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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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vertraue?“
    „Entweder das oder Sie sterben durch eine Kugel.“ Sie zuckte mit der Waffe. „Ihre Wahl.“
    Der Mann sah zu den anderen Fahrgästen. Alle erwiderten seinen Blick. Alle sahen die Angst in seinen Augen. Doch niemand reagierte.
    „Wir müssen etwas machen!“, rief er ihnen zu. „Die Frau ist alleine! Wir sind über vierzig Personen! Gemeinsam können wir sie überwältigen. Wir haben wir nichts zu verlieren!“
    „Da irren Sie sich“, erwiderte Anna. „Sie haben Ihr Leben zu verlieren. Wenn es Ihnen etwas wert ist, dann öffnen Sie jetzt endlich die verfluchte Tasche!“
    Der Mann kratzte sich an der Wange. Dann blickte er aus dem Fenster. Sein Herz pochte immer schneller. Seine Fingerspitzen vibrierten.
    „Wollen Sie nicht?“, fragte Anna in einem freundlichen Tonfall, wobei sie den Abzugshahn ihrer Waffe zurückzog. „Oder sind Sie einfach nur lebensmüde?“
    „Ich … ich … okay, ich werde es machen“, stotterte er nach kurzer Zeit. „Sie haben gewonnen. Ich öffne die Tasche. Aber schießen Sie bitte nicht. Ich habe eine Frau und zwei Kinder.“
    „Das wird sicherlich auch auf andere Passagiere zutreffen. Jeder hier hat ein Leben. Das interessiert mich aber nicht. Nun machen Sie schon.“
    Mit zittrigen Händen tastete der Mann zur Tasche. Er ergriff den Reißverschluss, zögerte kurz und zog ihn dann langsam auf.
    Anna konnte sehen, dass einige Passagiere zurückzuckten. Sie befürchteten das Schlimmste.
    Doch als der Mann die Tasche vollständig geöffnet hatte, traute er seinen Augen kaum. Er schüttelte den Kopf und stieß aus:
    „Was soll das denn, zum Geier?!“

34
    Ein Tag zuvor
    Nachdem Nora und Thomas sich noch eine Zeit lang beratschlagt hatten, wollten sie hinaus in den Garten gehen, um dort Matthias Weiden zu suchen. Doch zur selben Zeit kam Dorm mit einem jungen Mann zu ihnen in die Küche und sagte: „Das ist der Kerl. Er stand seelenruhig auf der Terrasse. Diese Anna hat ihn sofort identifiziert.“
    Die Ermittler blickten verwirrt von Dorm zum jungen Mann und wieder zurück. „Und wer genau ist das?“
    „Na, Gerhardt Frost. Ich dachte, dass ihr auf der Suche nach ihm seid? Anna hat das gesagt.“
    „Mann, die scheint aber wirklich flink zu sein“, äußerte Nora beeindruckt. Dann erklärte sie Dorm: „Ja, das ist richtig. Wir würden gerne einige Takte mit Herrn Frost wechseln. Mal schauen, was sich dabei ergibt.“ Sie zeigte auf einen freien Stuhl. „Setzen Sie sich bitte, Herr Frost.“
    Gerhardt ließ sich nieder. Er hatte lange blonde Haare, eine Hakennase und einen Dreitagebart. Sein schwarzer Anzug glänzte leicht. „Es ist abscheulich. Haben Sie schon eine Idee, wer die Morde verübt haben könnte?“
    „Genau das versuchen wir gerade herauszufinden. Daher haben wir einige Fragen an Sie.“
    „Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung. Allerdings bin ich etwas verwundert. Warum hat diese Anna mich erwähnt? Ihr Kollege ist draußen direkt auf mich zugekommen, obwohl viele Menschen vor mir standen. Daher gehe ich davon aus, dass Sie sich von mir konkrete Hinweise erhoffen. Nur weiß ich nicht, wie diese Anna darauf kommt. Ich habe keine Ahnung, was ich Ihnen sagen könnte. Von den Morden habe ich nichts mitbekommen.“
    Nora überkreuzte ihre Beine. „Laut unseren Informationen sind Sie kurz vor den Morden hier ins Haus gegangen. Ist das korrekt?“
    „Ja, das stimmt. Ich musste auf die Toilette. Dennoch habe ich nichts Hilfreiches gesehen oder gehört. Die Gästetoilette liegt am Ende des Flurs. Ich bin nicht bis hier vorne gekommen.“
    „Haben Sie gewusst, dass das Brautpaar zu diesem Zeitpunkt ebenfalls hier im Haus war?“
    „Ja, ich habe sie zuvor hineingehen sehen.“
    „Aber auf dem Weg zur Toilette ist Ihnen nichts weiter aufgefallen?“
    „Nein, nichts. Ich bin natürlich einigen Gästen begegnet. Zudem musste ich vor der Toilette warten, weil sie besetzt war. Aber das war alles. Hätte ich geahnt, dass Mark und Stefanie hier zum selben Zeitpunkt ermordet wurden, dann wäre ich den beiden sofort zur Hilfe geeilt. Aber ich habe nicht einmal einen Schrei gehört. Es wirkte alles friedlich.“
    „Sie sind also zur Toilette gegangen, haben vor dieser kurz gewartet, dann Ihr Geschäft verrichtet und sind anschließend …?“
    „Wieder nach draußen gegangen“, ergänzte Frost diesen Satz.
    „Wann haben Sie zum letzten Mal mit dem Brautpaar gesprochen?“
    „Das war vor etwa einer Stunde. Hier im Haus. In Marks Zimmer. Ich habe die

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