Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Scheibe gab unter seinem gezielten Tritt sofort nach. Egal, ob ihn irgendwer nun hörte, er war allein und musste sich nicht mehr zügeln!
Drinnen war es dunkel, doch das half einem Vampir eher, als dass es hinderlich war.
Um an sein Ziel zu gelangen, musste Konga durch den Keller und ging auf leisen Sohlen die Treppe des leeren Hauses hinab. Ihm fehlte die Lust Schwertwunden heilen zu müssen oder gar in etwas ähnlich Tödliches zu rennen. Als er um die Ecke schielte, sah er, dass die Küche ebenso leer wie der Rest war.
Weiter! Er drückte die Kellertür auf und schaute die Treppe hinab. Üblicherweise würde diese Treppe aus offenen Stufen bestehen, doch hier war es eine Steintreppe, unter der sich keiner verstecken konnte. Vorsorglich roch Konga in die Tiefe, nichts.
Es lag kein frischer Geruch in der Luft. Ein kleines Kind völlig allein zu lassen! Wäre Taylor nicht schon tot, Konga würde ihn gerne noch ein paar Tage quälen!
Die Treppe nahm er mit je drei, vier Stufen und stand vor einer Stahltür, die nur angelehnt war. Durch den Spalt drang gedämpftes Licht. Auch diese Tür schob Konga lautlos auf und huschte hinein. Seine Nase sog die Luft scharf ein, er roch ... menschliche Partikel. Angstschweiß, Adrenalin und Urin.
Am Rande der Arena stand eine Kiste mit kümmerlichen Nahrungsmitteln, hm, eher nur trockenes Brot. Sein Blick fiel in die Arena, doch bis auf ein paar Pfeiler, die in der Tiefe der Dunkelheit verschwanden, sah er nichts. Sicher hätte er sie riechen können, doch damit würde er ihr einen weiteren Schock verpassen und das wäre für ein Kind und dessen Zukunft sicher ein bleibendes Problem. Zunächst musste Licht her, Konga ging in einen kleinen Nebenraum und stand in der Schaltzentrale der Beleuchtung. Wahllos kickte er alle Schalter hoch und hinter ihm flammten die Strahler auf, und er hörte einen unterdrückten Schrei.
Die Arena war nun bis auf den letzten Winkel beleuchtet.
Mit seinem scharfen Vampirblick suchte er in die Tiefe ab. Sie hatte sich irgendwo im Schatten eines Pflockes verkrochen. Tja, ihm blieb nichts anderes übrig, als hineinzuspringen und sie doch zu erschnüffeln.
Der Kies knirschte unter ihm und ließ seine Stiefel weit über die Sohle hinweg einsinken, wenn er einen Moment verharrte. Momentan musste er aber geräuschvoll sein, damit sie sich nicht zu Tode erschrecken würde. Mit jedem Schritt roch er nun frischen Angstschweiß. Sie war in der Nähe.
„Joyce. Komm raus, es ist vorbei. Ich bring dich zu deiner Mutter.“
Nichts, Konga lauschte, sie verhielt sich wirklich sehr leise. Sachte drehte er seinen Kopf, um Atemgeräusche wahrzunehmen. Endlich hörte er sie gedämpft atmen, sie musste sich die Hand vor den Mund halten. Konga kam dem Mädchen näher, roch ihr süßes Blut, das durch die Venen schoss. Auch ihr Herz schlug bis zum Hals. „Süße, du brauchst keine Angst vor mir haben. Wir haben deine Freundin auch in Sicherheit gebracht.“
Oh nein, Joyce glaubte diesem Mann, der in der gleichen Kleidung wie die anderen sie trugen, kein Wort. Es war ein Trick, um sie rauszulocken.
Aus ihrem Versteck heraus sah sie zwar nur seine langen Beine und die Stiefel, aber er musste zu den anderen gehören. Fest umklammerten ihre Finger den langen Holzsplitter und sie betete, dass der Kerl wieder abdrehte.
Keinem von denen konnte man trauen! Alle waren durchgedreht …
Joyce hatte es doch mit eigenen Augen gesehen, zwei von diesen Typen hatten ihren ersten Freund auf unglaublich brutale Weise geköpft und sein Blut lachend und gierig getrunken. Ja, sie benutzten sein herausspritzendes Blut wie einen Wasserspender mit kurzer Dauerfunktion.
Hm, Konga sog die Luft abermals scharf ein und wusste, sie war höchstens einen Meter von ihm entfernt und ging in die Hocke, um unter die schrägen Pfeiler zu spähen. Ihr angewinkeltes Bein war im Schatten zu sehen und er setzte sich vorerst hin. „Joyce, ich tu dir nichts, wenn du den Zahnstocher weglegst. Und ich bin ernsthaft nur hier, um dich zu retten. Deine Mama hat mich losgeschickt, um dich zu holen.“
„Quatsch! Mama kennt solche Typen wie dich gar nicht. Das is nur ein verdammter Trick!“
Neugierig neigte Joyce ihren Kopf etwas, um mehr sehen zu können, aber sie sah nur, wie dieser Kerl seine Beine anzog und sich auf seinen Knien mit verschränkten Armen abstützte. Sah ziemlich selbstsicher aus, und vielleicht wollte er wirklich erst mal nur sprechen.
„Erzähl mir, wie sie dich
Weitere Kostenlose Bücher