Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Ahnung, was auf dich zukommt“, grollte er gleich los, als er die Kiste mit Schwung auf sein Bett katapultierte.
„Dann schieß mal los.“
„Echt? Soll ich? Im Keller sind ein paar Bolzen. Einen direkt ins Herz und dir wird ne Menge erspart bleiben. Ich kann dir auch ’nen Pflock schnitzen.“
Jäh verfinsterte sich Jacks Blick. „Rede!“
„Alle vierundzwanzig Stunden drei Stunden Schlaf in der Erde, die du selber mit deinen Händen wegschaufeln kannst. Eine Stunde mittags in der prallen Sonne. Jede Woche verringert sich das Ganze um eine Stunde in der Erde und die Sonnenzeit bekommt sie dazu. Das Lager, in dem du trainierst, besteht aus Staub, Hitze und sieben drei Meter hohen Pfählen. Sechzig Meilen Dauerlauf jeden Vormittag, siebzig jeden Abend, in der brütenden Mittagszeit macht ihr irgendwas auf den Pfählen. Was, wollten die anderen mir nicht erzählen, aber ihre Blicke sprachen Bände.“
Konga kramte in seiner Hosentasche und zog eine kleine Tube hervor. „Schmier dir den Scheiß ins Gesicht. Soll zwar echt eklig werden, weil die Hitze den Rotz dünn macht, aber ohne kannst du dich von deinem niedlichen Gesicht für vier Wochen verabschieden. Und schön sparsam sein, mehr gab’s nicht.“
„Kommt da noch mehr?“, hakte Jack nach, weil Kongas Gesichtsausdruck weiterhin angespannt wirkte.
„Sicher, vieles, das mir aber nicht verraten wurde. Soll ich nicht doch lieber einen Bolzen aus dem Keller holen?“
Frustriert blickte Jack von Konga zu der Kiste. „Wie viele Konserven sind da drin?“
„Drei Dutzend, damit musst du klarkommen.“
„Werde ich.“ Jack riss den Karton auf und schüttete ihn komplett in seinen Rucksack.
„Reich mir das Messer.“
Konga griff in Jacks Spind und reichte ihm das Überlebensmesser samt Wadenhalterung. Derweil schob Jack sein Hosenbein hoch und befestigte es an seinem linken Bein. „Ich muss los!“
„Alles klar. Komm in einem Stück und mit Herzschlag wieder.“
Ohne zu zögern warf sich Jack den Rucksack über und rannte los.
Die Rotoren des Hubschraubers begannen zu kreisen, als Jack zu den anderen sechs Vampiren einstieg.
Während Jack seinem grausamen Ziel entgegen flog, saß Angel auf ihrer Terrasse und Joyce führte ihre neu errungenen Stücke vor.
Gedankenversunken blickte Angel in den Himmel, schaute einem davonfliegendem Hubschrauber nach und ihre Haut begann zu kribbeln. Was sie die kommenden vier Wochen in unregelmäßigen Abständen tun würde. Sie hatte schon nach ihrem ersten Abschied in Bremen eine unfreiwillige Verbindung zu ihm bekommen, nachdem er sie in die Innenseite ihrer Unterlippe gebissen hatte. Dabei hatte Jack unbedacht auch seine Zunge verletzt und ihr seine Gene übermittelt. Nun fühlte sie seine Gefühlsschwankungen, wenn sie ins Extreme rutschten, ebenso wie umgekehrt Jack ihre spüren konnte.
Das Outing und seine Folgen
Seit Stunden überflog Jackson die karger werdende Landschaft.
Zeit blieb genug, also sah sich Jack seine Mitstreiter genauer an. Drei sahen äußerlich extrem grün hinter den Ohren aus. Sie waren möglicherweise geborene Vampire, denn zur Elite kamen solch junge Männer nur, wenn sie das reine Blut eines Elternteiles mitbrachten. Die anderen waren alle in einem Alter gewandelt worden, das vermutlich zwischen fünfundzwanzig bis fünfunddreißig Jahren lag und somit in Jacks optischer Altersgruppe. Von einem wusste er den Namen, weil er ihn irgendwann aufgeschnappt hatte. Er hieß Shad, ob das nun ein Spitzname war, wusste er allerdings nicht.
Jack selber war ein Geborener. Seine Alters-Statur hatte sich nach seinen geschätzten zweiunddreißig Lebensjahren nicht mehr verändert. Nur an seiner Ausstrahlung gewann er stetig dazu.
Ein dürres Menschlein würde auch als Vampir ein dürres Männlein bleiben. Das Klischee, das sich gewandelte Menschen als Vampire körperlich verändern, war reine Spekulation, jedenfalls soweit es ihm bekannt war. Lediglich der Alterungsprozess stoppte und die Zellen wurden erneuert um auf einen optimalen Stand zu kommen.
Die Muskeln, die Jack mit sich herumschleppte, waren durch hartes Kampftraining erarbeitet.
Sein Blick fiel auf die Rucksäcke der anderen, keiner war so gefüllt wie seiner. Dass nur er den Tipp mit den vielen Konserven von Jackson bekommen hatte, würde er erfahren, wenn sie an ihrem Ziel waren.
Nach einer weiteren Ewigkeit landeten sie endlich. Doch die äußeren Bedingungen waren so extrem heiß, dass Jack und sicher die
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