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Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Titel: Rachel im Wunderland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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schämen, wenn ich an ihn dachte.
    Das Gespenst war endlich vertrieben.
    Und bei aller Trauer war ich auch stolz auf mich.
    Ich war Rachel Walsh. Eine Frau, eine Erwachsene. Ein Babe, ein verlorenes Schaf, eine Süchtige.
    Ein wiedergefundenes Schaf.
    Eine Überlebende.

Epilog
    I ch wollte gerade ins Bett gehen, als ich unten in der Halle ein Lärmen hörte.
    Zwei Wochen waren seit meinem Treffen mit Luke vergangen, und ich wartete immer noch vergebens darauf, dass mein Kummer vergehen würde. Es war ziemlich schwer, erwachsen zu sein. Aber mein Schmerz war mir auch ein kleiner Trost. Vielleicht würde es mich als Mensch stärker machen.
    Manchmal glaubte ich daran.
    Ungefähr zwei Sekunden am Tag.
    Den Rest der Zeit weinte ich mir die Augen aus und war überzeugt, dass ich nie über ihn hinwegkommen würde. Ich putzte die Klos und deckte die Tische und saugte die Treppen in Il Pensione , während mir die Tränen über das Gesicht strömten. Niemand kümmerte sich darum, es waren Italiener, sie kamen mit solchen Gefühlsäußerungen wunderbar zurecht.
    Als ich das Tohuwabohu hörte, hatte ich mir gerade die Tränen getrocknet und wollte mir erlauben, ins Bett zu gehen, ohne mein Make-up zu entfernen.
    In dem Frauen-Hotel passierte so gut wie nie etwas Aufregendes, sodass ich aus dem Zimmer eilte, um zu sehen, was los war. Der Lärm kam anscheinend aus dem Erdgeschoß. Ich beugte mich über das Geländer und sah hinunter in die Halle, wo ein Handgemenge stattfand. Brad setzte sich mit allen Kräften gegen ein anderes Geschöpf zur Wehr.
    Ein Geschöpf, das sich, als ich genauer hinsah, als Luke entpuppte. Fast blieb mir das Herz stehen.
    »Männer dürfen hier nicht rein«, brüllte Brad. »Keine Männer.«
    »Ich möchte nur mit Rachel Walsh sprechen«, protestierte Luke. »Ich will niemandem weh tun.«
    Ich wusste – ich war zutiefst überzeugt –, dass dies kein zufälliger Besuch war. Unsere letzte Begegnung hatte viel zu viel Endgültigkeit gehabt.
    Dann sah er nach oben und entdeckte mich.
    »Rachel«, rief er und sah mir in die Augen, was gar nicht so leicht war, weil Brad ihn im Schwitzkasten hatte. »ICH LIEBE DICH!« Brad war offenbar entsetzt über seine Worte und ließ ihn los. Luke taumelte zu Boden.
    Ich konnte nicht glauben, was ich gerade gehört hatte, und doch glaubte ich es. Schließlich liebte ich ihn auch.
    »Sag das noch mal!«, rief ich mit bebender Stimme zu ihm hinunter, als er sich wieder aufrappelte.
    »Ich liebe dich!«, brüllte er freudig und breitete seine Arme flehentlich aus. »Du bist wunderbar und schön, und ich kann dich einfach nicht vergessen.«
    »Ich liebe dich auch«, hörte ich meine eigene Stimme sagen.
    »Wir kriegen das schon hin«, sagte er eindringlich und sah mich immer noch an. »Ich komme wieder nach Irland und suche mir eine Stelle. Es war damals schon gut zwischen uns, und jetzt kann es noch viel besser werden.«
    Alle anderen Frauen waren aus ihren Zimmern gekommen, manche schon im Nachthemd.
    »Deine Chance, Rachel«, rief jemand.
    »Vielleicht will sie nicht«, rief Wanda, die Texanerin.
    »Ich liebe dich«, rief er wieder und kam die Treppe hinauf. Die Umstehenden jubelten und applaudierten.
    »Und ich liebe dich«, murmelte ich, als ich, in der Tür zu meinem Zimmer, ihn näher kommen sah.
    Er schritt den Flur entlang. Die Frauen traten zurück, als er an ihnen vorbeiging, und kamen dann wieder heraus, um seinen entschwindenden Po zu bewundern.
    »Rachel«, sagte er, als er endlich bei mir angekommen war. Erstaunt sah ich, wie er vor mir auf die Knie ging. Und die Menge johlte wie wild! Er nahm meine Hand. »Ein kleiner Fick«, sagte er und sah mir tief in die Augen, »ist wohl nicht drin?«

Anmerkung der Autorin
    C loisters existiert nicht. In der ganzen Welt gibt es die unterschiedlichsten Suchtkliniken. Die Wohngegeben- heiten, Behandlungsmethoden und die Psychotherapie sind je nach Klinik verschieden. In manchen geht es strenger zu als in Cloisters, in anderen weniger streng. Manche haben tatsächlich Jacuzzis!
    Bei meinen Nachforschungen habe ich eine Gemeinsamkeit entdeckt: Allen genesenden Süchtigen wird empfohlen, sich der für sie angemessenen »Anonymen«-Gruppe anzuschließen. Deshalb fand ich es wichtig zu erwähnen, dass Rachel zu den Treffen der NarcoticsAnonymous geht, und gleichzeitig die Vertraulichkeit dieser Treffen zu bewahren.

Danksagungen
    E s gibt einige Menschen, denen mein Dank gebührt. Ich danke meinen Lektorinnen Kate Cruise

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