Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
mit einer Flasche und zwei Trinkbechern in der Hand zurück. »Ähm, sagen wir zwei Stunden«, schob ich hinterher. »Du kannst dir vorstellen, dass Al meinen Terminkalender recht gut gefüllt hat«, sagte ich, und Al lachte auf. »Um genau zu sein, warum machst du den Termin, wann wir kommen und das Auto genau da hinstellen sollen, wo du es haben willst, nicht mit ihm aus? Sobald das Zimmer auftaucht und Al mir sagt, dass ich meine Schuhe reinstellen kann.«
    Al?,
dachte Tron enttäuscht.
Ich dachte, ich würde die Tulpa fixieren.
    »Du?«, fragte ich alarmiert. Diesen kleinen Teil hatte ich vergessen. Ich hatte Al als Puffer mitnehmen wollen, aber langsam wurde es kompliziert. »Nein, Al fixiert es in der Realität, ähm, dem Jenseits, nicht du.«
    Ich fühlte Tron seufzen, und das löste in mir die Frage aus, ob er sein Anliegen zum Teil nur deswegen geäußert hatte, um die Chance zu bekommen, in meinem Unterbewusstsein zu schwimmen.
Keine Chance, Kumpel.
Al öffnete mit einem Lächeln die Flasche. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Wer wusste schon, was ich dort entdecken würde?
    Ich werde dir das Zimmer innerhalb einer Stunde übertragen,
dachte Tron ein wenig enttäuscht, und ich unterbrach die Verbindung.
    »Das Schwimmbad des Weißen Hauses«, sagte ich mit einem Schnauben, als ich vorsichtig Als Spiegel zur Seite legte. »Spinnt der?« Al würde zwar wieder in meinem Kopf sein, aber das wäre es wert. Richtig? Zumindest musste Al dann nicht in der Bibliothek schlafen. Es war mir ziemlich peinlich, dass ich die Fähigkeit verloren hatte, aus dem Jenseits zu verschwinden, außer Jenks oder Ivy beschworen mich — sie kannten meinen Beschwörungsnamen —, aber Al schien nicht beunruhigt zu sein. Tatsächlich hatte er fantastische Laune, als er mir einen angelaufenen Silberkelch in der Form einer Champagnerflöte reichte.
    »Und du bezweifelst, ob du eine von uns bist«, sagte er leise. Stolz und mehr als nur ein wenig Erleichterung schwangen in seiner Stimme mit. »Gut gemacht, Rachel.«
    Wir stießen an, und ich nahm einen Schluck. Der überraschende Honig-Bernstein-Geschmack glitt sanft und köstlich über meinen Gaumen. »Wow!«, sagte ich, als ich wieder reden konnte. »Ich wette, Rynn Cormel könnte mir die große Tour durchs Weiße Haus besorgen.« Es war kein Wein, aber trotzdem war das Getränk stark. Wärme breitete sich in meinem Körper aus. Ich hatte ein eigenes Zimmer und eine eigene Dienstleistung, die sonst niemand außer Newt anbieten konnte. Mir würde es gutgehen.
    Dieser Gedanke ernüchterte mich. Mir würde es gutgehen. Was genau bedeutete das? Würde ich glücklich werden? Und warum versuchte ich nicht, einen Ausweg zu finden?
    Al grunzte und wusste anscheinend, warum meine Freude verpufft war. »Ich bekomme seit gestern Anrufe, nachdem sie endlich draufgekommen waren, dass sich dein Beschwörungsspiegel in der Realität befindet«, sagte er. »Ich musste eine ›Nicht erreichbar‹-Nachricht einrichten, aber du siehst ja, wie schnell die Anrufe wieder angefangen haben, kaum dass du eine Linie angezapft hast. Sie haben auf dich gewartet. Scheint, als hättest du hier eine lukrative Einkommensquelle.«
    »Mit deiner Hilfe.« Ich starrte auf das Feuer im kleinen Kamin, das unter dem neuen Schiefertisch zu sehen war, und dachte daran, wie ich hier aufgewacht war und festgestellt hatte, dass Al dort saß und aussah ... wie jemand anderes. »Ich mache ein Auto für ihn«, grübelte ich laut. »Und dafür bekomme ich ein Zimmer. Du wirst nicht in der Bibliothek schlafen müssen.«
    Al zögerte kurz, als er mein Glas wieder auffüllte. »Du gibst mir das Zimmer?«, fragte er dann, als die Flüssigkeit sich in meinen Becher ergoss.
    Ich riss den Kopf hoch, als ich den fragenden Tonfall hörte. »Eigentlich«, sagte ich leise, »dachte ich, ich könnte in das neue einziehen, damit du dein Zimmer behalten kannst.«
    Er holte tief Luft und hielt für einen Moment den Atem an, bevor er wieder ausatmete. Mit leicht zitternder Hand stellte er die bernsteinfarbene Flasche zwischen uns. »Du wirst mein Zimmer nehmen. Die Schutzrunen sind in die Wände gemeißelt. Aber ich würde es durchaus begrüßen, meine Einrichtung mal zu modernisieren.« Er nippte an seinem Glas und wippte auf den Ballen. »Ich dachte, du würdest dir das Mal entfernen lassen.«
    Mein Blick glitt zu meinem letzten Dämonenmal, das an meinem Handgelenk, mit dem unsere Bekanntschaft ihren Anfang genommen hatte. »Ähm, ich

Weitere Kostenlose Bücher