Racheengel der Vampire - Sehnsucht
sich ins Handgelenk und hielt es nun doch vor Kongas Mund. „Bedien dich, aber bitte nicht mehr als ein paar kleine Schlückchen.“
Es half, Konga trank und wurde langsam klar im Kopf. In dem Fall war Vampirblut das Beste, auch wenn nur ein Schluck abfiel.
„Eh, ich stand im Wald, bin umgefallen, alles schwarz. Dann bin ich kurz zu mir gekommen und wieder tiefste Schwärze. Es reicht!“
„Ohne deinen Hintern antreiben zu wollen, aber wir brauchen dein Medizinwissen. Wir haben hier Hunderte von Vampiren und müssen alle so schnell wie möglich wach kriegen.“
„Was hab ich denn bekommen?“, fragte er und strich sich durchs fehlende Haar, stutzt und fühlte nochmals über seinen Kopf. „Eh, Alter. Das hilft beim Aufwachen unter Garantie nicht. Wo sind meine Haare?“
„Abrasiert, aber nicht von uns. Die wollen den Vampiren die Köpfe aufknacken und ihr Hirn halbieren.“
„Dann waren das bei Harlem auch welche von uns?“
Jack öffnete den Mund und schloss ihn wieder, Konga hatte es erfasst und war nicht mal richtig wach.
„Ich muss wissen, was wir bekommen haben, dann kann ich sagen, was wir brauchen.“
Um ihn auf die Beine zu bekommen, half Jack Konga von der Liege.
„Mann, sind meine Beine weich“, fluchte Konga und fühlte wieder über seinen kahlen Kopf. „Eh, das ist der pure Dreck. Erst mussten die fast ganz runter wegen der verfickten Ausbildung und jetzt bin ich echt sauer. Scheiße, das is mir zu luftig. Ich bin doch keine Bowlingkugel!“
„Stell dich nicht so mädchenhaft an, die wachsen wieder“, knurrte Jack und schleifte Konga in den Bereich des Arztes.
„Zeig mir die Bücher. Die müssen vermerkt haben, mit welchem Wirkstoff sie arbeiten.“
Jack setzte Konga auf den Stuhl und reichte ihm die Bücher. „Scheißdreck! Alles verschwimmt vor meinen Augen.“
Dann mit Hilfestellung, Jack las Konga einige Einträge vor.
„Halt Stopp. Das Vorletzte noch mal“, knurrte Konga.
Jack wiederholte den medizinischen Begriff des Betäubungsmittels.
„Warte ich muss denken … habt ihr allen schon Sauerstoff gegeben?“
„Angel war so schlau, warum?“
„Wie lange ist das her?“, wollte Konga wissen.
„Eine knappe halbe Stunde. Warum?“, fragte Angel.
Grummelnd strich sich Konga erneut über den luftigen Haarschnitt. „Weil die fraglos bald wach werden, und wenn du mich fragst, herrscht dann hier gleich ein heilloses Durcheinander.“
„Ihr regelt das hier und in den OPs. Ich mach das bei den Containern“, posaunte Angel und rannte los.
„Jetzt dreht sie durch“, schnaufte Jack und wollte ihr folgen.
Doch Konga packte ihn am Arm. Zeit für ein Zugeständnis, das er schon lange kannte, aber nicht wahrhaben wollte. „Lass sie. Ich hab sie sogar in der Schwärze gehört. Sie wird alle erreichen. So blöde das auch klingt, aber sie is was Besonderes für unsere Rasse.“
„Angel?“
„Jepp. Sie hat’s voll drauf. Oder willst du abstreiten, dass sie wieder einmal unsere Haut gerettet hat?“
„Na ja, ich hab uns hier reingebracht.“
„Und wer hat hier drinnen alles geregelt?“
Jack hob ergeben die Hände. „Sie.“
Inzwischen rannte Angel zügig am Fahrstuhl vorbei und sah, wie ein Lkw-Fahrer gerade in den Lift fahren wollte. Lecker, menschlicher Tetrapack, Angel wedelte mit den Armen und stoppte den Mann.
Der Fahrer öffnete sein Fenster und fragte Angel, was denn sei.
Lächelnd neigte Angel ihren Kopf auf die Seite und sah dem Mann in die Augen. ‚Komm raus und stell dich vor mich hin‘, dachte sie scharf und der Fahrer öffnete die Tür.
Sie befahl ihm, sich zu bücken und stillzuhalten. Nachdem sie sich versicherte, dass er keine Vitaminspritze bekommen hatte, stillte sie zum ersten Mal ihren Durst an einem lebenden, echten Menschen. Jeden Tropfen genoss Angel, das Blut war warm, süß und unglaublich frisch.
Einen halben Liter gönnte sie sich, dann schickte sie ihn in die Klinik rüber.
Der Mann schwankte zunächst bedenklich, torkelte aber wacker los.
Fremder Besuch, Jack sah den Mann kommen, wollte ihn killen, seine Stimmung passte gerade super, wieder griff Konga ein. „Warte!“
„Angel schickt mich, ich bin der Blutspender.“
„Dieses Weib is nur genial!“ Konga lachte schallend auf und ließ Jack den Vortritt. Jack sah die frischen Wunden und grinste, ehe er seine Zähne im Hals des Mannes versenkte.
Unschlüssig stand Angel zwischen den Containern, hier und da hörte sie die ersten leisen Knurrlaute und
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