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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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gemeldet. Aber selbst wenn er das hätte. Das ist reiner Irrsinn. Wir können Frost unmöglich herbringen lassen. Du weißt selbst, was Anna dann machen wird.“
    „Und du weißt, was sie machen wird, wenn wir ihn nicht herbringen. Wir müssen auf sie eingehen und uns dann schleunigst etwas ausdenken. Sonst wird es in sechzig Minuten einen Toten geben.“ Ihr Blick wanderte wieder zum Gully. „ Mindestens einen.“
    Dorm stand zwei Meter neben seinen Kollegen und meldete sich wieder zu Wort: „Wenn dort am Gully wirklich Sprengstoff befestigt ist, dann sollten wir die Absperrung noch weiter zurückverlagern. Und auf jeden Fall lassen wir die Finger davon. Wer weiß, welche Mechanismen dort angebracht sind.“
    „Das sehe ich auch so“, merkte Nora an. „Anna will Frost aus der U-Haft holen. Dafür braucht sie uns. Sie wird den Sprengstoff also in der kommenden Stunde nicht zünden. Damit würde sie ihr Ziel nicht erreichen.“
    „Möchtest du dein Leben darauf verwetten?“, fragte Tommy.
    Nora zögerte. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, aber uns bleibt nichts anderes übrig. Wir machen einen großen Bogen um alle Gullydeckel in der Nähe und sorgen dafür, dass Frost so schnell wie möglich herkommt.“
    „Das gefällt mir nicht. Das stinkt zum Himmel.“ Tommy sah zur zweiten Absperrung zurück. „Irgendetwas stimmt da nicht.“

28
    Ein Tag zuvor
    „Das sind die beiden“, teilte der Beamte Nora und Tommy mit. Dabei zeigte er auf ein junges Paar, das hinter dem Absperrband im hinteren Flurabschnitt stand.
    „Sie haben uns etwas Wichtiges mitzuteilen?“, wollte Nora von den beiden wissen.
    „Ja, das kann man wohl sagen. Wir haben eben erfahren, was passiert ist. Und wir können Ihnen helfen, den Mörder zu fassen.“
    Nora deutete ihren Kollegen an, die beiden zu ihnen zu lassen. „Wie heißen Sie?“
    „Mein Name ist Jens. Das ist meine Freundin Cora. Wir sind gute Freunde von Mark. Ist es wirklich wahr, dass er und seine Braut ermordet wurden?“
    „Das sollten wir in Ruhe besprechen.“ Tommy deutete den beiden den Weg in die Küche an. Dort saßen Luzius und Beatrice noch immer wie Statuen auf den Stühlen. Sie schienen sich in den letzten Minuten keinen Zentimeter von der Stelle gerührt zu haben.
    Jens nickte den beiden zu. Dann setzte er sich mit Cora neben sie und wartete darauf, dass Nora und Tommy die Befragung eröffneten.
    Nora zog ihren Notizblock hervor und wollte wissen: „Also, was haben Sie uns zu sagen?“
    „Wir haben möglicherweise den Mörder gesehen“, brach es aus Cora heraus.
    Luzius und Beatrice wirbelten herum. „Wer ist es? Sagen Sie es schon!“
    „Es könnte dieser Matthias Weiden sein. Wir haben ihn gesehen, als er ins Haus ging. Er hat sich sehr nervös umgeblickt. Es wirkte so, als führte er etwas im Schilde.“
    Luzius sprang auf. „Wo ist dieser Bengel?! Ich mache ihn fertig! Er wird alles büßen!“
    „Sie machen gar nichts“, fuhr Tommy ihn an. „Reißen Sie sich zusammen. Sonst müssen wir Sie bitten, den Raum zu verlassen.“
    „Aber Sie haben doch selbst gehört, was diese junge Frau gerade gesagt hat! Das ist doch eine eindeutige Beobachtung! Schnappen Sie sich diesen Matthias! Er ist der Täter! Er hat meine Tochter auf dem Gewissen!“
    Thomas wandte sich wieder an Jens und Cora: „Sie haben Matthias Weiden aber nicht bei der Tat beobachtet?“
    „Nein. Wir haben uns nicht einmal etwas dabei gedacht, als wir ihn so nervös sahen. Erst jetzt im Nachhinein bringen wir sein Verhalten mit den Morden in Verbindung. Alle Gäste wurden auf einmal unruhig und starrten zur Terrasse. Einige liefen auch wild umher. Dann begann das Getuschel. Dabei wurde uns bereits mulmig zumute. Aber erst als Sie hier eintrafen, wussten wir schließlich, dass etwas Schlimmes geschehen war.“
    Cora fügte hinzu: „Allerdings hätten wir niemals gedacht, wie schlimm es wirklich ist. Mark war so ein guter Freund. Das hat er nicht verdient. Niemand hat es verdient, am Hochzeitstag ermordet zu werden. Die Welt ist einfach grausam und abstoßend geworden.“
    Beatrice schüttelte den Kopf. „Sie war es schon immer. Aber je älter man wird, desto mehr fällt es einem auf.“
    „Wann haben Sie Matthias dann wieder gesehen?“, hakte Nora bei den mutmaßlichen Zeugen nach.
    „Gar nicht. Er tauchte draußen nicht mehr auf. Zumindest glauben wir das. Aber bei so vielen Gästen kann man nur schwer den Überblick behalten. Jedenfalls haben wir ihn nicht mehr

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