Racheengel der Vampire - Sehnsucht
doch jetzt nicht im Ernst vor?
Angel hielt inne. „Wo sollen wir die Spritze ansetzen?“, rief sie dem Arzt hinterher.
„Einfach in die Muskulatur, Bauch, Arm, Hintern, wo Sie wollen, aber bitte immer die ganze Menge.“
Skrupellos neigte Angel sich zu dem ersten Vampir vor, klopfte professionell gegen die Plastikspritze, stach zu und leerte die erste Spritze … tief neben dem Oberarm ins Kissen. Sie lächelte zu Jack hoch und nahm die Maske ab. „Ich die Beine, du oben.“ Sie hievten den Mann auf die Trage und schoben ihn in den ersten OP-Bereich.
In dem OP-Saal standen zwanzig Stahltische mit Fixierlederschnallen.
„Kriegen sie die Lederschnallen durch?“, fragte Angel, als sie den Mann auf den ersten Tisch legten.
„Kein Hindernis. Doch verrate mir mal, wie du sechzig Vampire, die nacheinander erwachen, unter einen kontrollierten Angriff bekommen willst?“
„Es sollten auf jeden Fall keine Ärzte anwesend sein. Das wäre deine Aufgabe, und vielleicht sollten die Jäger oben so abgelenkt sein, dass sie sich um das, was hier geschieht, nicht kümmern können.“
Jack überlegte. „Hast du auch die Vampire bedacht, die noch in den Containern schlummern?“
„Gehen wir danach an. Eins nach dem anderen. Ist ja keiner mehr außer uns da.“
„Sweety, wenn wir das schaffen, dann … weiß ich auch nicht“, murmelte er und schob die Liege wieder raus.
Angel kümmerte sich um den nächsten Vampir und füllte auch dessen Kissen mit Medizin. „Guck mal eben, ob die Flüssigkeit bei dem ersten Kissen nässt oder durchtropft“, flüsterte sie Jack zu.
Prüfend blickte Jack kurz unter die Liege, nichts. Das Gleiche oben. „Nee, saugen gut.“
Sie fuhren den nächsten in den OP.
Der Arzt folgte ihnen mit dem zehnten Vampir. „Prima, ihr habt auch daran gedacht, sie anzuschnallen? Wir wollen ja kein Risiko eingehen.“
Angel befestigte gerade die Beine. „Ja, sicher ist sicher.“ Sie lächelte und sah dem Arzt kurz in die grauen Augen.
„Bist du bitte so lieb und erledigst etwas für mich?“
Der Blick des Docs trübte sich, er sah Angel starr nickend an.
„Dreh doch bitte die Gasanlage runter oder besser ganz aus. Fällt das jemanden auf, wenn du das machst?“
Unterwürfig schüttelte Arzt den Kopf.
„Sehr gut, dann dreh das Gas auch für die Container bitte ab. Ach, bevor ich es vergesse.“ Angel stellte sich direkt vor den Mann.
„Kann man das Gas durch Sauerstoff ersetzen?“
Erneut bekam sie ein Kopfnicken von dem Arzt.
„Dann geh los und erledige deine Arbeit. Komm wieder, ich habe noch eine Aufgabe für dich.“
Abwartend hielt Jack die Luft an, der Arzt ging wirklich los. „Sweety, du hast es voll drauf.“
„Danke. Ich hätte ihm die Befehle auch durch den Kopf sagen können, aber ich wollte, dass du weißt, was ich ihm sage.“
Nun war Jack baff. „Per Telepathie?“
„Ja, ich glaube so nennt man das. Kannst du das auch?“
„Sicher, aber ich brauche einen etwas längeren Augenkontakt.“
„Cool, dann kann ich was, was du nicht kannst.“ Angel ließ Jack die nächsten zehn Vampire allein transportieren und sie bekamen auch den zweiten OP bis zur Hälfte voll, ehe der Arzt zurückkam und vor Angel stehen blieb.
„Hast du alles gemacht?“
„Ja“, antwortete er knapp.
„Gut. Dann weißt du sicher auch, wo die anderen Ärzte sind, oder?“
„Ja.“
„Super, bring sie her, nein, warte, wann kommen sie?“
„In einer Stunde.“
„Habt ihr dann eine Besprechung, wie die Operationen ablaufen sollen?“
Der Arzt nickte.
„Gut. Sind die OP-Bereiche mit Kameras überwacht?“
Wieder nickte er.
„Fein, wo ist die Zentrale der Überwachung?“
Jack staunte immer mehr. Angel dachte vorzüglich nach. Er selber hätte aus Frust wie ein Dampfhammer gewütet.
„Sehr schön, gib doch bitte den beiden Wachen eine Vitaminspritze von mir.“
Angel reichte ihm zwei Spritzen, von denen aus dem Korb. „Gib sie ihnen doch bitte in den Nackenhaaransatz, dort, wo man die Einstichstelle nicht sieht. Wenn das fertig ist, dann versorg doch auch noch die Wachen mit Vitaminen, die sie stark machen und helfen, die bösen Vampire zu besiegen. Jack, hol dem Doc doch bitte einen vollen Karton.“
Der Arzt ging mit der Ladung los.
„Angel, ich bekomme gewaltigen Respekt vor dir.“
„Danke Schatz. Aber lass uns jetzt weitermachen, damit der Anschein gewahrt wird.“
„Gerne Darling.“
Sie hievten den Nächsten auf die Liege. „Weißt du, dass echtes
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