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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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schnappte sich dann den zweiten Kanister. „Diesen werde ich später für den Lieferwagen brauchen.“
    „Einen Punkt haben Sie aber nicht bedacht“, brachte Nora hervor, als Junker sein Feuerzeug aus der Tasche holte und sich zur Tür begab.
    „So? Da bin ich aber sehr gespannt.“
    „Wir haben herausgefunden, dass Sie der Mörder sind, ehe Sie mit Ihrer Beute verduften konnten. Das war ganz sicher nicht so von Ihnen geplant.“
    „Was Sie nicht sagen! Dennoch stehe ich nun hier mit dem Feuerzeug. Daher kann ich gut damit leben, dass nicht alles so gelaufen ist, wie ich es mir ausgemalt hatte. Fehlschläge muss man einstecken. Eine Schlacht kann man verlieren. Den Krieg muss man gewinnen. Darauf kommt es an.“
    „Ja, aber hat sich Ihnen in den letzten Minuten nicht eine brennende Frage aufgedrängt? Ich hätte mir an Ihrer Stelle schon längst den Kopf über einen bestimmten Aspekt zerbrochen.“
    Junker deutete auf das Benzin. „Eine ‚brennende’ Frage? Sehr gute Wortwahl, Frau Feldt. Sie haben offenbar eine spezielle Art von Humor. Das gefällt mir.“
    Nora ignorierte seinen Sarkasmus und fuhr fort: „Wäre ich an Ihrer Stelle, dann hätte ich mich gefragt, wie lange die ‚dummen Bullen’ bereits wissen, dass Sie der Täter sind.“
    Junker legte die Stirn in Falten. Er sah Nora mehrere Sekunden lang an und überlegte. Schließlich hakte er nach: „Was wollen Sie damit andeuten? Wie soll ich das -?“
    Urplötzlich sprang Nora auf und schoss auf Junker zu. Sie hatte sich von ihren Handschellen befreien können und streckte jetzt beide Arme nach vorne. Obwohl Junker von dem Angriff überrumpelt wurde, konnte er noch Noras Dienstwaffe aus seinem Gürtel ziehen und den Zeigefinger um den Abzug spannen. Nora schmiss sich gerade auf ihn, als er die Waffe an ihre Brust presste und abdrückte.
    Doch es geschah nichts. Gar nichts. Junker konnte es nicht begreifen. Er wollte es nicht wahrhaben. Mehrmals zog er den Abzug der Waffe durch. Aber es schossen keine Kugeln aus der Pistole. Es knallte lediglich laut.
    Nora nutzte die Gelegenheit zu ihren Gunsten. Sie riss beide Arme nach oben und verpasste Junker somit zwei schnelle Fausthiebe unters Kinn. Dann landete sie mit ihrem ganzen Gewicht auf ihm und riss ihn mit sich zu Boden.
    Junker schrie auf. Er verlor die Kontrolle über sich. Die Waffe flog aus seiner Hand und landete unter dem Bett.
    Nora wusste, dass sie keine Zeit verlieren durfte. Ab sofort musste sie jede Handlung so schnell und so effektiv wie möglich ausführen. Daher rammte sie Junker zunächst ihren Kopf gegen die Brust, sodass ihm die Luft wegblieb. Kurz darauf griff sie nach seinem rechten Arm, um ihn auf den Rücken zu drehen. Allerdings gelang es ihm im selben Moment, das Feuerzeug mit der linken Hand zu entzünden und gegen die Bodendielen zu pressen. Im Nu schossen Flammen hervor. Zwar lagen Nora und Junker in einem Bereich, der nicht mit Benzin überschüttet war, doch das Feuer breitete sich so schnell um sie herum aus, dass sie nicht mehr lange davon verschont bleiben würden.
    Junker riss sich los und verpasste Nora einen Schlag gegen die Schläfe. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rollte sie zur Seite und geriet gefährlich nah an die Flammen heran. Diese griffen bereits auf das Bett über, dann auf den Tisch und den Stuhl. Binnen Sekunden verwandelte sich die halbe Hütte in ein Inferno.
    Nora wirbelte umher und tastete an ihrem rechten Bein herab, bis sie ihren Knöchel erreichte. Junker ahnte sofort, was nun folgen würde. Er spürte, dass er in eine Falle geraten war.
    Die Ermittler haben mich zum Narren gehalten! Sie haben tatsächlich schon seit längerer Zeit gewusst, dass ich der Mörder bin! Deshalb funktioniert die Waffe nicht! Es sind nur Platzpatronen drin! Und nun habe ich die Kommissarin auch noch direkt zu meiner Beute geführt!
    Nora zog ihr rechtes Hosenbein hoch und schnappte sich eine Pistole aus dem Knöchelhalter. Zeitgleich stürmte Junker zur Tür. Er sprang auf sie zu, drückte die Klinke herab und verließ die Hütte. Zwar feuerte Nora noch einen Schuss auf ihn ab, aber sie traf nur noch die Tür, die Junker sofort wieder hinter sich in die Angeln warf.
    Ohne lange nachzudenken raste Nora hinter ihm her. Sie stürmte ebenfalls zur Tür, doch Junker hatte sie von außen bereits verriegelt. Sofort blickte Nora zum Fenster. Doch der Weg dorthin wurde ihr von den Flammen versperrt.
    Daher schmiss sie sich jetzt mit aller Wucht gegen die Tür. Ihre Schulter

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