Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Jack ein Taxi, das sie den restlichen Weg zum Flughafen brachte.
„Was für Flugtickets soll ich besorgen?“, fragte Konga.
„Ich brauche die Kontakte in Europa. Lass uns erst mal nach Deutschland zurückfliegen, dann spreche ich mit Roland. Vielleicht wissen die Bremer Vampire mehr.“
Der nächste Flieger nach Deutschland flog über München. Direkt nach Hamburg startete erst am nächsten Morgen wieder eine Maschine der Lufthansa. Zum Glück bekamen sie noch Erste-Klasse-Plätze, denn Angel ging Jack auch im Flieger nicht von der Pelle und kuschelte sich intensiv an seine Seite.
Müde nahm Joyce auf ihrem Platz auch Hautkontakt zu Konga auf, sie schmiegte sich an seinen Arm, stellte nun keine Fragen mehr. Nach zwei Stunden Flug schliefen beide Frauen, wobei Angel fast eingerollt auf Jack schlief.
„Soll ich sie auf ihren Sitz legen?“
Das ließ er nicht zu, Jack schüttelte seinen Kopf, er wollte sie nicht hergeben.
„Was ist mit euch beiden los?“
Jack sah Konga an. „Ich weiß nicht. Sie hat sich mir auf eine bedingungslose Art hingegeben … es war unglaublich und so wahnsinnig, so vollkommen. Konga, wenn mir irgendwer den Kopf abschlägt oder sonst was ... und Angel fleht dich an, ihr zu helfen ... mach es. Sie geht genauso kaputt, wie ich ohne sie.“
„Jack, du machst mir Angst. In der ganzen Zeit hast du noch nie so geredet.“
„Ich habe auch noch nie so empfunden. Meine Mutter ist damals vor Sehnsucht gestorben. Jetzt kann ich das nachvollziehen und ihr verzeihen. Und du solltest Joy endlich sagen, dass du sie liebst.“
„Ich kann nicht. Sobald ich es sagen will, dann steckt ein faustgroßer Kloß in meinem Hals, weil ich sie nicht an mich binden will, solange nicht klar ist … die Jäger kleben uns am Hacken. Jack, ich habe Lus Kopf gesehen und plötzlich war es nicht mehr ihr Kopf, sondern Joys. Ich habe einen Schmerz gespürt, den ich so nie mehr fühlen will.“ Eine kleine Notlüge, aber wer würde nachhaken?
„Dann sag es ihr endlich. Sie geht eher an dieser Ungewissheit kaputt.“
„Aber sie weiß doch, was ich für sie empfinde. Reicht das nicht?“
Jack sah seinen Freund durchdringend an. Scheiße!
„Is ja gut. Ich sage es ihr sofort, wenn sie wach wird.“
Konga schwieg eine Weile, bis ihm etwas einfiel. „Ihr habt doch eine Verbindung, die ziemlich weit reicht?“
„Ja, warum?“, fragte Jack gegen.
„Wenn so eine Verbindung ausreift zwischen Vampiren, dann soll es nicht selten vorkommen, dass einer der beiden fühlt, was auf sie zukommt. Vielleicht ist sie so anhänglich, weil sie etwas empfunden hat, oder noch fühlt. Sehe ich das richtig?“
Er hatte Recht, Jack atmete schwer ein, was für Konga schon Antwort genug war.
„Deshalb drängelt Joy auch so.“
„Es lässt sich sowieso nicht vermeiden. Denk nach, Konga. Die Vampire müssen etwas gegen die Jäger unternehmen, und ich bin ja zu Vielem bereit, aber Angel dieser Gefahr auszusetzen … niemals.“
„Was willst du dann mit ihr machen?“
„Wie quartieren die beiden in Köln ein. Jede bekommt ihr Handy, und wir sind erreichbar. Bremen ist mir zu heiß.“
„Köln wird es momentan nicht weniger sein.“
„Aber dort bestehen bessere Chancen für uns und Angel. Sie nimmt keine Nahrung mehr zu sich. Theo wohnt nebenan, ist schwul und ein wahrer Freund. Er wird sich um die beiden kümmern. Falls dann was passieren sollte, kann er sie runter bringen.“
Den Argumenten konnte Konga nicht widersprechen. Einem schwulen Vampir, der nebenbei eine Varietéshow führte und seit zweihundertfünfzig Jahren rechtschaffen war, würde er ohne Bedenken Joy anvertrauen. Selbst seine besten menschlichen Freunde in der Show kannten seine wahre Identität nicht. Theo war im Alter von dreißig Jahren gewandelt worden und leitete nun seit zehn Jahren die Show, ergo kamen noch keine dümmlichen Fragen wegen seinem offensichtlichen Nichtalterns auf.
Kurz bevor sie Europa erreichten, schlief Jack ein - mit Angel im Arm. Angel hingegen wurde wach, blieb aber regungslos in seinen Armen liegen.
Ihr starrer Blick richtete sich auf Konga aus.
„Ihr müsst aufeinander achten. Nehmt jede Veränderung der Umgebung auf, deckt euch gegenseitig. Nicht jeder will euch Gutes, der einstmals euer Freund war. Der Tod lauert in der Sicherheit. Der Schlüssel zu allem liegt in Portugal und Schottland. Trinkt nur frisches Blut, um den Giften auszuweichen.“ Wie abgehackt schloss Angel ihre Augen und schlief
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