Rachel Morgan (9) - Blutdämon
trotzdem verschwinden«, sagte er, packte meinen Arm und zog mich einen Schritt den Weg entlang.
»Rache?«, sagte Jenks mit zittriger Stimme. »Ich kann nicht fliegen.«
»Siehst du nicht, was hier los ist?«, fragte ich, als ich Trent meinen Arm entriss und mit dem Finger zeigte, nur um den Arm sofort wieder zu senken. Ein Pixie, der gerade versuchte, sich aus dem Schnabel des Vogels zu befreien, schrie auf, als er nach einem kurzen Wurf mit einem Schnappen verschlungen wurde. Die Clangefährten des Pixies und die Frauen stachen auf den grauen, storchartigen Vogel ein, beschossen ihn mit Pfeilen und warfen Speere auf ihn, aber er riss nur den Kopf herum, um den nächsten Krieger zu fangen, der ihm zu nahe kam. Dann hüpfte er flatternd auf einen Felsen, auf dem sein Stand besser war. Seine Federn schützten ihn und gegen das Gift schien er immun zu sein.
»Da ist ein Vagel«, sagte ich, »der
Pixies
frisst. Hast du irgendeine Vorstellung davon, wie falsch das ist?«
»Wir müssen hier verschwinden«, sagte er nur wieder, und ich richtete endlich meine gesamte Aufmerksamkeit auf ihn. Er strich sich die Haare aus den Augen, und mein Herz blieb fast stehen. Er blutete aus den Ohren. Wieder.
»Was hast du getan ...«, flüsterte ich verängstigt. Trent ging weg, und ich warf einen Blick zu Ivy. Ihr Gesicht war verschlossen. Ich setzte mich in Bewegung, um ihm zu folgen. Mein Herz raste. Er stank nach Zimt und verdorbenem Wein. »Was hast du getan?«, wiederholte ich, aber er ignorierte mich. Er wurde auch nicht langsamer.
»Ich dachte, ihr bräuchtet Hilfe«, sagte er. Ich packte seinen Arm und brachte ihn auf dem Hügel zum Stehen. Angsterfüllt umfasste ich sein Kinn und drehte seinen Kopf. Er ließ es zu. Er hatte einen Handabdruck an seinem Hals, aber wirklich Angst machte mir das Blut, das aus seinen Ohren und der Nase tropfte. Der Arch. Er hatte am Arch ebenfalls geblutet, und er roch nach Elfenmagie.
Er hat gedacht, wir bräuchten Hilfe?
»Sag mir, was du getan hast!« Ich schaute den Hügel hinunter zum Auto. Der Kofferraum stand offen, und mein Beschwörungsspiegel glitzerte in der Sonne. Vivian schlief auf dem Rücksitz, offenbar immun gegen den Lärm. Schlief sie, oder war sie bewusstlos? »Oh mein Gott!«, rief ich, als die Puzzlestücke sich plötzlich zusammenfügten. »Hast du meinen Spiegel benutzt, um einen Handel mit einem Dämon einzugehen?«
Der Vogel krächzte. Ivy stand neben mir, und Jenks fing an zu fluchen. Trent biss die Zähne zusammen und zuckte zusammen, als das furchtbare Krächzen ein weiteres Mal erklang. »Ja.«
Das einzelne Wort traf mich wie ein Schlag.
»Du
warst das unter dem Gateway Arch?«, stammelte ich und stolperte vorwärts, als Trent sich entschlossen wieder auf den Weg zum Auto machte. »Du hast dich selbst in eine Kraftlinie gestellt und unter dem Arch einen Dämon gerufen!«, beschuldigte ich ihn. »Die Macht, die ich in die zwei Mörder gedrückt habe, kam gar nicht von dir und auch nicht von den Mördern selbst. Sie kam von einem Dämon! Und als ich die Energie zurück in ihn gedrückt habe, hat er versucht, uns alle unter dem Arch zu begraben. Du hast einen Dämon um Hilfe gebeten, und er hätte dich fast umgebracht. Und jetzt ziehst du los und bittest ihn nochmal um Hilfe? Bist du wahnsinnig?«
Jenks hatte mühsam abgehoben und schwebte rückwärts, um gleichzeitig unsere Gesichter und das Land hinter uns im Blick behalten zu können. Er wirkte so verängstigt, wie ich mich fühlte.
»Er kann mich jetzt nicht mehr töten«, sagte Trent entschlossen. »Alles wird gut. Vertrau mir.«
»Dir vertrauen?«, schrie ich, und Ivy packte meinen Arm, als ich Anstalten machte, ihn zu schubsen. Trent fühlte meine Bewegung, blieb stehen und drehte sich mit wütender, kein bisschen reumütiger Miene zu mir um.
»Er kann dich meinetwegen nicht entführen!« Ich schüttelte Ivys Hand ab und stieß ihn gegen die Brust. Trent stolperte nach hinten, aber ich kam ihm hinterher und schob mein Gesicht direkt vor seines. »Du hast mich benutzt! ich habe dich als Vertrauten befreit, und du hast mich benutzt!«
Trent wurde noch grimmiger, und sein Blick schoss über meine Schulter hinweg, als das Geräusch kämpfender Pixies und das Krächzen des Storchs lauter wurde. Ivy stand neben mir, eine Hand in die Hüfte gestemmt. »Der Hexenzirkel interessiert sich vielleicht dafür. Trent Kalamack pfuscht mit Dämonologie herum.«
»Wenn ihr es dem Zirkel sagt, dann hat Rachel keine
Weitere Kostenlose Bücher