Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
umbringen.
    Al setzte sich so neben mich, dass wir beide die Wand im Rücken hatten. Der Empfangschef rümpfte noch einmal die Nase, bevor er uns allein ließ. »Ein schönes Essen ist genau die richtige Art, einen schweren Tag zu beenden«, sagte Al, als er meine Serviette ausschüttelte und über meinen Schoß legte. »Findest du nicht?«
    Schweigend lehnte ich mich zurück und versuchte, herauszufinden, was hier los war. Ich meine, ich wusste, dass es ein Restaurant war und ich ausgestellt wurde, aber Al war nicht lüstern, lasziv oder irgendein anderes scheußliches Wort mit L. Ich wusste nicht, wo ich stand, und das sorgte dafür, dass ich mich nicht wohlfühlte.
    »Al«, sagte ich plötzlich überrascht. »Er hat uns keine Karten dagelassen. Wie soll ich etwas bestellen, wenn ich keine Karte habe?«
    Al spielte an der brennenden Kerze herum und zog seinen Finger wie ein Fünfjähriger durch die Flamme. »Du isst, was du bekommst. So läuft das hier.«
    Ich runzelte die Stirn, weil es mir nicht gefiel, nicht zu wissen, was mir vorgesetzt wurde. »Kein Wein. Keine Eier. Nichts mit Konservierungsmitteln auf Schwefelbasis. Davon bekomme ich Kopfweh.«
    Mit einem Seufzen sah Al mich über seine neue Gleitsichtbrille hinweg an. »Rachel, selbst Dali bekommt keine echten Eier oder Wein. Entspann dich und genieß den Abend, ja?«
    Entspannen? Er hatte mir gesagt, ich solle mich entspannen?
Al sah seltsam aus — immer noch er selbst, aber auch ein Stück älter, während er die Rolle des erfolgreichen Geschäftsmannes spielte, der seine aktuelle Eroberung — das wäre dann wohl ich — zum Essen ausführte.
    Eine Kellnerin stellte zwei Gläser und eine Flasche Wasser vor uns ab, und der aggressive Ton in der Stimme, als sie sagte »Willkommen im Dalliance. Kann ich Ihnen zum Auftakt schon etwas bringen?« ließ mich abrupt hochschauen.
    »Brooke!«, rief ich, und die ältere Frau fletschte die Zähne. Ihre Augen wirkten müde, und sie trug eine nach hinten gekämmte Frisur, die ihr nicht stand. »Du hast sie als Kellnerin verkauft?«, stammelte ich und sah Al an. Sie war Hexenzirkelqualität, und jetzt nahm sie Bestellungen auf und räumte Tische ab?
    Brookes Grimasse verwandelte sich zu etwas, das fast einem Lächeln ähnelte. Sie trug eine enge graue Uniform, die zur Einrichtung passte, ihr aber nicht stand. Der gestärkte weiße Kragen und die Haare ließen sie unterwürfig und zweitklassig aussehen. Ihr Möbiusband war immer noch an den Kragen gepinnt, aber jetzt wirkte es wie ein Witz und hatte Flecken.
Spucke?
    »Was kann ich Ihnen bringen, Madam Dämon?«, fragte sie und wirkte extrem sauer.
    »Siehst du, sogar Brooke weiß, was du bist«, sagte Al, als er sein leeres Glas zur Seite schob. »Erzähl dem Stück Hexendreck, was du trinken willst. Und beeil dich, bevor es einen Wechsel gibt.«
    Ich starrte ihn mit rasendem Herzen an. »Sie ist Mitglied des Hexenzirkels, und du hast sie zur Kellnerin gemacht?«
    Brooke wartete, aber langsam lief ihr Kopf rot an.
    »Was sollte ich denn tun?«, fragte Al und wirkte nicht das kleinste bisschen beschämt. »Hätte ich sie als erfahrene Vertraute verkauft, hätte ich sie in einer Woche zurückbekommen. Um dir die Wahrheit zu sagen, ich bin ein wenig enttäuscht.«
    Brooke biss die Zähne zusammen. »Kann ich Sie für die Empfehlungen des Abends begeistern?«, fragte sie, und der Hass in ihrer Stimme war selbst über die Musik hinweg deutlich zu hören.
    Ich schüttelte ungläubig den Kopf. »Brooke, es tut mir leid. Ich habe es versucht. Habe ich wirklich.«
    »Kann ich vielleicht einen Aperitif bringen?«, fragte sie angespannt. »Der Brimstone Bomber wird sehr empfohlen.«
    Al wedelte großartig mit der Hand und lehnte sich zurück. »Ja, zwei davon. Und was auch immer der Küchenchef empfiehlt. Etwas Süßes für die Dame und etwas Bodenständiges für mich.«
    »Wie Sie wünschen«, sagte sie. Dann drehte sie sich um und ging langsam weg, wobei sie sorgfältig darauf achtete, die Dämonen weitläufig zu umrunden. Ich erkannte, warum, als einer die Hand ausstreckte, um ihr an den Hintern zu fassen, und lachte, als sie zur Seite sprang, um ihm auszuweichen.
    Mir war schlecht. Warum hatte sie nicht auf mich gehört? Ich hatte sie davor gewarnt, Al zu beschwören. Ich legte eine Hand auf den Bauch und wandte den Blick ab. »Sie ist zu teuer, als dass ich sie zurückkaufen könnte, oder?«
    Al nickte, während sein Blick Brooke folgte. »Viel zu teuer. Dali wollte schon

Weitere Kostenlose Bücher