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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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der groß genug war, um uns alle zu halten. Für die meisten Hexen wäre er zu groß, aber ich konnte es schaffen. Er würde auch nicht lange halten, aber wenn ich es richtig machte, würde es mir genug Zeit verschaffen, um einen richtigen Kreis zu errichten.
    Die Pixies schienen zu schwanken. Teile wollten ihrem Anführer folgen, der schon davonflog, und andere wollten Jenks folgen, der sie zum Auto zurücktrieb. Mit drei tiefen Krächzern kam der riesige Vogel mit ausgestreckten Krallen auf uns zu. Ich zitterte und erinnerte mich an den Tag, an dem ich eine Maus gewesen war.
    »Ein ungezogener Kreis wird nicht halten«, sagte Trent leise, der mit weit aufgerissenen Augen neben mir stand, zwei der Pixie-Anführer auf der Schulter. Der dämliche Elf würde vielleicht verletzt werden, aber der Dämon konnte ihn nicht mitnehmen, und das wusste er.
    »Du solltest den Mund halten«, knurrte ich und fing an zu zittern. »Ich glaube, für einen Tag hast du genug geholfen, okay?«
    Er senkte den Kopf und verlagerte sein Gewicht, wirkte aber bei weitem nicht verlegen genug. Ich drehte mich wieder zu dem näher kommenden Vogel, berührte die Linie, zog sie in mich und stellte mir einen starken, über alle Maßen vogelfeindlichen Kreis vor. Oh Gott. Die gelben Krallen wirkten jetzt schon so groß wie Baumwurzeln, und sie wurden noch größer.
    »Jetzt!«, schrie Jenks.
    »Rhombus!«,
brüllte ich und riss die Hand nach vorne, um meinem Zauber mehr Stärke zu verleihen.
    Ich fiel auf ein Knie, als ich die Energie aus mir herausstieß, statt sie natürlich fließen zu lassen. Mit einem donnernden Knall materialisierte sich meine Schutzblase. Kreischend versuchte der Vogel abzudrehen, den Kopf hochgerissen und die Krallen eng an den Körper gezogen.
    »Halte«, flüsterte ich, die Hände zu Fäusten geballt. »Oh Gott. Bitte halte.«
    Der Vogel knallte dagegen, und ich zitterte mit gesenktem Kopf, als der Schlag mich durchfuhr. Und dann fiel mein Schutzkreis. Keuchend sah ich auf. Der Vogel war vom oberen Teil der Blase abgeprallt, weil er es geschafft hatte, hoch genug zu kommen, um einen frontalen Aufprall zu vermeiden. Er wirbelte durch die Luft und schlug auf den Boden. Während er über den Parkplatz rollte und schließlich gegen einen Felsen knallte, wurde er kleiner.
    »Hast du ihn umgebracht?«, fragte Trent. »Rachel, hast du ihn getötet?«
    Er klang verängstigt, und ich warf ihm einen bösen Blick zu. Trotz aller Gefühllosigkeit, die er der Welt präsentierte, war er dem Tod gegenüber nicht so gleichgültig, wie er andere glauben lassen wollte.
    »Das Glück sollten wir haben«, sagte ich säuerlich, als ich schnell seitwärts um das Auto ging, um mit der Kreide einen Kreis zu ziehen und so eine festere Barriere errichten zu können. Ivy wirkte frustriert. Pixies schwirrten um sie herum, weil sie bei ihr Schutz gesucht hatten, nachdem Trent sie vertrieben hatte. Vivian war bleich. Verängstigt. Der Haufen Federn am Fuße des Felsens bewegte sich nicht, aber trotzdem hob ich den Schutzkreis. Dann stellte ich mich zitternd hin und wartete einfach.
    »Willst du ihn dir nicht ansehen?«, fragte Vivian, und Jenks landete auf meiner Schulter.
    »Ja, genau«, sagte Jenks und verlor vor Erschöpfung Mengen von Staub. »Man piekt das Monster nicht, wenn es am Boden liegt. Man läuft weg.«
    »Ich werde diesen Schutzkreis nicht verlassen«, sagte ich. »Gib ihm eine oder zwei Stunden, und wenn er sich dann immer noch nicht bewegt, können wir Steine draufwerfen.« Dämon. Ich fing an zu glauben, dass es wirklich einer war.
    Trent trat näher, blieb aber sofort stehen, als ich ihm einen bitterbösen Blick zuwarf. Aber ob wir nun den Vogel pieken oder einfach wegfahren sollten, wurde unwichtig, als der schwarze Berg sich bewegte. Angst versteifte meine Schultern, als ein Mann sich erhob und Federn verlor. Sie glitten von ihm herab und enthüllten einfach geschnittene graue Hosen, ein einfaches Hemd und weiche graue Lederschuhe. Sein schiefergraues Haar war an den Stellen, wo es die Sonne reflektierte, silbern, und als er sich umdrehte, lächelte er, als würde er sich darüber freuen, dass ich ihm Schmerzen bereitet hatte. Er war größer als ich. Bleich. Silbern. Geschliffen.
Dämon.
    Ich schaute zu Trent und dachte, dass es besser war, ihn zum Feind zu haben als zum Freund, wenn das seine Vorstellung von Hilfe war. Trent hielt den Kopf gesenkt, und es machte mich wütend, dass ich der Grund dafür war, dass er in Sicherheit

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