Rachel Morgan (9) - Blutdämon
Vertraute in seinen Kellnerstab aufnehmen, seitdem er in der Gastronomie angefangen hat, aber er hat nie welche gefunden, die mit den Wechseln klarkommen. Soweit ich es verstehe, ist sie gut fürs Geschäft. Wer lässt sich nicht gern von einem Mitglied des Hexenzirkels den Arsch lecken? Entspann dich. Genieß den Abend.«
Das war schon das dritte Mal, dass er mich aufforderte, mich zu entspannen, und ich war es langsam leid. Aber dann erstarrte ich, als er meine Finger an die Lippen hob, um sie zu küssen. Sein üblicher weißer Handschuh war verschwunden. Unangenehm berührt zog ich meine Hand zurück und ignorierte sein amüsiertes Schnauben, während ich mir die anderen Gäste ansah. Das Restaurant füllte sich langsam.
Meinetwegen?
Meine Füße taten weh, und ich zog die Schuhe aus. Dämonen schauten mich an, und das gefiel mir nicht. »Al, wie alt müssen Gargoyles werden, bevor sie sich an eine, ähm, Hexe binden?«, fragte ich und dachte an den kleinen Kerl.
Al vollführte an irgendwen gerichtet die »Ruf mich an«-Geste. »Mehrere Jahrhunderte. Warum?«, fragte er scheinbar desinteressiert. »Sobald sie sich gebunden haben, leben sie so lange wie wir.«
Ich spielte mit meinem Besteck herum und fühlte mich schuldig. Mehrere Jahrhunderte. So alt konnte Bis noch nicht sein. Er benahm sich wie ein Teenager, und ich erinnerte mich daran, dass er einmal gesagt hatte, dass er erst fünfzig sei.
Al drehte sich zu mir um, und sein breites Gesicht war fragend verzogen. »Ich habe dich etwas gefragt, Rachel. Wird Bix anhänglich?«
Indem er zum Beispiel in meiner Küche einschläft?
»Nein«, log ich. »Und er heißt nicht Bix, sondern Bis.«
Al rieb sich erfreut die Hände. »Das habe ich mir schon gedacht. Sie binden sich nicht gut, bis sie auch tagsüber wach sein können. Bis ist noch zu jung.«
Mein Gesicht wurde ausdruckslos. Oh mein Gott. Es passierte — ob ich es wollte oder nicht. Bis würde sich an mich binden, und dann hätten wir uns gegenseitig am Hals. Nein. Ich würde es nicht zulassen. »Hey, da ist Newt«, sagte ich, um das Thema zu wechseln, und als hätte sie das auf uns aufmerksam gemacht, drehte sich ihr Kopf in unsere Richtung.
»Schau sie nicht an!«, rief Al. »Nicht ...« Er stöhnte, als die verrückte Dämonin lächelte und in unsere Richtung abbog. »Scheiße«, meinte er und sackte in sich zusammen. »Sie kommt her.«
»Was?«, fragte ich beunruhigt. Aber es gab zwei freie Plätze am Tisch. »Sie ist außer dir die Einzige hier, die ich kenne.«
Al schaute schmerzerfüllt an die Decke, während Newt auf uns zukam. Ihr Gang war gleichzeitig provokativ und direkt, ihre Bewegungen weiblich, aber ihre Figur androgyn. Sie trug einen Anzug, doch als sie näher kam, veränderte er sich, bis er genauso aussah wie mein Kostüm.
»Na, was für eine Verbesserung«, murmelte Al, als er den Blick wieder von der Decke losriss. »Siehst du, Rachel, du hast schon einen positiven Einfluss.« Er kleisterte sich ein Lächeln ins Gesicht und stand auf. »Newt! Liebes, ich bin ja so überrascht, dich hier zu sehen. Bitte, setz dich doch zu uns!«
»Setz dich, Gally«, sagte sie und hielt ihm die Wange hin, damit er einen flüchtigen Kuss landen konnte. »Ich weiß, dass du mich bis zu meiner mRNA hin hasst.«
Ich zog die Augenbrauen hoch und warf ihm einen kurzen Blick zu, während er ihr den Stuhl zurechtrückte.
»Du scheinst mir heute ungewöhnlich klar«, murmelte er und nahm die Tasche entgegen, die erst einen Augenblick, bevor sie sie ihm gab, erschien.
Newt, jetzt mit blondem Pagenkopf, schnaubte. »Es ist erstaunlich, woran man sich mit der Zeit erinnert.« Mit einer langen, dünnen Hand winkte sie Brooke zu, ihr einen Drink zu bringen, dann konzentrierte sie sich ganz auf mich. Ihre schwarzen Augen waren weit geöffnet und fragend. »Hast du mir mein Lineal mitgebracht, Rachel?«
Ich öffnete den Mund, nur um ihn wieder zuzuklappen. »Ähm, ich habe es vergessen«, sagte ich. »Tut mir leid.«
»Newt, Liebes.« Al nahm ihre Hand und gab auch ihr einen Handkuss. »Lass uns nicht übers Geschäft reden. Nicht heute Abend.«
Newt zog mit einer schnellen Bewegung und angewidertem Gesicht ihre Hand zurück. »Nein, lasst uns von der Zukunft reden. Habe ich nicht gesagt, dass ich in die Zukunft sehen kann? Ich würde gerne hören, wie dein Tag gelaufen ist, Rachel Mariana Morgan.«
Ich senkte den Blick und schwieg. Sie hatte die Zukunft tatsächlich recht gut vorhergesehen. Aber nachdem
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