Racheengel der Vampire - Sehnsucht
brachte.
Familientreffen
Angel roch etwas und sah sich suchend um. Sie roch, nein, sie fühlte etwas … ein leises Summen. Strom? Batteriestrom? Es war ein gleichbleibender Ton, den ein menschliches Ohr nicht wahrnahm. Sie wich zurück und prallte mit etwas zusammen.
Eigentlich stand hier gar kein Baum, jedenfalls nicht so dicht! Sie hielt den Atem an, was in diesem Moment eher hinderlich war. Dann legte sich auch noch eine Hand auf ihren Mund, und Angel trat mit voller Wucht nach hinten, wollte losrennen. Der Typ hinter ihr knurrte nur kurz und hielt ihren Arm wie ein Schraubstock fest.
Wieder lag die Hand auf ihren Mund und diesmal atmete Angel ein, um zu schreien. Jetzt war ohnehin alles aus. Sie sog die Luft scharf ein und stoppte. Mit einer kraftvollen Drehung sah sie in die Augen ihres Gegenübers. Jack hielt sich im Mondlicht den Finger vor den Mund. Angel schnappte nach Luft, wollte vor Glück schreien.
„Nicht reden“, flüsterte Jack und zog sie ein Stück zurück. Er drückte Angel in ein dichtes Gebüsch und das keine Sekunde zu früh. Mehrere Jäger kamen fast fröhlich durch den Wald. „Jetzt sind wir alle los.“
„Und die haben gedacht, sie können uns austricksen.“
„Morgen sollen wir die Sensoren weiter verteilen. Falls noch ein Schwung kommt.“
„Jedenfalls ist für heute Schluss. Die Mistviecher sollten alle verrecken.“
„Oh ja, und Gerd is mit dem Boot raus. Keiner entkommt uns!“
Als sich die Stimmen genug entfernt hatten, zog Jack Angel an sich. „Mit wem bist du gekommen? Und warum denken sie, dass sie alle haben?“
„Ich liebe dich auch.“
„Angel, jetzt kein Getue1 Erst die wichtigen Details, dann unsere Belange.“
„Ich bin mit Kev gekommen. Joyce wartet auf dem Boot. Sie müssen Kev gefangen haben.“
„Deshalb suchen sie sicher nicht mehr nach mir“, stellte Jack leise fest.
Angel zog Jack am Ärmel. „Wo ist Konga?“
„Sie haben ihn erwischt. Ich weiß nicht, wo er ist, aber ich bekomme es heraus. Aber zuerst will ich wissen, wer dieser Kev ist.“
„Harlem hat ihn mir zugeteilt. Er sollte mich herbringen, ist dann vorhin ein paar Jägern hinterher und kam nicht wieder.“
Dass Harlem Angel geholfen hatte, schob Jack vorerst beiseite ... „Kennst du seinen ganzen Namen?“
„Ich glaube Kevin Gutbauer.“
„Irgendwas sagt mir der Name … ich komm momentan nicht drauf.“
„Jack?“
„Was Sweety?“
„Auch wenn ich unartig war, nimmst du mich bitte mal ganz fest in den Arm?“
Jack schüttelte seinen Kopf über ihre Frage und schloss sie in seine Arme. „Du bist das verrückteste Weib, das mir je über den Weg gelaufen ist.“
„Damit kann ich leben, aber es gibt da etwas, ohne dass ich nicht mehr weiter leben kann.“
„Das wäre?“
„Einen klitzekleinen Kuss?“
Jack schnaufte. „Mehr gibt es dann aber nicht, denn ich steh nicht auf Betäubungspfeile im Hintern, weil du zu laut schreist. Und außerdem bin ich noch sauer auf dich!“
Traurig schob Angel ihren Schmollmund vor, doch der blieb nicht lang. Jack saugte sich fast an ihren Lippen fest.
Als der Morgen anbrach, schlief Angel in Jacks Armen.
„Sweety, aufstehen.“
Angel wollte brummen und sich umdrehen, dann hatte sie Jacks Hand auf ihrem Mund.
„Jäger“, flüsterte er so leise, dass es nur ein Vampir verstehen konnte.
Sofort war sie hellwach, zog nickend Jacks Hand weg. Die Gruppe lief an ihnen vorbei und beide sahen, dass sogar Frauen dabei waren. Hm …
Jack sah sich die Idioten genauer an und eine verwegene Idee kam ihm in den Kopf. Die Gruppe war wieder außer Hörweite. „Sweety, du bleibst hier und rührst dich keinen Millimeter weg. Folgst du mir, stelle ich mich freiwillig. Und wenn ich das tu, dann nur im Kampf und über meine Leiche. Hast du das verstanden?“
Oh, Angels panischer Blick sprach Bände.
„Wenn alles gut geht, dann bin ich in höchstens einer Stunde wieder da. Falls es nicht klappt, dann will ich … hör mir zu. Ich will, dass du zu Joyce gehst. Keine Alleingänge. Die Insel wimmelt von Jägern. So und nun Hose und Pulli her.“
Entsetzt und reichlich spontan zeigte sie ihm einen Vogel.
„Mach einfach!“ Jack zog aus seiner Beintasche eine grünbraune Stofffolie.
Grummelnd pellte Angel sich in ihrem winzigen Versteck aus ihren Sachen, reichte sie Jack und nahm die Folie von ihm.
„Pack dich damit ein. Das Ding hält dich warm und tarnt dich.“
Jack packte Angels Sachen in seinen kleinen Rucksack
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