Rachel Morgan (9) - Blutdämon
Chance mehr«, erklärte er, und mir wurde klar, dass er Recht hatte.
»Ähm, Rache?«, sagte Jenks nervös von Ivys Schulter. »Sie kommen in unsere Richtung.«
»Du bist ein Idiot«, sagte ich und zitterte innerlich. »Du hast keine Ahnung, was du angerichtet hast.«
Trent zog seine Kleidung zurecht, als trüge er einen Anzug und nicht ein schwarzes T-Shirt und Jeans. »Ich würde vorschlagen, wir verschwinden, bevor er sie alle gefressen hat.«
Ich trat einen Schritt zurück und hätte trotz meiner Abscheu fast laut gelacht. Ivy starrte ihn ebenfalls ungläubig an. »Es ist dir vollkommen egal. Ich werde nicht einfach verschwinden. Er frisst sie!«
»Rachel, nein!«, schrie Trent, aber ich war fertig mit zuhören. Ich lehnte mich zurück, als er vortrat, und riss meinen Fuß gerade rechtzeitig hoch, um ihn dagegen-laufen zu lassen. Ich traf ihn so fest, dass ich zurückgeworfen wurde, und er hielt sich den Bauch, fiel nach hinten um und riss Ivy mit zu Boden. Sie lagen zusammen auf dem gepflasterten Weg, und als Jenks auf meine Schulter flog, drehte ich mich zu dem Vogel um.
»Celero inanio!«,
schrie ich und warf einen glühenden Ball aus Jenseitsenergie auf den krächzenden Storch, dessen hässliche Haut am Hals herunterbaumelte. Ja, es war ein schwarzer Fluch, aber das war ein Vogel, der Pixies fraß — Pixies, mit denen ich mich friedlich geeinigt hatte. Ich murmelte bereits: »Ich nehme den Schmutz«, als der Fluch, der das Blut in einem lebenden Wesen zum Kochen brachte, die kurze Strecke flog und auf den Vogel traf, um ihn in einer Explosion aus fluchbefleckter Magie zu töten.
Nur, dass nichts passierte.
Mein Ball des Todes explodierte Zentimeter vor dem Vogel. Er brach an einem schwarzen Blitz, der sich um den großen Vogel gelegt hatte und ihn beschützte. Funken liefen wie ein Wasserfall über den Schutzkreis. Die Pixies wichen mit verängstigten Schreien zurück und sammelten sich in einer angriffslustigen Wolke, als der Vogel sich schüttelte und die Schutzbarriere wieder verschwand.
Der Vogel krächzte wieder und richtete ein rotes Auge auf mich. Mein Magen verkrampfte sich, als mir auffiel, dass es geschlitzt war wie das einer Ziege.
»Du dämliche Idiotin!«, keuchte Trent vom Boden. Seine Augen tränten, als er versuchte, ruhig zu atmen. »Das ist kein Vogel. Das ist ein Dämon.«
11
»Ähm, Jenks?«, sagte ich und stolperte einen Schritt nach hinten in die Wolke aus Pixies, die jetzt bei mir Schutz suchte. »Sag mir, dass die Sonne am Himmel steht.«
»Die Sonne steht am Himmel«, wiederholte er. Er hörte die Panik in meiner Stimme und wusste fast so gut wie ich, was die schwarze Blase gewesen war. »Verdammt, Rache. Willst du damit sagen, dass das kein Vogel ist?«
Ivy schob Trent von sich herunter und stand auf. Als Nächstes kam Trent, und dann gingen wir zusammen rückwärts zum Auto. Die Pixies zogen sich mit uns zurück, während sie dem Vogel weiter Beleidigungen zuriefen. Die Sonne stand am Himmel. Es konnte kein Dämon sein. Aber es war auch kein Vogel, und ich war mir nicht ganz sicher, ob mir das Angst einflößte oder mich nur wütender machte. Einem ignoranten Vogel, der Leute fraß, konnte man das vielleicht noch vergeben, aber wenn er ein intelligentes Wesen war, egal, ob Dämon oder nicht, war es unverzeihlich. Meine Instinkte schrien Dämon, aber die Sonne stand am Himmel.
Das ist unmöglich. Vielleicht ist es eine wirklich böse Hexe, die Trent für einen Dämon hält.
Die Wolke aus Pixies hinter mir fing an zu reden, zu schnell, als dass ich sie wirklich hätte verstehen können. Sie schrien etwas von Ku'Sox und Fabeln und der Vergangenheit, die wieder zum Leben erwachte. »Tötet ihn!«, schrie der Oberpixie, und ich hörte, wie Jenks sein Schwert zog.
»Nein!«, brüllte ich, und sie stoppten hinter mir. »Es ist kein Vogel! Ihr könnt ihn nicht bekämpfen als wäre es einer!«
Mein Mund wurde trocken, als der Storch krächzte und mich im Blick behielt, während er von Stein zu Stein sprang und immer näher kam. Dreck, er wurde auch größer. Meine Gedanken schossen zu den Petroglyphen von dem Vogel mit der Figur im Schnabel und ich wurde bleich, als in meiner Erinnerung noch einmal der Schrei eines Pixies erklang, bevor der Vogel ihn verschlang. »Ähm, Leute ...«, stammelte ich und drehte mich zu Ivy und Trent um, die immer noch einfach dastanden, während ängstliche Pixies um sie herumwirbelten. »Wir gehen besser zum Auto.«
Wir rannten. Mit
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