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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Gesicht. Er machte nicht die geringsten Anstalten, die Kommissarin zu attackieren. Sie konnte ihn problemlos abtasten.
    „Ich kann … nicht mehr … atmen!“, stieß er aus, als Nora wieder einen Schritt zurücktrat. „Ich … ich habe Schmerzen. In der … Brust. Ich kann nicht …“
    In der nächsten Sekunde fiel er auf die Seite. Er schloss die Augen und regte sich nicht mehr. Eine tiefe Ohnmacht überkam ihn.
    Nora atmete durch. Sie ging in die Knie und sah erleichtert gen Himmel.
    Es ist endlich vorbei. Gott sei Dank!
     

28
     
     
     
    „Ich kann das einfach nicht glauben. Junker hat die Morde also begangen, um seinen Coup in der Hartig-Villa vorbereiten und vertuschen zu können?“, fragte Kortmann. Er saß um 23 Uhr in seinem Büro und lehnte sich fassungslos zurück. Der Schock stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Nora und Thomas standen vor seinem Schreibtisch und schüttelten die Köpfe. Dabei erklärte Tommy: „Das ist nur ein Teil der Geschichte. Junker hat uns auf dem Weg zur Uniklinik erzählt, dass er von Anfang an die Morde begehen wollte. Er wollte die Frauen bestrafen, weil sie den Luxus in seinen Augen nicht verdient hatten. Von diesem Sozialneid wurde er schon seit langer Zeit getrieben. Der Verlust seines Jobs und der finanzielle Ruin brachten das Fass schließlich zum Überlaufen. Er wollte selbst endlich zum großen Geld kommen. Dazu legte er sich einen Plan zurecht: Wie jeder andere Bürger dieser Stadt wusste er, dass die Hartigs im Geld schwammen. Und er war sich sicher, dass deren Villa im Gegensatz zu den Häusern der anderen Opfer mit Geld und Wertsachen nur so überladen war. Schließlich gaben die Hartigs bei jeder nur denkbaren Gelegenheit mit ihrem Luxus an. Also beging er die Morde zwar zu seiner Genugtuung, nutzte sie aber zusätzlich noch als Ablenkung. Sein Plan sah vor, dass wir uns zu einhundert Prozent auf diese Taten konzentrieren sollten. Wir sollten nicht einmal ansatzweise auf die Idee kommen, dass es dem Mörder auch noch um einen Raub ging.“
    Nora setzte ein: „Manchmal wird ein gezielter Mord als Raubmord verschleiert. Junker ging einen Schritt weiter, indem er einen Raubmord innerhalb eines Serienmordes inszenierte. Um die Villa ausräumen zu können, musste er sich einen weiteren Plan zurechtlegen: Er wusste, dass er nicht unbemerkt dort eindringen konnte, weil das Alarmsystem der Hartigs auf dem neuesten Stand der Technik ist. Es gibt keine Möglichkeit, an den Überwachungskameras vorbeizuschleichen. Und selbst wenn Junker das geschafft hätte, wären die Bewegungsmelder kurz darauf eine unüberwindbare Hürde gewesen. Also musste er zweimal dort eindringen. Beim ersten Mal nahm er den Alarm in Kauf. Er klingelte bei der Villa an und erschoss Jutta Hartig. Wahrscheinlich ahnte er, dass sie dabei den Alarm auslösen würde und dass unsere Kollegen höchstens zehn Minuten bis zur Villa brauchten. In dieser Zeit konnte er nicht viel aus dem Haus stehlen, da er den Safe zuerst hätte finden und sprengen müssen. Also ließ er bei seinem ersten Eindringen überhaupt nichts mitgehen, um uns nicht auf die Idee zu bringen, dass ein Diebstahl etwas mit den bisherigen Mordfällen zu tun haben könnte. Stattdessen platzierte er einen Sprengsatz in der Alarmzentrale und versah ihn mit einem Zünder, den er per Fernsteuerung jederzeit aktivieren konnte. Nachdem wir den Tatort schließlich verlassen hatten, lockte er Wilfried Hartig mit einem falschen Anruf zu uns, um den Sprengsatz zünden und die Villa ohne zeitliche Probleme plündern zu können.“
    Tommy fuhr wieder fort: „Junker wusste auch, dass wir ihn aufgrund der Kündigung sofort mit Gertrud Musters Ermordung in Verbindung bringen würden. Also hat er sich von Beginn an erst recht als Verdächtiger präsentiert. Er wollte, dass wir die Fotos, Fingerabdrücke und DNA-Spuren in seinem Keller finden. Wir sollten denken, dass der Fall viel zu einfach und offensichtlich wäre. Alles roch danach, dass jemand Junker als Sündenbock benutzte. Doch das reichte ihm noch nicht. Er wollte auf Nummer sichergehen und legte sich auch noch ein Alibi zurecht, indem er seine Entführung vortäuschte. Um beweisen zu können, dass er während der Morde bereits in der verlassenen Lagerhalle gefangen gehalten wurde, filmte er sich selbst. Wir sollten davon ausgehen, dass der ‚wahre’ Mörder mit den Aufnahmen eine perverse, sadistische Neigung befriedigte. Die Speicherchips verstaute Junker schließlich in Hutmanns

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