Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Nasenschleimhäute eindrang.
Angel erwartete nun, dass Konga trinken würde, aber er hielt ihr wieder die offene Flasche hin.
„Riech erst mal. Brauchst nicht trinken, wenn du noch nicht willst.“
„Nee.“
„Riech!“
Angewidert zog Angel ihre Nase kraus.
„Schade, Jack kann das jetzt nicht sehen. Angel riecht an ihrer ersten Blutflasche.“
„Saugt ihr nicht vielmehr an Hälsen?“
„Sehr selten und nun riech endlich. Ich will es sehen. Wenn du schon Jacks Weib bist, will ich wenigstens der Erste sein, bei dem du deine erste Flasche ansetzt.“
Mürrisch streckte Angel ihren Riechkolben, roch an den Ausdünstungen der Flasche, reckte ihre Nase noch etwas mehr vor und zog sie wieder zurück. „Nee, da is mir nicht nach.“
„Dreck“, fluchte Konga und nahm einen kräftigen Schluck. „Nicht mal das gönnt der Arsch mir mehr mit dir.“
„Was redest du da?“
„Jack muss deine Blutgier in den nächsten vier Wochen reizen.“
„Und wenn er das nicht tut?“
Sekundenlang starrte er sie an, durch sie hindurch und wieder auf die Flasche in seiner Hand.
„Dann ‚muss‘ ich das machen, weil es dir sonst langsam aber sicher echt schlecht gehen wird.“
„Aber dann könnte ich doch einfach die Flasche nehmen und trinken.“
„Tja, in Büchern mag das so einfach gehen, aber du brauchst in der Phase, wo die Beißer durchbrechen einen Schluck vom Wandler, sprich echtes Vampirblut. Und da ich nicht annehme, dass es ein anderer als Jack war, brauchst du sein Blut wie Aufwachmedizin. Der letzte Kick.“
„Aber dann kann es doch nur Jack machen?“
„Mein Blut is zwar in dem Fall nicht das richtige, aber es ist reines Vampirblut und das ist dann nur noch ausschlaggebend. Du verreckst sonst, ob dir das passt oder nicht. Jack oder meine Wenigkeit müssen es tun. Oder soll ich dir einen Fremden vorsetzen?“
„Nee, bloß nicht!“
Sprunghaft, wie Angel Gedanken manchmal waren, grübelte sie. „Dann stimmt mein Buch auch wieder nicht.“
„Wovon redest du?“
Sogleich erzählte Angel Konga, was sie geschrieben hatte, und dass anscheinend vieles über Vampire falsch war und sie lieber die Wahrheit schreiben wollte.
„Tja, das erinnert mich an deinen Fernsehauftritt. Da hast du doch auch was über Vampire fallen lassen oder?“
Angels Wangen glühten augenblicklich. „Ihr habt das gesehen?“
„Jack hat danach tagelang dein Haus beobachtet, weil er endlich deinen Namen hatte.“
„Und er fragt mich in diesem blöden Club noch mal danach, obwohl er ihn schon kannte?“, murmelte Angel und zog nachdenklich einen Mundwinkel hoch.
„Das hat er bestimmt getan, um dich nicht zu verunsichern“, murmelte Konga.
„Na gut. Was machen wir jetzt? Hast du etwas rausbekommen?“
„Ich habe eine Spur, die in die Wüste führt und ich werde allein fahren.“
„Gibt es hier irgendwo Messer?“
Neue Erkenntnis, neue Situation, er ging auf ihre provozierende Aussage lächelnd ein. „Das probier mal. Vampire können nicht so einfach an sich herumschnibbeln.“
„Reich mir ein Messer“, grummelte Angel tonlos.
Ohne zu zögern, griff Konga an sein Hosenbein vorbei und zog ein langes Messer aus dem Stiefel. Er warf das Messer und es landete im Bettpfosten.
Sah lustig aus, Angel riss und zerrte daran, doch sie bekam es nicht heraus.
„Du bist einmalig.“ Konga stand auf, zog das Messer einfach heraus, warf es kurz hoch, fing es und streckte Angel den Griff entgegen.
Angel nahm es, betrachtete die schwarze Klinge und hielt sich die Spitze ans Handgelenk.
„Jack liebt dich und nun tu, was immer du willst.“
Augenblicklich grollte Angel Konga an, sah auf die rasiermesserscharfe Klinge und wieder hoch. „Das hättest du nicht sagen sollen!“
„Es entspricht nur der Wahrheit. Er ist nicht freiwillig dort, wo er ist. Sicher hatte er sich vorgenommen keinen von uns beiden jemals wieder zu sehen, und doch wird er in den kommenden Stunden wissen, was mit dir los ist und das erzwingt eine neue Entscheidung, die nur dich betrifft.“
Angel schluckte. „Aber, wenn er nicht freiwillig ist, wo er ist, dann kann er von dort auch nicht weg.“
„Deine Logik ist schärfer, als ich dachte und du hast mich schon wieder überrascht“, gab Konga verblüfft zu.
„Du willst ihn befreien oder liege ich da falsch? Und ich störe dich bei diesem Vorhaben, stimmt´s?“
„Doppel-Ja.“
„Dann bring ihn mir in einem Stück, damit ich ihn killen kann, weil er mich allein gelassen hat, und ich
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