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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»Viel besser«, sagte er. »Niemand nimmt dich ernst, wenn du in Fetzen auftrittst.«
    Ich zuckte zusammen, als wieder Energie über mich hinwegfloss und mein enges Lederoutfit sich in ein unbequemes graues Geschäftskostüm verwandelte. In meiner Hand erschien eine purpurne Gucci-Tasche und an meiner Hüfte hing ein Palm Pilot. »Hey!«, rief ich und fasste mir an die Haare, nur um festzustellen, dass ich sie jetzt in einem Knoten trug. Meine Schuhe waren so eng, dass es wehtat. »Was stimmte denn nicht mit dem Lederkleid? Du hast es schließlich für mich ausgesucht.«
    Der Empfangschef kam zurück, und Al zog mich vorwärts, als wäre ich nur Zierwerk. »Das hier ist das Dalliance. Wenn wir nicht zum Leitmotiv passen, dürfen wir nicht bleiben.«
    Der Gedanke an Bis ließ mich die Stirn runzeln. Ich hätte ihn anrufen sollen, als ich noch die Chance hatte. »Ich habe gerade alles in der Welt verloren, was mir etwas bedeutet, und du führst mich zum Essen aus?«
    Al ignorierte den Empfangschef und wartete, bis ich ihn ansah, bevor er sagte: »Du hast gerade alles in zwei Welten gewonnen, und ich führe dich ins Dalliance aus. Hier isst man nicht, hier networkt man.«
    Meine Schultern sanken nach unten. Networking. Ich war Dämonen-Networking-Partys so was von leid.
    Der Empfangschef sah uns herablassend an, und Al drehte sich zu ihm um. Sein Kinn war etwas breiter als normalerweise und seine Haare ein wenig schütterer. Wie siehst du wirklich aus?, fragte ich mich und dachte an das schwarzhäutige Monster mit Schwanz, mit dem er seinen Gargoyle eingeschüchtert hatte.
    »Ich habe für zwei reserviert, der Name ist Algaliarept«, sagte Al, hakte einen Fuß hinter mein Bein und zog mich nach vorne.
    Der Mann schaute auf das offene Buch auf seinem Tisch. »Sie wurden zurückgewiesen«, sagte er ruhig, und seine Stimme war über die dröhnende Musik klar zu hören.
    Al entkam ein Knurren, und seine Augen verengten sich ein wenig. »Das muss ein Fehler sein.«
    Der Dämon sah Al direkt in die Augen und sagte: »Sie sind nicht kreditwürdig, Sir.«
    »Ah.« Al piekte mich in die Rippen, so dass ich zusammenzuckte und meine Brust vorschob. »Wie lange arbeitest du schon hier ... Calvin?«
    Calvin schloss das Buch. »Lange genug, um zu wissen, dass Dali nicht Ihr Freund ist, sondern Ihr Bewährungshelfer. Kein Tisch.«
    Dali? Was hatte Dali mit der Sache zu tun? Al wurde langsam sauer. Sicher, ich wollte nicht hier sein, aber noch weniger wollte ich in Als kleinem Vierzimmerpalast sein. »Al, ich bin müde«, sagte ich und rümpfte die Nase, als hätte ich etwas Unangenehmes gerochen. »Bei dem Fraß hier kriege ich wahrscheinlich sowieso Bauchschmerzen. Können wir nicht einfach zu Hause ein Käsesandwich essen?«
    Der Empfangschef richtete seine Aufmerksamkeit mit einem höhnischen Grinsen auf mich. Dann wurde seine Miene ausdruckslos, und ich keuchte auf, als er über den Tisch hinweggriff, meinen Arm packte und mich näher zog. »Du bist keine Vertraute«, sagte er, sein Gesicht nur Zentimeter von meinem entfernt. »Du bist dieses ...«
    Ich jaulte auf, als ich zurückgerissen wurde, weil Al den anderen Arm gepackt hatte. »Sie ist kein
Etwas,
sie ist ein
Jemand.
Hände weg von der Lady.«
    »Hey!«, sagte ich, meine Arme ausgestreckt, als würde ich gekreuzigt. »Wenn ihr beide mich nicht sofort loslasst, werdet ihr nur noch Sopran singen!« Nur weil ich hochhackige Schuhe trug und eine Gucci-Handtasche hatte, bedeutete das nicht, dass ich beides nicht auf kreative Art einzusetzen wusste.
    Die zwei Männer sahen sich an und ließen gleichzeitig los. Ich fing mich, hob meine Tasche auf und zog meinen unangenehm engen Rock zurecht. Gott, in diesem Kostüm sah ich aus wie ein Volltrottel.
    Ein untersetzter, fast kahler Mann im Smoking trat aus der Küche und kam mit genervtem Gesicht auf uns zu. Im Vorbeigehen gab er einem der Kellner eine Anweisung. Ich riss die Augen auf. Ich kannte diesen Dämon. Es war Dali, und plötzlich ergab der Name des Restaurants Sinn. Warum allerdings Dali ein älterer, übergewichtiger Beamter sein wollte, der ein Restaurant führte, verstand ich nicht.
    »Du hast sie?«, fragte er mit zusammengezogenen weißen Augenbrauen, während er mich musterte.
    »Sie ist mit mir hier«, sagte Al strahlend und ergriff warnend meinen Arm.
    Dali ließ seine Augen über mich gleiten. »Und du bist dir sicher, dass sie ...«
    Als Lächeln wurde noch breiter. »Das ist sie.«
    Ich fühlte mich wie eine

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