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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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geschehen. »Das war ein Dämon! In der Sonne. Hältst du dich für cleverer als er? Das bist du nicht! Wenn du dich mit Dämonen einlässt,
stirbst
du!«
    Sein Blick glitt zu Vivian. »Du arbeitest mit ihnen zusammen«, sagte er. »Hältst du dich für etwas Besonderes?«
    Das war eine bösartige, spitze Bemerkung, und ich wurde noch wütender. »Ich wünsche mir wirklich, es wäre anders, Trent«, sagte ich, und es gelang mir, ihn nicht zu schlagen. »Ich bin etwas so Besonderes, dass es mich umbringen wird. Dieser da ...« Ich zeigte auf meinen leeren Schutzkreis. »Dieser da ist übel. Ihn jetzt zu bannen mag morgen zu einem Problem werden, aber es ist auf alle Fälle besser, als ihn zu behalten und zu versuchen, ihn zu kontrollieren. Und je eher du das in deinen dämlichen Schädel kriegst, desto länger werden wir alle leben. Es war meine Entscheidung, ihn zu bannen, und du wirst dich hinsetzen, den Mund halten ...«
    » ... und die Fahrt genießen«, beendete er den Satz, und auch der letzte Rest seines weltgewandten Geschäftsmann-Auftretens verschwand, als er sich vorbeugte und geschmeidig ins Auto glitt. Er rutschte durch und knallte die Tür zu.
    Ivy warf mir einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte, und kratzte sich am Nacken, als sie neben ihm einstieg und das Fenster runterkurbelte. Ich war verschwitzt und mir war heiß. Vivian rutschte über die Vorderbank, bis sie hinter dem Lenkrad saß, so dass ich nur noch einen Schwarm Pixies durchqueren musste, um auf den Beifahrersitz zu fallen.
    Ich stieg ein und fühlte Trents bösen Blick geradezu im Nacken. Das Kunstleder war warm. Mein Nacken juckte, und mir wurde klar, dass wir irgendwann gepixt worden waren. Verdammt, das war einfach nicht mein Tag. »Ich dachte, du wärst müde«, sagte ich mit einem Blick auf Vivian, und sie runzelte die Stirn.
    »Jetzt bin ich wach.« Ohne ein weiteres Wort startete sie den Motor und spielte an der Belüftung herum, bis fast alle Düsen auf mich gerichtet waren. Ich fühlte mich schrecklich. Ich hatte zwei Tage lang nicht geduscht.
    Die Pixies waren verschwunden, und ich pfiff nach Jenks. Er brummte müde in das Auto und fiel fast, als er den Halter des Rückspiegels umklammerte. Seine langen Locken wehten um seinen Kopf, und er verlor heftig Staub. Ich fragte mich, wo auf den letzten zweihundertfünfzig Kilometern er seinen Haargummi verloren hatte.
    »Danke fürs Fahren, Vivian«, sagte ich, während sie vorsichtig auf die Straße einbog und dabei doch tatsächlich den Blinker setzte.
    Die junge Frau schwieg nachdenklich. Sie kurbelte ihr Fenster nach oben und ließ die Klimaanlage ihren Dienst tun. »Er hat meinen Schutzkreis durchbrochen, als wäre nichts dabei«, sagte sie dann und warf mir einen kurzen Blick zu. Sie wirkte, als wäre es ihr peinlich. »Und was hat er in der Sonne getan?« Wieder sah sie mich an, diesmal mit Angst im Blick. »Hast du ihn gerufen?«
    Ich rieb mir das Blut von den Knöcheln und versteifte mich, als ich mich zwang, mich nicht umzudrehen und Trent böse anzustarren. Mein Blut sah aus wie das von jedem anderen, aber jeder, der Blut hatte wie ich, starb, außer er erhielt drei Jahre lang eine illegale Genbehandlung, die als Sommercamp getarnt war.
    »Hast du?«, fragte sie wieder und ich schüttelte den Kopf, ohne etwas zu sagen. Jenks' Flügel klapperten, und ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Trents Aussage war vielleicht das Einzige, was zwischen mir und einer Zelle in Alcatraz stand, und ich würde nicht zulassen, dass er als Dämonenbeschwörer abgestempelt wurde — noch nicht. Jenks würde ebenfalls den Mund halten. Und Ivy natürlich auch.
    »Dämonen kommen, Vivian«, sagte ich schließlich, kurbelte mein Fenster nach oben und richtete auch noch die letzte Düse auf mich aus. »Sie finden Wege um die Regeln herum. Die genetischen Kontrollmechanismen sind gebrochen, und das Dämonengenom wird sich selbst reparieren. Wir werden das werden, was wir einst waren. Vielleicht nicht in dieser Generation, vielleicht nicht in der nächsten, aber wenn es passiert, können die Hexen entweder bereit sein, oder wie Pixies, die von einem riesigen Vogel gefressen werden.«
    Vivian starrte auf die Straße, während sie über meine Worte nachdachte. »Ich muss nach San Francisco. Ich muss mit dem Hexenzirkel reden.«
    »Ich auch.«
    Ich lehnte mich zurück und drehte mein Gesicht zur Sonne. Die Helligkeit erzeugte sogar hinter meinen Augenlidern blutrote Flecken. Ich wollte nicht als

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