagte Mom. »Vielleicht könnte ich sie ja anrufen und fragen, ob sie Duane nicht mitbringen will.«
    »Gute Idee«, sagte Dad. »Eine sehr gute Idee sogar. Dann kann ich mir den Burschen mal ansehen.«
    »Vielleicht ist Sherry nicht allzu glücklich darüber«, sagte Brenda. »Duane hat ein fürchterliches Hautproblem. So eine Art Ausschlag. Am ganzen Körper, übrigens. Wahrscheinlich nässen die Pusteln sogar. Ehrlich gesagt, das ist auch der Grund, warum sie ihn vor allen Leuten

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