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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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es eisig und es roch unangenehm modrig. Im Schein der Kerze konnte ich einige kleine Wasserrinnsale erkennen, die in verschlungenen Linien an den groben Mauern herunterliefen. Malcolm hielt die Kerze vor sich und konzentrierte sich auf die Mauer, die direkt vor uns lag. Er schritt die ganze Wand ab und beleuchtete mit der Kerze jeden Zentimeter des grauen Gesteins, so als würde er etwas ganz Bestimmtes suchen.
    Ich hatte gerade den Mund geöffnet, um ihm meine Hilfe anzubieten, da fasste er mit der Hand an einen faustgroßen, unauffällig wirkenden Stein, der ein klein wenig mehr nach vorne stand als die danebenliegenden. Ich schloss meinen Mund wieder und beobachtete, wie er versuchte den Stein zu drehen, doch es schien ihm nicht zu gelingen. Er wandte sich zu mir und reichte mir die Kerze.
    »Seid so nett und haltet sie kurz, damit ich mit beiden Händen zugreifen kann«, bat er mich. Anschließend machte er sich erneut an dem Stein zu schaffen und jetzt bewegte er sich tatsächlich. Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubendes Poltern und ich befürchtete schon, alles würde über uns zusammenbrechen, doch dem war nicht so.
    Stattdessen verschob sich ein Stück der Mauer neben uns und ein kleiner Tunnel wurde sichtbar. Er war nicht sehr hoch und reichte mir gerade bis zur Brust, so dass man in gebeugter Haltung hindurchgehen musste.
    »Nach Euch, Herrin«, sagte Malcolm und deutete auf die finstere Öffnung. Ich sah ihn stirnrunzelnd an und schüttelte heftig den Kopf.
    »Ich gehe da ganz sicher nicht als Erste hinein«, erklärte ich vehement. Malcolm musterte mich kurz, dann seufzte er und nickte.
    »Dann werde ich vorangehen und Ihr bleibt dicht hinter mir«, schlug er vor. Er wartete keine Antwort ab, sondern bückte sich und verschwand in der Öffnung. Als ich ihn plötzlich nicht mehr sah, wallte Panik in mir auf und ich folgte ihm rasch. Alleine hier unten festzusitzen war das Letzte, was ich wollte.
    Der Tunnel schien kein Ende zu nehmen und mein Rücken schmerzte durch die permanente gebückte Haltung, in der ich mich fortbewegen musste. Schon drei Mal hatte ich mir heftig den Kopf an der Decke gestoßen, als ich meine Wirbelsäule hatte entlasten wollen und mich ein wenig aufgerichtet hatte.
    Ich orientierte mich an dem Geräusch von Malcolms Schritten, der dicht vor mir lief und an dem schwachen Schein der Kerze. Plötzlich verstummten diese und den Bruchteil einer Sekunde später stieß ich hart mit dem Gesicht gegen seinen Rücken.
    »Was ist los?«, erkundigte ich mich und rieb mir über die schmerzende Wange.
    »Still«, zischte er und ich zuckte angesichts seines barschen Tonfalls zusammen. Malcolm stand völlig regungslos da und lauschte. Ich wagte nicht, mich auch nur einen Millimeter zu bewegen, aus Angst ich könnte einen Laut von mir geben. Plötzlich hörte ich ein Geräusch, als zöge jemand etwas über den steinigen Boden, gefolgt von einem blechernen Klang. Ich erkannte, dass Malcolm einen Beutel aus einer Nische gezogen hatte.
    »Was hast du da?«, flüsterte ich kaum hörbar.
    »Nur das Notwendigste für unsere Flucht«, antwortete er leise und begann über sich an der Tunneldecke herumzutasten. Ich begriff, dass dort die Falltür sein musste, die uns, wie Malcolm gesagt hatte, an einen schwer einsehbaren Außenteil der Burgmauer bringen würde. Mir war eiskalt und das nicht nur wegen der Temperaturen. Ganz langsam wurde mir nämlich klar, dass wir Trom-Castle tatsächlich verlassen würden. Ich musste wieder an Caleb denken und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Hoffentlich war er wohlauf.
    Malcolm löschte die Kerze und drückte die Falltür nach oben. Anschließend wagte er einen vorsichtigen Blick nach draußen. Als er sich versichert hatte, dass niemand in der Nähe war, schwang er sie ganz auf und kletterte hinaus. Er streckte mir die Hand entgegen, um mir nach oben zu helfen.
    »Und was tun wir jetzt?«, fragte ich und klopfte mir den Staub von der Kleidung. Er deutete auf den nahegelegenen Wald.
    »Wir gehen in diese Richtung und dann direkt in die Berge«, offenbarte er mir.
    »In die Berge?«, wiederholte ich ungläubig. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Es war Herbst und in den höheren Lagen der Highlands lag bereits Schnee.
    »Ich habe meine Anweisungen und werde sie auch befolgen«, sagte er störrisch und sah sich dabei immer wieder unruhig um.
    »Aber was ist mit den Anderen? Mistress Graham und all die Mägde?«, widersprach ich. Bei dem Gedanken, ihnen könnte

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