Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)
er sie am Fuß der Treppe erwartete.
Verdammt noch mal, fluchte Rachel unhörbar, warum geht mir der Mann ausgerechnet jetzt auf die Nerven? Wo draußen die Hölle tobt? Sie eilte an ihm vorbei ins Wohnzimmer.
Das Haus war von Sprengstoffexperten durchsucht worden, denn die Polizei ging von einem neuen Anschlag aus. Zum Glück hatten sie nichts gefunden. Das Feuer in den Ställen war gelöscht. Von dem Gebäude war nichts außer ein paar verkohlten Balken und rußigen Holzscheiten übrig. Die Polizeifahrzeuge und die Feuerwehrwagen waren wieder gefahren, nachdem die rauchenden Trümmer mit einem gelben Klebeband abgesperrt worden waren.
Matt hatte Larry Todd angerufen. Der Vorarbeiter war unverzüglich auf der Ranch erschienen. Zusammen mit den zwei Männern hatte Kelly sich um die panische Herde gekümmert, hatte die verschreckten Tiere zusammengetrieben und sie in der Scheune untergebracht.
Es war ein einziger Albtraum. Slade und Thorne befanden sich im Krankenhaus. Zwei der Pferde hatten nicht überlebt. Die Ställe lagen in Trümmern, die Kinder waren zu Tode erschrocken.
„Haben Sie mich verstanden? Offenbar haben Sie noch gar nicht begriffen, dass es hier um Sie geht.“ Striker ließ nicht locker.
Aber sie hatte schon gehört, dass dieser Mann niemals aufgab. In Jeans und Schaffelljacke stand er am Kamin und stocherte mit dem Feuerhaken in der fast erloschenen Glut herum. Das Wohnzimmer wirkte gemütlich und sicher. Aber trotzdem wanderte ihr Blick immer wieder am Weihnachtsbaum vorbei aus dem Fenster, hinaus zu dem Trümmerhaufen.
„Ich bin mir nicht sicher, dass es unbedingt mit mir zu tun hat. Es könnte genauso gut ein Unfall gewesen sein.“
„Ich habe mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr gesprochen. Er meint, dass es sich mit neunzigprozentiger Sicherheit um Brandstiftung handelt. Die Männer glauben sogar, dass eine Zündschnur bis zur Tür gelegt wurde. Sobald Slade sie geöffnet hat, ging es los.“
„Du liebe Güte.“
Kurt durchquerte das Wohnzimmer und baute sich vor ihr auf, sodass er ihr direkt in die Augen schauen konnte. „Sie könnten sogar recht haben. Selbst wenn es Brandstiftung war, muss es nicht unbedingt mit Ihnen zu tun haben. Vielleicht sollte die Flying M erpresst werden. Vielleicht hat der Brandstifter es auf jemand anders in Ihrer Familie abgesehen. Aber wenn ich mir überlege, was sonst noch in Ihrem Leben passiert ist, halte ich das eher für unwahrscheinlich.“
Er rieb sich den Nacken, ohne sie aus den Augen zu lassen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie mit dem Leben Ihrer Brüder spielen wollen, als wären Sie der liebe Gott. Oder mit dem Leben Ihrer Nichten und Ihres Sohnes.“
„Natürlich nicht.“ Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, die Gefühle lagen blank. Die Gedanken fuhren in ihrem Kopf Karussell, sodass an Schlaf nicht zu denken war. Wenn sie eines jetzt überhaupt nicht gebrauchen konnte, dann Striker mit seinen ewigen Anschuldigungen und Verdächtigungen. Nicht jetzt.
Doch er war noch nicht fertig. „Ich bitte Sie nur darum, uns zu helfen, den Dreckskerl zur Strecke zu bringen, der hinter all den Anschlägen steckt.“
„Glauben Sie nicht, dass ich genau das tun würde, wenn ich es könnte?“
Striker schwieg. Rachel hob das Kinn, um seinen selbstgerechten Blick zu erwidern. „Ich tue, was ich kann. Selbstverständlich helfe ich Ihnen.“ Inzwischen war sie wütend geworden. Sie hatte es satt, seineschweigenden Blicke zu ertragen und sich ständig vorwurfsvoll anstarren zu lassen. „Was genau wollen Sie wissen?“
„Alles, Rachel. Alles, was vor Ihrem Unfall geschehen ist, soweit Sie sich erinnern. Alles, was mit dem Unfall zusammenhängt. Aber vor allem will ich wissen, wer der Vater Ihres Kindes ist.“
Rachel schluckte schwer. Als könnte er ihren Widerstand spüren, packte er sie am Arm.
„Keine Lügen mehr, okay? Weder Lügen noch Halbwahrheiten. Keinen vorgetäuschten Gedächtnisverlust. Für solchen Unsinn haben wir keine Zeit mehr. Slade und Thorne sind nur um Haaresbreite der Feuerhölle lebendig entkommen. Sie können von Glück sagen, dass Sie mit Ihrem Sohn den Unfall überlebt haben. Es grenzt an ein Wunder, dass der Anschlag im Krankenhaus Sie nicht umgebracht hat.“
Striker schwieg ein paar Sekunden. „Aber es könnte sein, dass Ihre Glückssträhne abreißt. Das nächste Mal könnte jemand sterben.“
Irgendjemand versuchte, mit einem Vorschlaghammer seinen Schädel zu zertrümmern. Plötzlich kehrte
Weitere Kostenlose Bücher