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Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)

Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)

Titel: Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Lisa
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die Erinnerung zurück. Slade sah alles vor sich, lebendig wie im Film.
    Das Feuer. Die Pferde. Thornes Schreie und den splitternden Balken, der ihn zu Boden geworfen hatte. Wie Janine Parsons ihn angeschaut hatte, als er aus dem brennenden Gebäude geschleppt worden war.
    Slade öffnete ein Auge. Verschwommen sah er auf metallene Gitterstäbe.
    „Mr. McCafferty?“
    Slade konzentrierte sich auf die Krankenschwester mit dem runden Gesicht, die lächelnd auf ihn hinunterstarrte und vorsichtig seinen Arm berührte. „Wie geht es Ihnen?“
    „Höllisch“, raunte er heiser. Seine Kehle war rau, und er brachte die Worte kaum über die Lippen. Die Gesichtshaut fühlte sich wie ausgetrocknet an und spannte, und seine Arme lagen wie Bleigewichte auf der Decke. Mitten im Rücken saß ein ungeheurer Schmerz, und seine Beine … verdammt … Slade versuchte, sich aufzusetzen.
    „Einen kleinen Augenblick, bitte. Wir müssen Ihre Schmerzmedikation neu einstellen“, befahl die Frau. „Ich habe schon nach demArzt gerufen. Er wird sofort nach Ihnen schauen.“
    Slade traute dem Ausdruck in ihren Augen nicht. Wieder versuchte er, sein Bein zu bewegen. Nichts passierte. Er versuchte es noch einmal. „Meine Beine …“ Er schaute an sich hinunter und stellte fest, dass sie gerade unter der Decke ausgestreckt waren.
    „Ihr Rücken ist verletzt. Wie gesagt, der Arzt kommt gleich, um die Sache mit Ihnen zu besprechen.“
    „Verletzt?“ Slade biss die Zähne zusammen, versuchte wieder, seine verdammten Beine zu bewegen. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Warum sprach die Frau nicht Klartext? Verletzter Rücken … „Meinen Sie etwa das Rückenmark?“
    „Der Arzt muss jeden Moment …“
    „Zum Teufel mit dem Arzt. Wollen Sie mir schonend beibringen, dass ich gelähmt bin?“, rief Slade. Plötzlich sah er sein künftiges Leben glasklar vor sich: den Rollstuhl, Helfer, die ihn bei seinen alltäglichen Verrichtungen wie Baden, Toilettengang und Anziehen unterstützen mussten. Nein. Er konnte es nicht fassen.
    „Holen Sie den Arzt. Auf der Stelle!“, befahl er harsch, obwohl ihm die Worte nur flüsternd über die Lippen kamen.
    Er hievte sich in eine Sitzposition, stützte sich mit den Händen ab und sah die nutzlosen Beine unter der dünnen Decke.
    „Mr. McCafferty … bitte beruhigen Sie sich und …“
    Mit zusammengebissenen Zähnen starrte er seine Beine an und wollte sie mit aller Macht zwingen, sich zu rühren. Nichts.
    Slade reagierte mit einem Anflug von Panik, beruhigte sich aber gleich wieder. Er war in einem üblen Albtraum gefangen. Das war alles. Ja, ich träume nur, dachte er, schon bald werde ich in meinem eigenen Bett aufwachen und feststellen, dass alles beim Alten ist … aber warum um alles in der Welt schaffe ich es nicht, meine Beine aus dem Bett zu schwingen?
    „Wo steckt der Arzt?“ Er starrte die Krankenschwester an. „Sie rufen ihn jetzt sofort … und … und …“
    Plötzlich wurde ihm schwindlig. Die Worte erstarben ihm auf der Zunge. Seine Arme gaben nach, und er sank kraftlos in die Kissen.
    In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen, und Nicole tauchte auf. „Slade, wie geht es dir?“
    „Ich glaube, das weißt du besser als ich.“ Slade brachte die Wortekaum über die Lippen, so schwer war seine Zunge. Am liebsten hätte er die Augen geschlossen und sich wieder in die Bewusstlosigkeit sinken lassen. Und wenn er dann aufwachte, wäre alles so wie früher … „Bin ich … bin ich gelähmt?“
    Nicole musterte ihn ein paar Sekunden aus ihren goldbraunen Augen. „Wir können im Moment noch nicht beurteilen, wie schwer dein Rückenmark verletzt ist“, sagte sie. Slade fühlte sich, als wäre ihm ein tonnenschweres Gewicht auf die Brust gestürzt. „Es ist noch viel zu früh. Dr. Nimmo tut, was er kann. Er berät sich mit anderen Spezialisten.“
    „Aber es gibt doch Hoffnung?“ Slade schaffte es kaum, wach zu bleiben. Kühle Finger umschlossen sein Handgelenk.
    „Darüber solltest du dir jetzt nicht schon den Kopf zerbrechen“, beschwichtigte Nicole.
    Er schloss die Augen. Für den Bruchteil einer Sekunde stellte er sich vor, wie sich sein Leben künftig wohl abspielen würde … Janines Gesicht tauchte kurz vor seinem inneren Auge auf. Wunderschön. Klug. Erfolgreich. Eine Anwältin. Die Frau, die vor vielen Jahren mit seinem Kind schwanger gewesen war. Aber wenn er gelähmt blieb, wäre es ausgeschlossen, dass er sie liebte und ihr Kinder schenkte.
    Slade erinnerte sich

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