Racheengel der Vampire - Sehnsucht
kam als Letzter ins Lager getorkelt. Wie versprochen, fackelte Jackson nicht lange und zog seinen Kurzdolch aus der Scheide. Die Schreie des Jungen dröhnten noch Stunden in Jacks Ohren nach.
Die erste Woche neigte sich dem Ende zu und danach sprach kaum noch ein Vampir ein Wort. Alle waren körperlich fertig. Nur Jack begann endlich wieder aufzubauen. Seine Konzentration ließ nur nach, wenn er aus seinem Schaf gerissen wurde, der nun nach diesen Kraftakten immer nötiger wurde.
„Im Hauptlager wurdet ihr darauf getrimmt, zu parieren. Es wurden Kämpfe trainiert, um eure Schnelligkeit an den Rand und darüber hinaus zu führen. Hier bekommt ihr die körperliche Muskelausbildung. Eure Beine haben wir nun halbwegs im Griff. Ab Morgen wird geschaufelt, bis euch die Arme abfallen ... und Jack, dabei wird nicht geschlafen.“
Ergeben hob Jack seine Hände und alle grinsten ihn an.
Auch wenn hier jeder für sich kämpfte, stellte sich langsam aber sicher eine Gemeinschaft ein, in der jeder jeden antrieb. Nur dieser elendige Schlafmangel machte sie fertig. Und es würde laut Kongas Aussage in der kommenden Woche noch schlimmer werden.
Bisher brauchte Jack die Tube mit der Salbe nicht, doch Raff, einer der älteren, sah nicht gut aus und Jack gab ihm etwas Salbe ab.
Die zwei Stunden Schlaf in der brütenden Mittagssonne veränderte die Situation in der zweiten Woche erheblich. Die jungen Vampire waren ausgezehrt und am Ende. Wenn er die Hände mal stillhalten durfte, hielt Jack sich mit Entspannungsübungen über Wasser. Den anderen drei Älteren ging es nur wenig besser als den Jungen.
Nach wie vor ging es Jack hingegen blendend und Jackson fragte sich warum.
Alte gespeicherte Energien kamen wieder zutage, er war wieder körperlich fit und konnte mit Jackson im Training mithalten. Doch wie bekam dieser Vampir es geregelt, sie immer wieder pünktlich zu wecken? Wann trank er sein Blut? Zu mehr Schlaf kam auch Jackson nicht!
Die zweite Woche begann mit einem Achtmeilensprint und sieben Spaten.
Jeder Vampir bekam einen und dann buddelten sie einen fünf Meter tiefen Graben, in den sie drei Tage später ständig hinein- und herausspringen mussten. Sie wanden sich wie Raubkatzen zwischen den Wänden, um rein- und rauszukommen. Dieses Training kannte Jack bisher nicht und er merkte nach einem Tag, wie in seinen Armen, den Beinen und dem Rest seines Oberkörpers die Muskelstränge rissen.
Mit jedem weiteren Sprung in die Grube fiel es ihm schwerer, die Konzentration zu halten und nicht vor Schmerzen zu schreien.
Angus, einer der älteren, machte neben ihm schlapp, als Jack erneut an den beiden Wänden der Grube herabsprang. Der Vampir fiel wie ein Stein runter. Jack hielt inne und sah ihm in das schmerzverzerrte Gesicht. Vorsichtig blickte er empor, Jackson war nicht zu sehen. Stillschweigend half er Angus, auf die Beine zu kommen.
„Dreh dich“, zischte er ihm leise zu und massierte seine Schultermuskeln hart durch.
Mit schmerzverzerrter Miene hielt Angus gegen, bis es in seinem Rücken knackte.
„Is okay“, schnaufte Angus und bedankte sich mit einem Zunicken, Jackson sollte nichts mitbekommen.
Nach einem halben Tag fiel John, der zweitjüngste, wie ein Stein um und schrie vor Schmerzen. Hilfsbereit kniete Jack sich neben ihn und drehte ihn auf seinen Bauch.
„Geh beiseite“, herrschte Jackson Jack an.
Jack blickte auf und sah, wie Jackson ausholte. Seine Hand stoppte den Hieb mit dem Dolch. Ohne Jackson aus den Augen zu lassen oder den Griff zu lockern, sprang Jack auf seine Füße. „Was sagst du seiner Mutter, wenn sie ihren Sohn tot zurückbekommt?“
„Wer sagt dir, dieser Vampir wäre noch ein Kind?“, grollte Jackson gegen.
„Ich hab es in seinen Augen gesehen. Dieser Blick ist noch völlig unerfahren.“
Nun löste Jack seinen Griff und Jackson nahm den Arm runter. „Er ist mein Sohn und hat genau das zu leisten, was alle hier leisten müssen!“
„Dann hättest du ihm noch ein paar Jahre geben müssen, bis er zur Elite kommt!“, blaffte Jack zurück.
Keiner lehnte sich gegen den Ausbilder auf, Jackson fletschte seine Fänge. „Das ist allein meine Entscheidung und keiner redet mir da rein!“
Verärgert mahlten Jacks Kiefern aufeinander, er bückte sich und reichte Jackson den Dolch. „Eine Leiche mehr oder weniger“, fügte er hinzu und stellte sich zu den anderen, die ausgepowert am Grubenrand saßen.
Man sah, wie Jackson nachdachte und von seinem vor Schmerzen
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