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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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begann zu schmerzen. Ihr Körper glühte aufgrund der enormen Hitze. Die komplette Decke des Verschlags hatte bereits Feuer gefangen. Nur noch zwei Quadratmeter um Nora herum waren vor den Flammen sicher.
    Aber wie lange noch?! Fünfzehn Sekunden? Zehn Sekunden? Fünf Sekunden?
    Nora begann zu husten und zu röcheln. Sie musste ihre Augen schließen, um sie vor dem Rauch zu schützen. Von Sekunde zu Sekunde klopfte ihr Herz schneller. Panik erfasste sie. Kalter Schweiß lief ihr über den Rücken. Doch trotz ihrer Angst wusste sie, dass sie jetzt nicht den Kopf verlieren durfte. In diesem Moment musste sie sich zusammenreißen und ihre Kraft bündeln. Das war ihre einzige Chance, um die Situation zu überstehen. Daher drehte sie nun ihren Kopf herum, nickte entschlossen und warf sich ein letztes Mal mit aller Macht gegen die Tür.
    Komm schon! Los! Du schaffst das! Mach schon!
    Ihre Schulter prallte gegen das Holz, drückte es ein und ließ es schließlich zersplittern. Die Tür schwang auf und eröffnete Nora den Weg in die Freiheit. Endlich konnte sie nach erlösender Luft schnappen und wieder ihre Augen öffnen.
    Das war knapp! Nur noch wenige Sekunden, dann hätte mich das Feuer gegrillt! Im wahrsten Sinne des Wortes!
    Ihre Arme zitterten. Die Beine fühlten sich taub und schwer an. Das Adrenalin ließ sie kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Am liebsten hätte sie sich der Länge nach zu Boden geworfen und für einige Minuten Luft geholt. Aber ihr blieb keine Zeit zum Verschnaufen. Denn während die Hütte vollständig in Flammen aufging, hörte Nora den Motor des Lieferwagens anspringen. Sie blickte umher und sah ihn über die Schotterpiste rumpeln. Die Hinterräder drehten durch. Kies spritzte auf.
    Du wirst mir nicht entkommen, Junker! Niemals! Ich werde dich hier und jetzt stellen!
    Sie kniete sich hin, hob ihre Waffe an und nahm den Lieferwagen ins Visier. Aufgrund des Feuers konnte sie ihn zum Glück gut erkennen. Daher schoss sie dreimal auf dessen rechten Hinterreifen. Während die ersten beiden Kugeln ihr Ziel verfehlten, traf die dritte genau ins Schwarze. Sie ließ den Reifen zerplatzen und brachte den Wagen somit ins Schlingern. Nora feuerte erneut. Die nächsten Kugeln ließen auch den linken Hinterreifen zerbersten. Prompt sackte der Wagen ab, kam ins Schleudern und donnerte von der Schotterpiste herunter. Junker schien das Lenkrad noch herumzureißen, doch es nützte nichts mehr. Das Fahrzeug prallte frontal gegen einen Baum. Der Motorblock wurde zerstört. Die Frontscheibe zersprang in viele kleine Glassplitter. Rauch stieg auf.
    Nora erhob sich und näherte sich dem Wagen mit langsamen Schritten. Sie zielte auf die Fahrerkabine, doch von Junker war nichts zu sehen.
    Hat er den Aufprall womöglich nicht überlebt? Oder wartet er auf einen Überraschungsangriff? Ist er vielleicht sogar bewaffnet?
    „Es ist aus, Junker! Strecken Sie Ihre Hände aus dem Fenster! Sofort!“
    Zunächst geschah nichts. Es blieb alles ruhig und unverändert. Doch gerade als Nora näher zur Fahrerkabine gehen wollte, erschien Junkers linker Arm am Fenster. Der rechte folgte kurz darauf. Es war keine Waffe zu sehen.
    „In Ordnung! Jetzt steigen Sie aus! Öffnen Sie die Tür von außen! Schön langsam!“
    Junker kam den Befehlen nach. Er langte mit der rechten Hand zum äußeren Griff und öffnete die Tür. Dann stieg er behäbig aus dem Wagen. Auf seiner Stirn prangte eine Platzwunde. Sein gesamtes Gesicht war blutüberströmt. Offensichtlich hatte nicht einmal der Airbag viel geholfen, als der Wagen gegen den Baum geprallt war.
    „Ich bin … bin unbewaffnet“, stammelte Junker und taumelte nach links. Er ging in die Knie und hielt sich das Gesicht. „Ich brauche einen Arzt! Ich muss sofort ins Krankenhaus! Bitte!“
    Nora traute der Situation noch nicht über den Weg. Schritt für Schritt näherte sie sich dem Mörder. Sie ließ ihn keine Sekunde lang aus den Augen. Möglicherweise zog er jeden Moment eine versteckte Waffe hinter seinem Rücken hervor.
    „Nehmen Sie Ihre Hände hinter den Kopf!“
    Junker hob die Arme unter größter Anstrengung nach oben. Als er die Hände schließlich hinter dem Kopf verschränkte, schritt Nora nah an ihn heran und tastete ihn ab. Dabei achtete sie weiterhin auf jede seiner Regungen. Sie würde sich auf keinen Fall von ihm überrumpeln lassen.
    Diesen Anfängerfehler mache ich ganz bestimmt nicht! Das wird mir nicht passieren!
    Junker schloss seine Augen und verzog das

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