Rachel Morgan (9) - Blutdämon
Kuh, die er für eine Handvoll magischer Bohnen bekommen hatte. »Was bin ich?«, fragte ich. Al neigte seinen Kopf in meine Richtung, und sein Gesichtsausdruck wurde ausgesprochen — besorgniserregend — zärtlich.
»Ein Dämon«, sagte Al, und Calvin schnaubte ungläubig. »Wir sind hier, um zu feiern, und dieser Dunghaufen da will uns keinen Platz geben.«
Der Empfangschef blieb hart, und Dali schaute auf die Liste, als wäre es ihm vollkommen egal.
»Dali! Sie ist es wirklich!«, protestierte Al. »Ich weiß es! Sie haben sie verflucht und alles!«
»Dali, ist sie nicht«, murmelte ich, und der ältere Dämon seufzte, während seine Finger auf dem Reservierungsbuch herumtrommelten. Hinter ihm waren sechs Tische leer.
»Ich nehme an, ich könnte euch einen Tisch in der Nähe der Küche geben.«
»Die Küche?«, wiederholte Al brüskiert.
Dali klappte das Buch mit einem Knall zu, und Calvin fühlte sich offensichtlich bestätigt. »Ich habe noch nichts von ihr gesehen, was etwas Besseres verdient hätte«, sagte Dali, und Al knurrte leise. »Verflucht zu werden macht sie noch nicht zum Dämon.«
»Ich sage dir doch, sie ist einer!«
Dali lehnte sich vor und sagte ruhig: »Du bist ein Trickbetrüger in schweren Zeiten ...«
»Ich bin ein Vermittler und Lehrer von ausgezeichneten Vertrauten für den gehobenen Geschmack«, unterbrach Al. »Du hast selbst schon von mir gekauft.«
» ... und ich werde nicht auf deine Henry-Higgins-Tour reinfallen, und auch nicht auf deine Fair Lady«, beendete Dali seinen Satz.
Mir fiel die Kinnlade runter. »Hey!«
Al verlor einen Teil seines Selbstbewusstseins und sackte in sich zusammen. »Dali ... Tu mir diesen einen Gefallen. Ein Tisch. Das ist alles, worum ich bitte. Wie soll ich ihr Geburtsrecht beweisen, wenn niemand sie
sieht?«
Die Musik wurde schneller, und Dali runzelte die Stirn. »Setz sie in die Ecke«, sagte er schließlich, und Al richtete sich mit einem Strahlen auf.
»Ich bin kein Dämon«, sagte ich, als der Empfangschef uns zu einem Tisch führte.
»Das denke ich auch«, sagte Dali und beugte den Kopf über das Buch, um etwas auszubessern.
Al zwickte mich in den Ellbogen. »Wenn du nichts Nettes sagen kannst, halt den Mund, Rachel. Du bist kein bisschen hilfreich.«
Schlecht gelaunt folgte ich Als aufforderndem Stoß, mich in Bewegung zu setzen. Mein Füße taten in den grauen Pumps weh, aber zumindest ging es meinen Knien gut. Schräg hinter mir nickte Al den Dämonen zu, an denen wir vorbeikamen, als wäre er mit ihnen befreundet. Aber die Reaktionen waren eher halbherzig. Anders als an den meisten Orten, an die Al mich bisher mitgenommen hatte, gab es hier keine Vertrauten, und es gefiel mir nicht, die einzige Frau im Raum zu sein.
»Al«, flüsterte ich, als wir nach hinten geführt wurden. »Ich bin kein Dämon. Ich weiß, dass ich gesagt habe, ich wäre einer, aber das war nur für den Hexenzirkel, weil ich wütend war. Ich bin nicht wirklich einer.«
Al lächelte jemandem zu und winkte. »Ich glaube, dass du einer bist, und je eher du es akzeptierst, desto eher können wir aus der Vierzimmerwohnung in etwas Passenderes umziehen.«
Okay, ich war mehr als nur hübsches Zierwerk. Ich war seine Fahrkarte in die Zahlungsfähigkeit. »Al ...«
»Entspann dich, Krätzihexi. Lächle!«
»Ich habe einen Namen«, grummelte ich, und mein Magen verkrampfte sich.
»Ja, aber ihm fehlt einfach der Pfiff. Raa-a-a-achel. Rache-e-e-eel«, sagte er mit verschiedenen Betonungen. »Bei dem Namen wird niemand vor Angst erstarren. Oh mein Gott!«, sagte er mit hoher, verstellter Stimme. »Es ist Rachel! Flieht! Versteckt euch!«
Ich hatte ein paar Freunde gehabt, die ihm da vielleicht widersprechen würden, aber ich schwieg, als der Empfangschef vor einer Nische hinter einer Säule anhielt. Al zog mir geschmeidig einen Stuhl unter dem Tisch heraus. »Entspann dich«, sagte er, als er mich einlud, mich zu setzen. »Du bist der einzige weibliche Dämon neben Newt, und sie ist total verrückt. Lass sie dich anschauen.«
Mir war unbehaglich zumute, als ich mich setzte, aber ich war überrascht, als Al meinen Stuhl wieder heranschob, ohne dass er sich auf dem Teppich verhakte. »Jetzt haben sie mich gesehen. Können wir nach Hause gehen? Ich hatte einen harten Tag.«
Nach Hause.
Sein Zuhause, nicht meines. Ich fühlte einen Stich und konnte plötzlich kaum noch atmen. Ivy. Jenks. Meine Mutter. Trent hätte das besser mal nicht versaut. Ich würde ihn
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