Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)

nehmen und fotografierte die einzelnen Kartenteile sorgfältig.
    Kev besprach mit den anderen, dass sie Angel nicht aus den Augen lassen würden, damit Konga sich an ihre Fersen heften könnte, falls sie türmen würde.
    Aber Angel wusste, was sie vorhatten und sorgte heimlich vor.
    Stück für Stück brachte sie Waffen, Blut und Dinge, die sie unterwegs brauchte, auf das Schnellboot. Alles unter dem Tarnmantel mit ihrem Sohn spazieren zu gehen, woraus keiner einen Verdacht schöpfte. Mit ihrem Sohn konnte sie ja nicht auf eine solch beschwerliche Reise gehen!
    Nebenbei legte Angel den Heli und das zweite Schnellboot außer Betrieb. Tja, das freundliche Internet half auch dabei.
    Das Letzte, was Angel unbemerkt ins Boot brachte, war eine Sauerstoffflasche mit Taucheranzug. Gar nicht so leicht, aber in den frühen Morgenstunden schaffte sie es. Schön, dass für den Spaß der sonstigen Gäste, die diese riesige Jacht früher gemietet hatten, so gut gesorgt wurde. Sie betete nur, dass der Grundkurs, den sie vor drei Jahren absolviert hatte, nicht zum Einsatz käme. Wasser war nicht unbedingt ihr Element.
    Offiziell war eine Woche Studierzeit der Karten geplant, weil es ja angeblich nicht voranging!
    Angel ließ sich auch pro forma darauf ein, Konga als Begleitung zu akzeptieren.
     
    Am zweiten Abend legte sie sich mit Jared in ihr Bett und schlief mit ihm in ihren Armen ein. Jared war so ein liebes Baby und wurde auch nicht wach, als Angel um sechs Uhr aufstand, ihm einen Brief in den Strampler steckte und einen Kuss auf die Wange drückte.
    Seit über fünf Stunden stand Kev hinterm Steuer und es war Nacht. Dementsprechend konnte Konga noch nicht wach sein, denn sie wechselten sich immer nach sieben Stunden ab. Felma sowie Joyce standen zu sehr mit ihren Kindern unter Strom. Alles lief wie geschmiert und heute musste Angel handeln, denn morgen wollten Kev und Konga den Kurs wieder wechseln.
    Felma würde in einer halben Stunde vorbeikommen, um sie zu wecken … Timing war alles!
    Aber günstiger würde es für Angel dann nicht mehr ausfallen.
     
     
     
     
     
     

Die Blutreinigung 1. Südamerika – Zahn des Urvampirs
     
     
    Angel löste die Sicherungen des Schnellbootes und ließ sich mit den Wellen abtreiben. Mit gemischten Gefühlen sah sie der riesigen Jacht zu, wie sie am Horizont verschwand, und warf den Motor an. Auch das hatte sie sich mithilfe des Internets beigebracht. Dank ihrer Fähigkeiten schneller zu lernen.
    Der Gedanke Konga an ihrer Seite zu haben, war eine Weile beruhigend, doch die Vorkommnisse auf dem Schiff ließen Angel umdenken und mutmaßen. Nein, zu gefährlich. Mehrere Etappen und nur mit ihm allein, das lief unweigerlich in eine Richtung, die durchaus Angels Libido anregte, aber sie auch sicher vom Ziel wegführte. Und außerdem wollte sie Jack das nicht zumuten und es würde ohnehin herauskommen. Überhaupt grübelte sie viel über das Passierte nach, doch sie kam zu keinem Ergebnis, denn jedes Mal fühlte sie einen leichten Druckschmerz hinter ihren Schläfen.
    Sie steuerte das Speedboot aufs Festland zu und ging in Brasilien, ihrem ersten Ziel, von Bord. Wenigstens das passte wie Faust auf Auge. Seltsame Zufälle, aber Angel fehlte die Zeit, sich auch noch darüber Gedanken zu machen.
    In der nächsten Stadt kaufte sie sich mit dem Bargeld, das sie schon seit ihrem Einkauf mit Joyce gebunkert hatte, ein Motorrad und stieg in ihrer schwarzen Kampfausrüstung auf. Jepp, nur Bares war Wahres! Die vier Blutkarten auf ihrem Rücken in einer Röhre verstaut, fuhr Angel per Stadtplan nach Belém. Dort angekommen, wandte sie sich an einen Mittelsmann, den ihr ein Staatenvampir bereitgestellt hatte. Tja, das hatte auf dem Schiff auch keiner mitbekommen. Aber Angel brauchte hier und da etwas Hilfe, um alles zügig über die Bühne zu bekommen.
     
    Alles klappte wie geplant. Keinem musste sie lange Erklärungen geben, man vertraute ihr, denn sie gab an, im Namen der Vampire und deren Freiheit zu forschen.
    Nicht nur ihre beiden Vampire verstanden es zu planen.
    Faarad, der bestellte Führer, fuhr sie mit seinem Boot soweit es ging den Fluss aufwärts in die Wälder und von dort aus schlug sie sich mit ihrem Motorrad und zwei Ersatzkanistern Benzin alleine durch.
    Der dunkle Bluttempel lag laut Plan hundertfünfzig Kilometer tief im Dschungel des Amazonas.
    Traf sie auf Einheimische, wurden diese umgehend mental zum Blutspenden eingeladen. Fand sie keine, lockte sie geistig Tiere an und