Racheengel der Vampire - Sehnsucht
lustige Haufen brachte Angel vieles bei, wie sie besser ihren Hobel unter Kontrolle halten könne und wie sie bei Stürzen reagieren sollte. Nebenbei zeigten ihr die einnehmenden Hobelfreaks akrobatische Einlagen auf ihren Sitzbänken und den Lenkern, brachten ihr einen amerikanischen Akzent bei und lachten, wenn Angel es ausprobierte. Am letzten Abend saßen sie sogar bei einem Lagerfeuer zusammen und sangen lautstark. Dann ging die Reise zurück.
Wieder in ihrem Haus, blieb Sam noch einen Tag und flog dann zurück.
Entspannt und voller neuer Eindrücke holte Angel ihre Hunde bei Milly ab und ging wieder jeden Abend stundenlang spazieren.
Erklären konnte sie es sich nicht, aber sie fühlte sich einfach nur wohl.
Etliche Kilometer entfernt ging es ihrem Blutsauger nicht so gut …
Erneut kniff Jack nutzlos die Augen zusammen, das Schlafen unter der heißen Sonne gelang ihm heute nicht so recht. Das hing weniger mit der Müdigkeit als mit seinen Augen zusammen. Er brauchte einfach die Dunkelheit zum Schlafen.
„Ich halte diese Scheißsonne nicht mehr lange aus“, knurrte er in seinen fröhlich vor sich hinsprießenden Bart. Schuld daran war auch das verwesende Blut. Es machte Jack nicht mehr fit genug, um sich zu konzentrieren.
Mit einem Satz katapultierte er sich auf alle Viere und grub, bis nasser Sand unter seinen Fingernägeln knirschte. Mit zwei vollen Händen legte er sich auf den Rücken, klatschte sich den Sand auf die geschlossenen Augenlider und schlief erleichtert ein.
Der erste Tag der dritten Woche begann mit dem Zuschaufeln der Grube. Und es war nicht wirklich leichter zu schaufeln, weil der Dreck durch ihre Sprünge festgetreten war.
„Ich bin ja mal gespannt, was jetzt noch kommt“, knurrte Jack und warf die nächste Schaufel voll Sand in die Tiefe.
Den vollen Vormittag brüteten die sieben Vampire in der Sonne, schliefen drei Stunden und bekamen die Grube mit der einbrechenden Dunkelheit wieder zu.
„Hat ja etwas lange gedauert, aber das holt ihr heute sicher noch raus“, brummte Jackson fröhlich.
Das klang nicht gerade aufbauend, alle Blutsauger stöhnten. Was konnten sie im Dunkeln denn noch machen? Und wie nicht anders zu erwarten, schwieg Jackson sich genüsslich aus.
Im Laufschritt brachte der Ausbilder die Gruppe zum Lager zurück und gewährte ihnen ihre obligatorische einstündige Pause.
„Holt eure kompletten Vorräte zum Lager.“
Die Vampire erhoben sich und sahen Jackson fragend an.
„Ja, alles. Ihr solltet loslegen.“
„Es ist dunkel. Wie sollen wir alles finden?“, fragte Jack nach.
„Strengt eure Riechkolben an. In einer halben Stunde geht’s los.“
Keiner fragte wohin, denn überall würde es besser sein als hier.
Dachten sie zumindest!
Die Männer sammelten sich mit ihren Rucksäcken in der Nähe des Hubschraubers. Der Reihe nach sah Jackson sie an und schmunzelte über den Dreckshaufen von Vampiren. „Ihr glaubt, das war’s?“
Nö, sicher nicht, Jack rechnete nach und es dauerte um einiges länger als sonst. Gerade noch so ließ es sich verhindern, das er mit seinen Fingern die Tage abzählte! „Nein uns fehlen von den vier Wochen noch zehn, nein dreizehn Tage.“
„Stimmt fast, zwölf Tage und die verbringt ihr unter der Erde in unserem Labyrinth. Aber nicht gleich meutern. Dort ist es bis auf ein paar Fackeln dunkel und ihr könnt schlafen, soviel ihr wollt.“
Die Verlockung auf Schlaf im Überfluss war groß, trotzdem rieb sich Jack über die Nase. „Wie wissen wir, wie viele Tage vergangen sind?“
„Gute Frage.“ Jackson drückte wieder auf seiner Fernbedienung herum und der Boden vibrierte. „Zwölf Tage in der Dunkelheit. Bereits nach einem Tag habt ihr die Orientierung verloren. Alle drei Tage könnt ihr ein Ziel erreichen, an dem eine frische Flasche Blut auf euch wartet. Riecht euch zum Ziel, die Flaschen sind nicht richtig zugeschraubt. Den richtigen Schlafrhythmus habt ihr jetzt intus, um exakt zwölf Tage zu brauchen. Am Ende ist eine Öffnung, an der ich auf euch warte und zurückbringe. Wer länger braucht, hat ein Problem. Der darf dem nächsten Trupp beitreten und noch ne Vierwochenrunde drehen.“
Unter den bösen Flüchen aller Vampire tat sich vor Jackson der Boden auf und ein schummeriges Licht strahlte allen entgegen.
„Eure Instinkte sind am Ende und jetzt müsst ihr beweisen, dass ihr zur schwarzen Elite gehört. Findet das Ziel!“
Grimmig blickte Jack in das Loch und stiefelte als Erster
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