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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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große, blonde Vampirin, die auf sehr hohen Schuhen über den Gehweg stöckelte, während ihr Kleid gerade die wichtigsten Stellen bedeckte. »Je schneller wir hier wieder verschwinden, desto besser.«
    »Burger?« Trents Stimme troff vor Verachtung, und ich verspannte mich. »Wir sind in Vegas. Das erste Mal, dass wir etwas finden können, was als Essen durchgeht, und du willst Burger?«
    Ich drehte mich in meinem Sitz um und war überrascht, wie müde er wirkte, ausgelaugt und besorgt. Trent war nie besorgt. Zumindest nicht genug, um es sich anmerken zu lassen. »Junge, warum denkst nicht erst mal nach, bevor du was sagst?«, fragte ich bissig.
    »Kinder«, sagte Vivian, und es war keineswegs nur als Scherz gemeint, »wenn ihr nicht aufhört, euch zu streiten, halte ich nicht an.«
    Ich drehte mich wieder nach vorne, und Trent murmelte: »Aber ich darf das Restaurant aussuchen.«
    Ivy seufzte.
    »Und das Hotel«, fügte er hinzu, und sie knurrte genervt.
    Plötzlich fühlte ich mich um einiges dreckiger. Und ich bekam Hunger. Ich lehnte mich vor, um den Fußraum aufzuräumen, packte die Karte weg und sammelte den Müll vom Boden. Noch mehr Milk-Duds-Verpackungen? »Jenks, bist du okay?«, fragte ich, weil ich ihn immer noch nicht gesehen hatte. Es sah ihm gar nicht ähnlich, sich die Chance entgehen zu lassen, auf Trent rumzuhacken, und er saß auch nicht auf seinem üblichen Sitz auf dem Rückspiegel.
    »Ich fühle mich umwerfend«, erklang seine Stimme unter einer Serviette heraus, die über dem offenen Aschenbecher lag.
    »Er ist höhenkrank«, erklärte Ivy.
    Ich widerstand der Versuchung, die Serviette anzuheben, aber es fiel mir schwer. »Bist du okay?«, fragte ich wieder, die Augen auf das weiße Quadrat gerichtet. »Du klingst nicht allzu gut.«
    »Lass mich in Ruhe«, sagte er, und grüner Staub quoll über den Rand des Aschenbechers, um von dort auf den Boden zu rieseln. »Es wird schon wieder.«
    »Willst du Limo oder irgendwas?« Das hätte ich wohl nicht sagen sollen. Plötzlich warf Jenks die Serviette von sich, flog zu einem leeren Becher und erbrach sich. Seine Flügel lagen eng am Rücken, während er würgte.
    »Oh Gott!«, sagte Trent. »Nicht schon wieder.«
    »Jenks!«, rief ich, fast schon panisch. Ich meine, wenn jemand sich erbricht, soll man ihm eigentlich die Haare aus dem Gesicht halten oder sicherstellen, dass er sich nicht auf die Schuhe kotzt, aber ich war viel zu groß, um das bei ihm zu tun.
    »Es geht ihm gut«, sagte Trent so gefühllos, dass ich ihn böse anstarrte. »Auf dem Armaturenbrett liegt Honig. Der hilft.«
    Ich war kurz davor, ihn zu schlagen, aber Vivian gab mir den Honig und sagte: »Flagstaff war wirklich heftig. Er kommt schon in Ordnung.«
    »Ich fühle mich nicht so toll«, sagte Jenks und flog unsicher zurück in sein Nest.
    Ich stopfte den Becher zum restlichen Müll und machte mir echte Sorgen. Ich wusste, dass Jenks versuchte, es zu verstecken, aber wenn er nicht alle paar Stunden etwas aß, dann baute er schnell ab. Erbrechen konnte zu einem echten Problem werden. »Bist du dir sicher, dass es dir gutgeht?«, fragte ich, als ich die Packung aufriss und neben ihm abstellte.
    Mit bleichem Gesicht zog er ein paar Essstäbchen aus der Tasche und nickte. »Mein Kopf tut weh.« Er aß ein wenig, seufzte und fiel fast nach hinten um, als Vivian an einer Ampel anhielt. Wir waren direkt auf dem Strip, aber ich hatte keine Zeit, mir die Sehenswürdigkeiten anzuschauen, weil ich auf Jenks achten musste.
    »Besser«, sagte er mit einem weiteren Seufzen und warf mir einen klaren Blick zu, bevor die Wirkung des Honigs einsetzte. »Ich werde schon wieder. Sorgt einfach dafür, dass der Honig weiter fließt.«
    Ich atmete erleichtert auf. Er würde es mir sagen, wenn es ein echtes Problem gab, oder? »Das hat uns gerade noch gefehlt«, sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln. »Ein betrunkener Pixie in Vegas. Wir werden uns gut einfügen.«
    »Nicht, wenn ich langsam genug esse«, sagte er und lehnte sich mit entspannter Miene zurück. Trotzdem wirkte er müde. »Dreck, jetzt muss ich pinkeln.«
    Mein Lächeln wurde echt, und ich schaute durchs Fenster auf die Leute. Ich wünschte mir, ich hätte meinen Fotoapparat dabei, aber dann würde ich auffallen. Na ja, noch mehr, als zwei Hexen, ein Vamp, ein Elf und ein Pixie in einem hellblauen Buick mit Kennzeichen aus Ohio es sowieso schon taten. Aber dann sah ich ein Rudel Werwölfe über den Gehweg trotten und entschied,

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