Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)
folgte Konga ihrem Finger mit den Augen und sah sie dann von der Seite an. Wie oft hatte er sie so angesehen?
Die für ihn schlimmsten Momente waren, als er in ihrem Krankenzimmer stand und an der Tankstelle, wo sie mit ihm zusammenstieß. Keine Frage, er würde Joyce wegen der Kinder vorerst nicht verlassen, doch Angel hatte sein Herz auf eine Weise berührt, die er sich selbst nicht erklären konnte oder wollte.
Momentan konnte er sich von dem Gedanken, sich ihr zu nähern, bewahren, doch ihre Hitze, die sie ihm und nicht Jack entgegenbrachte, verwirrte ihn so sehr, er war wieder einmal vollkommen neben der Spur. Mauer futsch!
Damals in Kairo wusste er lupenklar, was sie wollte, denn Jacks Name drang ihm immer und immer wieder ins Ohr. Vor wenigen Minuten war das nicht so. Auf dem Schiff war Jack ja auch immer präsent und nun lag in ihrem Blick auch etwas anderes, seit sie ihn zu beeinflussen versuchte. Irgendwas hatte sich zwischen ihnen geändert und war doch nicht greifbar.
Das Wageninnere wurde immer kleiner, die Luft drohte Konga wegzubleiben.
„Fertig?“, fragte er nervös.
„Moment noch“, murmelte sie.
Konga rang mit seiner Beherrschung. „Angel, ich muss was machen! Gib mir die grobe Richtung. Ich sehe doch, du suchst an einer Stelle vermehrt.“
Konfus fuhr sich Angel durch die Haare, sah auf und in seine Augen. „Da.“ Sie zeigte, ohne hinzusehen exakt auf einen Punkt.
Unvermittelt stöhnte Konga auf. „Bis zu diesem Fleck sind wir mit dem Jeep zwei Tage unterwegs. Ich krieg hier keinen Heli, ohne dass sie auf uns aufmerksam werden.“
Angel blickte weiterhin nicht auf die Karte, denn ihr wurde schlagartig bewusst, was das bedeutete. „Mit dem Flugzeug anfliegen?“, fragte sie tonlos und sah wieder nur auf seinen Mund.
„Bringt rein gar nichts, zu viele Berge, kein Flughafen“, antwortete er in knappen Angaben und unterdrückte ein Knurren.
Ihr Blick fiel wieder auf ihre Karte, aufgewühlt faltete sie das Teil falsch zusammen. Konga trommelte nervös mit seinen Fingern auf dem Lenkrad herum.
Irgendwie musste Angel einen Ausweg finden. Sie guckte ins Leere und überlegte.
Als sie sich bewusst wurde, worauf sich ihr Blick ins Leere stützte, sah sie unruhig an Konga empor. Sie hatte auf seine Lenden gestiert, ohne es zu merken.
„Fahr! Bring ... bring mich so weit, wie du an einem Stück fahren kannst und dann fahre ich den Rest allein.“
„Nein!“, sagte Konga leise und gab langsam Gas.
Irgendwas lag in seiner Stimme, wenn er das Wort ‚nein‘ sagte, und es löste ein Kribbeln in ihr aus, Angel schwieg, widersprach nicht und richtete ihren Blick nach vorn.
Wo sie bei Jack regelmäßig gegenstänkerte, da kuschte sie bei Konga. Irre. Aber auch erotisch. Irgendwie. Hm.
Konga kannte sich in Schottland aus, er musste nicht auf irgendwelche Pläne sehen, fuhr nur so schnell er durfte, denn auffallen wollte er um keinen Preis.
Die Landschaft betrachtend fiel Angels Druck merklich ab, seine Nähe reichte, sich pudelwohl zu fühlen. Warum hatte sie sich eigentlich geweigert, ihn mitzunehmen? Ach ja, Jo!
Und schon sank ihre Laune wieder, kurz rüberschielen, sein Profil betrachten, Laune wieder oben. Warum kreisten ihre Gedanken ständig um diesen schwarzhaarigen Kerl? Und warum wollte er sie? Warum gerade sie? Wo lag das Geheimnis?
„Was?“, fragte er sanft, als Angel ihn eine gute halbe Stunde ansah.
„Was, was?“, kam es verwirrt zurück, weil Konga sie aus ihren Gedanken gerissen hatte.
„Kätzchen, du starrst mich seit einer halben Ewigkeit an!“, brummte er ihr zu und blickte ihr dabei in die Augen.
Ihre Gedanken überschlugen sich … aber nur ein Satz bildete sich in ihrem Hirn … ‚Ich möchte mit dir schlafen.‘ „Nichts, ich hab nur gerade …“ Weiter kam sie nicht, entweder fehlten ihr die Worte oder sie hätte laut ausgesprochen, was sie eben dachte.
Kein Zweifel, Konga sah sie wieder an und ahnte, was in ihr vorging und wie sie mit sich rang. Er hätte nun erwähnen können, dass er Joyce nicht liebte, nie wirklich geliebt hatte, aber was sollte das bringen? Und darüber hinaus müsste Angel es bei näherer Betrachtung ohnehin wissen, wenn sie eins und eins zusammenrechnete. Jack stand an erster Stelle. Ende.
„Es stört mich nicht.“
„Was?“, fragte sie nun.
„Das Anstarren.“
„Du willst nicht wissen, warum ich das tu?“
„Babe, ich weiß es auch so!“, flüsterte er und mied ihren Blick wieder.
Gut so, denn Angel
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