Racheengel der Vampire - Sehnsucht
nicht sehen, nochmals lauschte sie, doch der Verkehr draußen übertönte alle anderen Geräusche. Betend schloss Angel ihre Augen und drückte den letzten Riegel runter und schob die Tür einen Spaltbreit auf. Noch einmal peilte sie nach draußen, nein - keine Soldaten da. Erleichtert huschte sie hinaus.
Angel war ein ganzes Stück von dem Hotel entfernt gelandet, stand in einer Seitengasse. Die Tür fiel hinter ihr mit einem leisen Plopp zu und Angel unterdrückte den Schrei, der ihr entwich, mit der Hand vor dem Mund.
Die Gasse führte auf eine belebte Straße und Angel spähte ein letztes Mal um die Ecke. Die seltsamen Soldaten waren noch vor dem Hotel und sahen sich um. Angel zog das schwarze Tuch, das Konga ihr mit den neuen Sachen besorgt hatte, über den Kopf und verhüllte ihre Haare und das halbe Gesicht. Noch vor einem Tag hätte sie Konga einen Vogel für die restlichen Klamotten gezeigt, nun sah sie aus wie eine verhüllte Einheimische und atmete endlich tief durch. Unbemerkt mischte sie sich unter das Fußvolk und würde momentan sicher vieles tun, aber nicht in ihrer Tasche kramen.
Mit einem ausgestreckten Arm hielt sie ein Taxi an und ließ sich zum Flughafen bringen. Wo sollte sie auch anders hin? Konga hatte das ja auch gesagt und ihr zum Glück auch noch etliche Scheine für die Taxifahrt dagelassen, einschließlich mehrerer Tickets.
Im Flughafen ging sie auf die Damentoilette und zog sich wieder um.
Das passende Ticket war schnell gefunden und nun hieß es warten, denn der Flieger nach Hamburg ging erst in drei Stunden. Bremen wurde gar nicht erst angeflogen, jedenfalls nicht in den nächsten Stunden.
Kopftuch und Sonnenbrille hatte sie noch auf und so bemerkte niemand, wie sie sich ständig umsah.
Besorgt überflog Jack die vielen Hotels und hielt zwischen ihnen nach Jägern Ausschau. „Dir ist klar, dass die gesamte Elite jetzt hinter uns her ist?“
Konga nickte. Nun hatten sie Lex Conner mächtig verärgert und das zog unweigerlich Konsequenzen mit sich, die Köpfe rollen ließ.
Die Köpfe der beiden Vampire in diesem Hubschrauber.
„Tja, hättest ja da bleiben können“, nuschelte Konga grimmig. „Ich hätte das auch allein hinbekommen.“
„Mein Kopf is wieder klar und ich überlass dir Angel nicht! Selbst wenn du mich auf Knien anflehst.“
War ihm derzeit einerlei, Konga hörte nicht mehr richtig hin, er guckte nach unten. „Dann bete, dass sie überhaupt noch lebt! Da ist unser Hotel!“, flüsterte er mit brechender Stimme.
Jack sah ebenfalls nach unten und schluckte. „Das sind nicht unsere Leute, das sind Jäger“, schnaufte er und lenkte den Hubschrauber auf das Dach des Hotels.
„Und wer rennt jetzt in den fünfzehnten Stock?“
„Immer der, der dumm fragt. Ich bin der Pilot und lasse den Hubschrauber an. Renn!“
„Du weißt gar nicht, wie lieb ich dich hab.“
Beide guckten sich an und Konga sprang aus dem Heli.
Nun kam ihm das Training zugute. Die Jäger kamen mit Fahrstühlen hoch und schwärmten über die Etagen aus, als Konga das Zimmer längst durchsucht hatte. Er rannte bereits wieder in die letzte Etage, als der Fahrstuhl noch eine Etage tiefer war.
Konga sprang durch die Tür aufs Dach.
Entsetzt sah Jack ihn allein kommen und schluckte.
„Heb ab Mann! Die kleben an meinem Arsch!“ Kaum, dass Konga in den Heli hechtete, zog Jack das Geschoss hoch.
Die Bolzen flogen über die oberen Balkone durch die Luft, trafen aber nicht, weil sie für diese Entfernung nicht geschaffen waren.
„Wo ist sie?“, fragte Jack hektisch.
„Keine Ahnung, aber ich habe Angel gerochen, sie hatte Angst und im Wäschezimmer war sie auch und im Treppenhaus. Jedenfalls hab ich da ihren Geruch leicht wahrgenommen.“
„Und wo ist sie jetzt?“
„Mann, was fragst du mich das? Die Jäger sind noch da, ergo ist sie weg oder sonst wo. Auf keinen Fall ist sie im Hotel, ich hätte sie gehört.“
„Hast du ihr keinen Plan gemacht?“, fragte Jack ärgerlich.
„Sicher hab ich. Nach sieben Tagen sollte sie abfliegen, hab ihr dafür alles da gelassen, einschließlich Tickets für jeden Flug an diesem Tag.“
„Weiß sie, wie sie zum Flughafen kommt?“
Konga und Jack guckten sich an und ihnen fiel sofort ihre Art und Weise ein. Wie unbeholfen Angel war, wie kopflos sie manchmal handelte. Wie würde sie in einer Situation handeln, in der sie Panik hatte?
„Vielleicht hat sie es zum Flughafen geschafft? Wir sollten dort als Erstes suchen. Ganz
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