Racheengel der Vampire - Sehnsucht
einen Container geschickt und musste dort warten. Die Bücher der Kennziffern waren groß und lang.
„Der Mist muss dringend überarbeitet werden. Da steigt ja keiner mehr durch“, schimpfte der Vampir hinter dem Schreibtisch.
„Tja, Computer täten die Suche erleichtern“, murmelte Konga vor sich hin.
„Sicher, aber Computer brauchen Strom und können versagen!“
Das ließ Konga mal kommentarlos im Raume stehen, denn heutzutage handelten einige Vampire echt veraltet. Conner war eines dieser Exemplare, das war Konga schon in der Ausbildung nicht entgangen.
„Die neueren Zugänge stehen bestimmt im letzten Buch“, bemerkte Konga.
„Sie sind neu?“
„Hab vor einem Monat meine Prüfung bestanden“, antwortete Konga.
„Prima. Das nenne ich Treue zum Vampirstatus.“ Der Krieger nahm sich das am neuesten aussehende Buch vor und wurde nach einiger Zeit fündig.
„Haben Sie einen Ausweis dabei?“
Konga zog ihn aus seiner Innentasche und hielt dem Vampir seinen Pass unter die Nase.
„Tja, die Bürokratie ist eine Last. Früher zog man los, sammelte sich und schlug zu, aber heute ... Bitte einmal Mund auf machen und ausfahren.“
Oh Mann, Konga guckte reichlich belämmert aus der Kampfpelle. Was sollte das denn?
„Ich mache die Bestimmungen nicht. Mund auf und Fänge zeigen!“, wiederholte der Vampir.
Ironisch grinsend zeigte er dem Sesselwichser seine herausschießenden Beißerchen.
„Gut, ich finde das nicht witzig, Sie sind hier fertig. Melden Sie sich im Versorgungscontainer, der steht hinter diesem und zwei weiter nach rechts.“
Leise vor sich hinfluchend nahm Konga seinen Pass, verstaute ihn wieder und ging zu dem Container, wo er eine Karte in die Hand gedrückt bekam. „Wozu ist die gut?“
„Hier sind bald mehr als hundert Blutsauger und jeder, der keine Karte hat, bekommt kein Blut. Die stellen sich sonst doch gleich wieder hinten an und wir bekommen nur alle drei Tage Nachschub.“
„Ich bekomme die Karte, um meine Flasche Blut abzuholen?“, fragte Konga ärgerlich.
„Sicher, der Tag wird abgehakt, und dann gibt es erst am nächsten Tag wieder was.“
„Ihr habt hier alle einen an der hohlen Rübe.“
Der Vampir gab Konga die Karte und zuckte passiv mit den Schultern. „Die Schlafplätze sind gekennzeichnet. Schreib deinen Namen auf diesen Klebezettel und befestige ihn an deinem Bett. Noch kannst du dir aussuchen, wo du pennen willst. Bist einer der Ersten. Kleiner Ratschlag am Rande, die Futterkarte is mit einem Peilsender und einem Chip versehen, der Alarm gibt, wenn du sie verlierst. Je weniger Ärger du haben willst, je dichter solltest du die Karte an deiner Haut tragen. Ergo benutze das Band daran und häng es dir um den Hals!“
Das zum Thema Conner wäre der Technik gegenüber nicht aufgeschlossen! Überwachung vom Feinsten!
Und Scheißdreck, es erschwerte die Flucht!
Knurrend verließ er mit seiner heutigen Ration an Blut den Versorgungscontainer. Jack lief ihm auch nicht zu den Unterkünften über den Weg und Konga klebte den Zettel an irgendein Bett und sah sich im Lager um.
Momentan schlief Jack noch in einem der sandfarbenen Container und so fand Konga ihn vorerst nicht.
Mit der Dämmerung, seiner liebsten Zeit, erwachte Jack, meldete sich zur Nachtschicht und bezog seinen Posten an der Grenze des Lagers.
Natürlich hatte Konga seinen Kumpel bereits gerochen, jetzt beobachtete er ihn, und ob Jack allein diese Stellung innehielt. Was er tat.
Mitten in der Nacht ging er auf Jack zu, der ihm den Rücken zuwandte.
„So trifft man sich wieder“, flüsterte Konga.
Jäh fuhr Jack herum, holte wortlos aus und verpasste Konga einen Faustschlag in die Fresse. Hui, sich den Kiefer reibend taumelte Konga, hielt sich aber auf den Beinen.
„Kannst du mir mal verraten, womit ich das verdient hab?“, grollte er Jack an.
„Du stinkst aus jeder Pore nach ihr!“
„Ja und? Ich musste sie ja auch mitschleifen“, knurrte Konga.
„Ach ja? Schön für dich. Was willst du überhaupt hier?“
„Cool, wie du einen alten Freund begrüßt. Haben die dir ne Gehirnwäsche verpasst?“
„Nein, wozu auch?“
„Ach, bist du immer noch auf deinem Einsam-Trip?“
Jack sah Konga finster an. „Ist das nicht meine Sache?“
„Sicher Alter. Unsere gemeinsamen Jahre gehen dir am Arsch vorbei.“
„Hab ich nie gesagt. Nur wir müssen unsere Zukunft ja nicht als Paar verbringen, oder sollte mir entfallen sein, dass wir geheiratet haben?“, giftete
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