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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Sicherungsvorkehrungen, die es hier nicht gibt.«
    »Al?«, fragte ich, und er stand auf und drehte sich zum Feuer.
    »Ich ziehe in die Bibliothek«, sagte er wieder. »Ich hätte dich gleich in mein Schlafzimmer gebracht, aber ich wollte nicht, dass du in einem fremden Zimmer aufwachst.« Er drehte sich wieder um und hatte die Augenbrauen in vertrauter Belustigung nach oben gezogen. »Falsche Schlüsse. Schreist mich an. Zerbrichst meine Sachen ...«
    Ich zitterte und zog wieder die Knie ans Kinn. Mir war egal, ob ich so verängstigt aussah. Ich war es. Verletzlich. Er hatte mich verletzlich genannt. Ich hatte bewiesen, dass ich stärker war, und war damit schwächer geworden. »Du warst in meinem Kopf«, flüsterte ich und erinnerte mich daran, wie weh es getan hatte — meine Seele über das gesamte Kollektiv gestreckt, bis er mich daraus befreit hatte. »Du hast die Tulpa aus meinen Gedanken gelöst. Danke.«
    Er stand wieder vor dem Tisch und wischte sowohl den Kreis als auch die Einkaufsliste daneben mit einem roten Tuch weg. »Gern geschehen.«
    Seine Antwort klang wachsam, und meine Anspannung stieg. »Du hast meine Gedanken gesehen. Mehr als gewöhnlich.«
    »Ja.« Er schrubbte und schrubbte.
    »Ich konnte deine nicht sehen.«
    Mit einem Lächeln drehte er sich um, und seine Augen wirkten im dämmrigen Licht fast normal. Seine Zähne blitzten auf. »Das liegt in der Natur der Sache, ja.«
    Beklommen zählte ich die dreckigen Teller, die überall herumstanden und den Raum aussehen ließen wie die Mensa eines Verbindungshauses. Vielleicht hatte er Hunger gehabt. Ich hatte jedenfalls welchen. »Was hast du gesehen?«, fragte ich nervös.
    Der Lappen, mit dem er den Tisch gewischt hatte, landete hinter ihm im Feuer. »Ich habe gesehen, was du bist«, sagte er, »und war beschämt. Ich habe gesehen, was du von anderen erwartest, und hätte dich als Miststück bezeichnet, wenn du nicht dasselbe von dir verlangen würdest. Ich habe gesehen, wie du mich siehst«, erklärte er. »Es war nichts, was ich nicht bereits wusste, aber da habe ich angefangen, mich zu fragen, was mir fehlt, was nicht da ist.«
    »Al«, unterbrach ich ihn und erinnerte mich an unseren erzwungenen Kuss und wie es sich angefühlt hatte.
    Aber Al schüttelte mit kränklicher Miene den Kopf. »Ich werde nicht derjenige sein, der dich ergänzt«, sagte er mit einem kurzen Blick zu mir, bevor er sich abwandte. »Du bist vielleicht ein verkorkstes Miststück.«
    »Hey, danke«, murmelte ich, während ich meine kalten Zehen umfasste. Aber ich war glücklich, dass er nicht versuchen wollte, unsere Beziehung zu verändern, jetzt, wo ich hier gefangen war.
    Als Miene wandelte sich und wurde verzerrt, voller Wut auf sich selbst. »Ich habe gesehen, wozu wir geworden sind. Weich, ineffektiv, lachhaft«, sagte er und ballte die Hände zu Fäusten.
    »Ihr macht mir immer noch eine Höllenangst«, warf ich ein.
    »Wir haben unser Exil akzeptiert und uns häuslich eingerichtet, statt einen Weg nach Hause zu finden. Wir sind eine Lachnummer.«
    Oh, das.
Ich rieb mir die Füße in dem Versuch, sie aufzuwärmen. »Tut mir leid.«
    Al schüttelte einen silbernen Schal aus, der einen Moment zuvor noch nicht existiert hatte, und drehte sich wieder zum Tisch um. Er ließ den Stoff leicht über den geputzten Schiefer gleiten, als wolle er jede vielleicht verbliebene elektronische Ladung beseitigen. »Ich brauche dein Mitleid nicht.«
    Nein, du brauchst einen guten Psychiater.
Meine Augen glitten zu seinen Füßen, als ein schlurfendes Geräusch erklang.
Schlappen? »Wo
ist Ku'Sox?«, fragte ich und wünschte mir, ich könnte nochmal aufwachen und neu anfangen. Dass er in meiner Seele geschwommen war, mochte Al ja das Gefühl vermittelt haben, ungezwungen mit mir umgehen zu können, aber mich machte es nervös. Ich hatte keine Ahnung, was er als Nächstes tun würde.
    Mit ruhigen, gleichmäßigen Bewegungen wischte Al den Tisch noch einmal ab, bis auch die letzten Reste des Geschriebenen verschwunden waren. »Mach dir keine Sorgen wegen Ku'Sox. Du hast dich bewiesen.« Er erstarrte, sah mich an und im Feuerschein schienen seine Augen zu glühen. »Du hast hier deinen Platz.«
    Vielleicht, aber ich wollte ihn nicht. Ich hatte einiges zu erledigen. Ich musste Trent fragen, was ich mit dem Fluch falsch gemacht hatte. Dann musste ich Ku'Sox finden, um ihn ihm zu geben, damit ich zumindest ohne Beschwörung nach Hause konnte.
Zuhause ...
»Wie spät ist es?«, fragte ich

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