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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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deprimiert.
    Al schien den Themenwechsel genauso zu brauchen wie ich. Er schielte auf die Uhr über dem Kamin, und das Licht wurde heller. »Mittag?«
    Super, ich war für Stunden außer Gefecht gewesen. Ivy und Jenks machten sich wahrscheinlich unglaubliche Sorgen. Vielleicht konnten sie mich beim nächsten Sonnenuntergang für ein paar Stunden beschwören und wir könnten Pläne schmieden, bis die Sonne aufging. Ich musste hier für eine Weile raus. Al machte mir Angst.
    Ich warf die Decke von mir, dann zögerte ich und legte eine Hand auf meinen Magen. Ich war mir nicht sicher, ob ich schon aufstehen konnte.
Verdammt, mir ist schwindlig.
»Ich bin bewusstlos geworden«, sagte ich unnötigerweise, und Al setzte sich wieder in seinen Stuhl, um mich anzustarren. Eine Hand lag auf dem sauberen Tisch, die andere in seinem Schoß.
    »Rachel, du hast ein Konstrukt errichtet, das groß genug ist, um mit einem Jet darin zu landen. Natürlich bist du bewusstlos geworden.«
    Ich leckte mir unsicher die Lippen. »Danke, dass du den Schmutz übernommen hast.«
    Er runzelte die Stirn und gab ein Grollen von sich. »Ich habe den Schmutz nicht auf mich genommen. Das war Newt, und ich würde eine Menge dafür geben, zu erfahren, warum.«
    Newt hatte ihn genommen? War das gut oder schlecht? »Ich glaube, sie hat es getan, weil sie ein Teil davon sein wollte«, sagte ich, als mir einfiel, dass sie geweint hatte.
    »Newt?«, blaffte Al und rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. »Ich bezweifle, dass sie ein Teil davon sein wollte. Sie errichtet nicht mehr gerne Konstrukte. Sie vertraut niemandem genug, um sich von ihm beschützen zu lassen, während sie sich erholt. Das, und sie will niemanden in ihrem Kopf haben.« Al berührte sein Kinn, ein nervöser Tick, den ich noch nie zuvor bemerkt hatte. »Wie fühlst du dich?«
    Wie fühle ich mich? Ich fühle mich scheiße.
Mit der Hand am Bauch versuchte ich wieder aufzustehen, änderte dann aber meine Meinung und kuschelte mich lieber mit dem Rücken zu dem großen Feuer in die Decke. War der nervöse Tick gerade echt gewesen, oder war die Behauptung, dass er mich nicht als Freundin wollte, eine Lüge und er versuchte mich zu verführen? Er wusste alles. Was mich anmachte, was mich abturnte. Was meine Verteidigungen unterlaufen konnte. Wo ich verletzlich war. Es war genug, um verrückt zu werden. »Hungrig«, sagte ich schließlich. »Ich kann nicht glauben, dass ich einen halben Tag bewusstlos war.«
    »Einen halben Tag?«, wiederholte Al langsam. »Versuch's mal mit guten drei.«
    »Was?« Dieses Mal gelang es mir aufzustehen. Ich schwankte, bis Al zu mir kam und mich stützte. Sein Griff an meinem Ellbogen war ein wenig zu fest. »Drei Tage? Ich kann nicht drei Tage bewusstlos gewesen sein!«
    Dreck auf Toast, ich hatte die Hochzeit meines Bruders verpasst!
    »Langsam«, sagte er, als ich mich wieder hinsetzte, damit er mich losließ. »Newt hat gesagt, dass dir wahrscheinlich für eine Weile schwindlig sein wird. Deswegen bin ich hiergeblieben. Kannst du schon eine Linie anzapfen?«
    Schon? Mit gesenktem Kopf konzentrierte ich mich aufs Atmen. Vorsichtig griff ich nach einer Linie, gerade genug, um zu wissen, dass ich es konnte, dann zog ich mich wieder zurück. Langsam sah ich den Sinn in der Sache. Frauen erdachten das Konstrukt, und ein Mann hob es aus der Psyche seiner Bekannten und beschützte sie, bis sie sich erholt hatte — und ich sage hier Bekannte, weil ich ganz sicher nicht Als Freundin war. Aber drei Tage? Jenks und Ivy waren wahrscheinlich krank vor Sorge. »Newt war hier?« Ich konnte die leichten Störungen in seiner Energie fühlen, die sie immer bei Al auslöste.
    Ich hörte das Knarzen seines Stuhls, als er sich wieder hinsetzte. »Nachdem du am ersten Tag nicht aufgewacht bist, ja, da habe ich ihr ein paar Fragen gestellt. Kannst du eine Linie anzapfen?«
    Ich schaute auf, als ich die Sorge in seiner Stimme hörte, und fühlte, wie sich etwas verlagerte. »Ja. Danke. Dafür, dass du auf mich aufgepasst hast.«
    »Ich musste sie dazu zwingen, zu gehen«, sagte er und schaute überallhin, nur nicht zu mir. »Sie hat gesagt, ich könne nicht auf dich aufpassen. Miststück. Ich habe sichergestellt, dass du gegessen hast. Habe einen Säuberungsfluch über dich geschickt, wann immer du dich dreckig gemacht hast. Habe gewartet. Habe alles ferngehalten, bis deine Aura sich erholt hat.«
    »Meine Aura? Al?« Jetzt war ich wirklich verängstigt, bis ich entschlossen die

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