Racheengel der Vampire - Sehnsucht
liegen.“
Jack sah ihre Tränen und zog sie auf seinen Sitz. „Sweety, wir tanken jetzt, fliegen weiter und landen auf einer einsamen Insel und dort bleiben wir mindestens vier, fünf Tage, die wir nur für uns haben.“
„Hört sich schön an“, flüsterte sie und gab sich seinem zarten Kuss hin.
Um Joyces Blicken zu entkommen, sprang Konga mit einem Satz aus dem Heli und bestellte umgehend einen Tankwagen. Doch Joyce gab nicht auf, setzte sich derweil an die Kante und beobachtete ihn, saugte förmlich jede seiner Bewegungen auf. Sah, wie er zu ihr schaute, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte, und fragte sich, was ihm widerfahren war, dass er sie vor ein paar Minuten so seltsam angesehen hatte.
Jack konnte sich nicht von Angel trennen, doch sie brauchten Verpflegung für ihre Tochter und so besorgte er einiges, um die fünf Tage keine weitere Störung zu haben. Auf dem Rückweg zapfte er seine Kontakte in Costa Rica an und lud vier Kisten Blut und eine Pumpenanlage in den geliehenen Pick-up ein.
Nach vier Stunden waren sie wieder in der Luft. Angel allerdings hinten bei ihrer Tochter.
Jack flog so schnell er konnte. Konga wollte nicht reden und grollte in die Ferne.
Allerdings brannte Jack einiges auf der Seele, er hatte gesehen, wie Joyce Konga ansah und Konga sie, das war möglicherweise keine Schwärmerei.
Aber Jack wusste nicht, wie er anfangen sollte, um dieses Thema anzuschneiden, denn im Allgemeinen ließen sie sich den Freiraum, ihre Entscheidungen selbst zu treffen. Doch zwischen Konga und Joyce flirrte die Luft.
Konga sah sie genauso oft an wie umgekehrt. Da Jack Kongas Vergangenheit in dieser Hinsicht bis in den letzten Winkel zu glauben kannte, kam er zu dem Schluss, dass er wieder mal Verlustängste hatte und sich deshalb nicht durchringen konnte.
„Wenn du dich nie darauf einlässt, dann wirst du dieses Gefühl nie bekommen, dass alles stimmt, und die Welt dich am Arsch lecken kann.“
Oh doch, er kannte das Gefühl sehr gut, obwohl es ein paar Jahre her war, Konga atmete tief ein und sah zu Jack rüber. „Sie würde es mir nach ein paar Jahren vorhalten.“
„Hast du mit ihr darüber gesprochen?“
„Nein, werde ich auch nicht.“
„Konga, du machst mich fertig. Ich habe mir bei Lu den Mund fusselig geredet, und sie hat dir gut getan. Joyce starrt dich an, du starrst sie an. Irgendwann explodiert ihr beide und ich kann mit Angel die Fetzen wieder zusammensammeln. Mann Alter, du kannst bei ihr ausgleichen, was diese Bluthexe versaut hat. Und Joyce kann dir geben, was du dein ganzes Leben vermisst hast.“
„Und das wäre?“ Eine völlig überflüssige Frage.
„Echte Liebe. Nichts Vorgespieltes.“
„Jack, ich kann nicht. Sie is ne Jungfrau und sie ist ein Kind!“
Jack schmunzelte.
Ja, die Einstellung von Konga zu Jungfrauen kannte er auch. „Ich würde dir ja meine Dienste anbieten. Aber ich will keine andere mehr. Du musst schon selber in den sauren Apfel beißen, oder ihren Hals.“
„Rede nicht von ihrem Hals.“
Aha, Jack warf Konga einen Blick zu. „Seit wann sind sie draußen?“
„Seit Stunden und ich krieg sie nicht rein, null Konzentration.“
„Liebe is mächtig.“
Dreck, Konga knurrte und Jack überließ ihn seinen neu aufgewirbelten Gedanken.
Liebe zu Joyce? Nein … aber wie sollte er Jack erzählen, was in ihm vorging? Seit Wochen, Monaten, nein Jahren …!
Eine Zeit lang sah Konga Jack an. Sein Freund verhielt sich eigentlich immer neutral und brachte nur Argumente zu wichtigen Sachen, die Konga von der falschen Seite betrachtete. Hatte er vielleicht doch Recht?
„Tja, die Suche beginnt“, knurrte Jack und überflog die ersten kleineren Inseln.
Endlich krochen diese überflüssigen Gedanken aus seinem Schädel und er suchte mit. „Wie soll das Haus aussehen?“
„Keine Ahnung, weiß doch keiner.“
Stöhnend blickte Konga über die vielen Inseln hinweg. „Das kann dann ja Stunden dauern.“
„Werden wir sehen. Ich flieg mal tiefer, vielleicht sehen wir dann mehr.“
Hier und da standen zwar kleinere Hütten, die hätten Fischer aber niemals an Luxus gereicht.
„Jack, da abseits!“ Konga zeigte auf eine größere Insel in Sichelform.
„An der wäre ich jetzt glatt vorbeigeflogen.“ Sofort zog Jack eine enge Schleife und entdeckte zwischen den dichten Palmen ein riesiges Dach aus dunklen Schieferplatten.
„Bingo.“ Jack überflog das Anwesen und unter ihnen erschien ein Hubschrauberlandeplatz, versteckt zwischen
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