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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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er sich umdrehte.
    »Er wird zu uns stoßen. Im Augenblick sorgt er dafür, dass niemand nach oben gelangt. Doch wir haben keine Zeit mehr für Fragen. Folgt mir und verhaltet Euch so still wie möglich«, befahl er.
    »Warte«, rief ich, als ich in der Tür noch einmal innehielt. Ich stürmte zurück in unser Zimmer und zog die unterste Schublade einer Kommode auf. Mit zitternden Händen tastete ich suchend auf dem Holzboden umher, bis ich die kleine Einkerbung gefunden hatte, die den doppelten Boden sichtbar werden ließ. Ich schob ihn zur Seite und nahm das Ledersäckchen, in dem Caleb den Kupferring und Imogens Notizheft versteckt hatte. Ich verstaute beides in der tiefen Tasche meines Umhangs und rannte dann wieder hinaus auf den Flur, wo Malcolm schon ungeduldig auf mich wartete.
    Wir liefen den schwach beleuchteten Gang entlang, in einen Teil der Burg, den ich kaum kannte. Caleb hatte mir zwar vor einigen Wochen alles gezeigt, doch jetzt, in all der Aufregung hatte ich völlig die Orientierung verloren. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen und fragte mich, warum wir angegriffen wurden und von wem. Nur zu gerne hätte ich Malcolm mit meinen Fragen bombardiert, doch er hatte gesagt ich solle so still wie möglich sein.
    Plötzlich blieb mein Bewacher stehen und öffnete eine der Türen im Gang. Er sah sich argwöhnisch zu beiden Seiten um, während er mir mit einer Handbewegung zu verstehen gab, dass ich eintreten sollte.
    Im Zimmer war es stockdunkel und ich hatte keine Ahnung, was wir hier wollten. Malcolm verriegelte die Tür und entzündete eine kleine Kerze. Jetzt erkannte ich den Raum und erinnerte mich, wie Caleb mir erzählt hatte, dass hier Reisende untergebracht wurden, die um eine Übernachtungsmöglichkeit baten. Aber was wollten wir hier? Ohne ein Wort zu sagen, beobachtete ich, wie Malcolm zu einem großen Wandbehang ging und diesen zur Seite schob. Ich hätte ihn zu gerne gefragt, was er da eigentlich tat, doch ich wagte es nicht zu sprechen. Vom Burghof drangen scheppernde Laute zu uns und ich benötigte einen Augenblick, bis mir klar wurde, dass es sich um Schwerter handelte, deren Klingen lautstark aufeinandertrafen.
    Mein Blick huschte wieder zu Malcolm, der genau in diesem Moment zu mir sah.
    »Rasch, Herrin, hier herein. Seid aber vorsichtig«, wies er mich an. Zuerst wusste ich nicht, was er von mir wollte, doch dann erkannte ich die schmale Öffnung in der Wand.
    Ich eilte zu ihm und er reichte mir die Kerze. Wir wechselten einen kurzen Blick und er nickte. Vorsichtig zwängte ich mich durch die Öffnung, die gerade so breit war, dass ein ausgewachsener Mann hindurchpasste. Ich hielt die Kerze am ausgestreckten Arm vor mich und versuchte etwas zu erkennen, doch außer tiefer Schwärze, war nichts zu sehen. Hinter mir hörte ich, wie Malcolm sich ächzend durch den Spalt zwängte und das dumpfe Geräusch von schwerem, herabfallendem Stoff erklang. Anscheinend hatte er den Wandteppich wieder heruntergelassen.
    Ich kniff die Augen zusammen und versuchte im fahlen Lichtschein der Kerze irgendetwas zu erkennen, doch alles, was ich ausmachen konnte, war tiefe Dunkelheit. Ich machte einen Schritt nach vorne und schrie erschrocken auf, als mein Fuß keinen Halt fand, sondern ins Leere tappte. Im nächsten Moment fühlte ich zwei starke Arme, die meine Taille umschlungen und mich zurückzogen.
    »Ich habe Euch doch gesagt, Ihr sollt vorsichtig sein«, brummte Malcolm, der sich neben mich stellte und mir die Kerze abnahm. »Der Laird wird mich umbringen, wenn Euch etwas zustößt.« Er ging in die Hocke und hielt die Flamme knapp über den Boden, so dass ich die Stufen erkennen konnte, die nach unten führten. Ich erschauderte als mir bewusst wurde, dass ich um ein Haar dort hinuntergestürzt wäre, und dankte Caleb im Geiste, dass er mir Malcolm zur Seite gestellt hatte.
    »Was ist das hier?«, fragte ich leise.
    »Ein Geheimgang, der zu einer verborgenen Falltür an der hinteren Burgmauer führt«, erklärte meine Wache. »Bleibt dich bei mir. Am Besten, Ihr legt eine Hand auf meine Schulter um euch abzustützen, während wir nach unten steigen«, schlug er vor. Dieses Angebot nahm ich nur zu gerne an. Ich bohrte meine Finger ängstlich in seine kräftige Schulter, als wir ganz vorsichtig nach unten stiegen. Der Weg hinunter kam mir unendlich lang vor, und gerade als ich mich fragte, wie tief es noch hinabgehen konnte, hatten wir das Ende der in Stein gehauenen Treppe erreicht.
    Hier unten war

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