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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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nehmen und etwas Proviant, danach reiten wir sofort weiter«, erklärte er.

Caleb
     
     
     
    Einer der Männer aus Calebs Gruppe war vom Pferd abgestiegen und lief jetzt mit einer Fackel voraus, um die Spuren zu lesen. Sie waren mittlerweile in einem mit Laub übersäten Wald unterwegs, wo es schwer war, Hufabdrücke zu finden. Es war stockdunkel und nur der Schein der Fackeln spendete ein wenig Licht. Hier und da war ein Nachtvogel zu hören und manchmal raschelten kleine Waldbewohner in ihrer Nähe.
    »Glaubst du wirklich sie sind auf dem Weg zur Burg?«, fragte Seamus, der an Calebs Seite ritt.
    »Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Der Gedanke, dass sich diese Halunken in zwei Gruppen aufgeteilt haben, verwirrt mich«, antwortete Caleb.
    »Ja, das ist wirklich äußerst seltsam«, murmelte Seamus und runzelte dabei nachdenklich die Stirn. Caleb konzentrierte sich wieder auf den Krieger, der mit der Fackel vorausging und beobachtete, wie der Mann akribisch jeden Meter des Waldbodens ableuchtete.
    Es machte ihn schier verrückt nicht zu wissen, aus welchem Grund sich die Bande getrennt hatte. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu seiner Frau. Hoffentlich ging es ihr gut. Er wusste nicht, was er täte, wenn Janet etwas zustoßen würde. Sein Blick wanderte zum Himmel, an dem dicke Wolken aufgezogen waren. Es würde nicht mehr lange dauern, bis es regnete. Das Vernünftigste wäre, wenn sie sich einen Unterschlupf suchen und bis zum Tagesanbruch abwarten würden, aber Caleb hatte eine innere Unruhe befallen, die es ihm unmöglich machte, zu rasten.
    In diesem Tempo würde es noch eine Ewigkeit dauern, bis sie Trom-Castle erreichen würden. Plötzlich lichtete sich der Wald. Vor ihnen lag ein breites Flussbett aus Felsen und Steinen, in dessen Mitte ein kleiner, unscheinbarer Bach floss.
    Das letzte Mal als Caleb hier gewesen war hatte es tagelang geregnet und aus dem jetzt schmalen Rinnsal war ein ausgewachsener Fluss geworden. Er hatte seinen Ursprung tief in den Highlands. Wenn dort der Schnee taute, oder es längere Zeit regnete, wuchs er zu enormer Größe an.
    Gedankenversunken sah er zu, wie der Fährtenleser erneut die Umgebung absuchte, durch den kleinen Bach watete und das gegenüberliegende Ufer inspizierte. Vielleicht sollten sie die Suche nach den Verbrechern einstellen und so schnell wie möglich zur Burg zurückreiten? Caleb wollte nichts lieber, als bei Janet zu sein. Nicht zu wissen, dass mit ihr und seinem ungeborenen Kind alles in Ordnung war, brachte ihn schier um den Verstand.
    Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als der Mann mit der Fackel in der Hand auf ihn zugelaufen kam.
    »Herr, ich kann keine Spuren mehr finden. Auf dem steinigen Untergrund ist es unmöglich auszumachen, in welche Richtung sie weitergeritten sind. Da auch am gegenüberliegenden Ufer nichts zu sehen ist, nehme ich an sie sind im Flussbett weitergeritten.« Caleb dankte dem Mann und wandte sich an seinen Bruder.
    »Wir brechen ab und reiten zurück zur Burg. Ich möchte mich vergewissern, dass dort alles in Ordnung ist«, entschied er. Seamus nickte und gab das Kommando an die Männer weiter.
    Sie ritten so schnell es ihnen möglich war. Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen, doch das scherte Caleb nicht. Mit entschlossener Miene trieb er sein Pferd Jaxus zur Eile an. Die Männer hatten beim einsetzenden Regen auf eine kurze Rast gehofft, doch Caleb hatte ihnen erklärt, dass daraus nichts wurde. Ohne Murren waren sie ihrem Herrn gefolgt und keiner von ihnen hatte seine Entscheidung in Frage gestellt.
    Kurz vor der Morgendämmerung erreichten sie Trom-Castle. In dem Moment, als Caleb die Umrisse der Burg sah, wusste er, dass etwas Schreckliches passiert sein musste. Dunkler Rauch stieg von einigen Nebengebäuden und den Stallungen auf. Calebs Herz begann zu rasen. Er gab Jaxus die Sporen und beide schossen über die Wiese auf die Burg zu. Seamus und die Männer hatten Mühe ihm zu folgen.
    Caleb galoppierte in den Burghof und schwang sich noch während des Ritts aus dem Sattel. Anschließend sah er sich kurz um und rannte dann nach drinnen. In der Burg kam ihm eine sehr aufgelöste Mistress Graham entgegen, die einige blutige Leinentücher in den Händen hielt. Caleb blieb direkt vor ihr stehen und packte sie an den Schultern.
    »Was ist geschehen, Rona? Und wo ist Janet?« Seine Worte überschlugen sich, so aufgeregt war er.
    »Wir wurden angegriffen und viele der Männer sind verletzt.« Sie deutete auf

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