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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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den Bus noch immer mit einem Fernglas beobachtete.
    „Was hast du? Ich sehe dir an, dass du etwas ausheckst. Raus mit der Sprache“, verlangte Tommy.
    Nora reagierte nicht auf ihn. Sie lief zu Karl, nahm ihm das Fernglas ab und richtete es auf den Bus.
    „Würdest du mir jetzt bitte mitteilen, was du vorhast?“, drängte Tommy sie.
    „Moment noch.“ Sie schien eine bestimmte Stelle zu fixieren. Dann ging sie plötzlich in die Knie und nickte. Kurz darauf erhob sie sich wieder und gab Karl das Fernglas zurück. „Ich weiß, wie wir es anstellen werden.“
    „Was meinst du genau?“
    „Wir werden Anna aus dem Bus locken und die Geiseln retten. Es ist ein gewagtes Unterfangen, aber meiner Meinung nach sehen unsere Erfolgsaussichten besser aus als gedacht.“
    „Dann sag mir endlich, was du geplant hast. Wir sind Partner, verdammt. Ich muss wissen, was du im Schilde führst.“
    „Schon gut.“ Nora trat näher an Tommy heran.
    Dann setzte sie ihn über ihren Plan in Kenntnis.

32
    Ein Tag zuvor
    „Sind Sie sich absolut sicher?“
    „Ja, verflixt. Wollen Sie jetzt endlich alles hören oder verplempern wir hier weiter unsere Zeit?“
    Nora stutzte. Dann deutete sie Anna an, ihr und Tommy in die Küche zu folgen. Dort setzten die drei sich an den Tisch. „Gut, dann sagen Sie uns jetzt bitte alles, was Sie wissen.“
    „Ich beschränke mich auf das Wesentliche. Vor etwa fünfzig Minuten stand ich mit Steffi und Mark draußen am Teich. Wir haben uns ein wenig unterhalten. Marks Bekannte kamen dazu. Ich glaube sie heißen Jens und Caro.“
    „Cora“, verbesserte Nora sie.
    „Meinetwegen. Darauf kommt es nicht an. Die beiden haben lediglich einige unwichtige Dinge von sich gegeben. Entscheidend ist, dass Mark, kurz nachdem Jens und Cora wieder verschwunden waren, plötzlich sehr nervös wurde. Auf mich wirkte es so, als hätte er den beiden nachgeschaut und über etwas Bestimmtes gegrübelt. Etwas, das sie gesagt hatten. Also erinnerte ich mich an jedes Wort. Doch ich konnte nichts Wichtiges in mein Gedächtnis zurückrufen. Dann habe ich jedoch gemerkt, dass Mark nicht die beiden, sondern eine andere Person anstarrte.“
    Da Anna nicht fortfuhr, hakte Nora nach: „Und weiter?“
    „Na, diese Person ist der Mörder. Keine Frage.“
    „Ja, wir haben uns schon gedacht, dass Sie darauf hinauswollen. Aber wer ist es?“
    Anna sah zur Tür. Es schien so, als wolle sie sichergehen, nicht belauscht zu werden. Dann antwortete sie: „Gerhardt Frost. Er ist Marks bester Freund. Ich habe diesen Kerl zwar nur zweimal getroffen, doch er war mir von Anfang an nicht geheuer. Und ich bin mir absolut sicher, dass Mark ihn angesehen hat und daraufhin sehr nervös wurde. Er hat sogar selbst gesagt, dass er das Verhalten dieser Person als seltsam empfand. Zwar hat er Frosts Namen nicht erwähnt, aber er muss diesen Kerl gemeint haben. Hundertprozentig.“
    „Haben Sie diesen Gerhardt Frost seitdem noch einmal gesehen?“
    „Ja. Er ist noch immer hier. Treibt sich ganz unauffällig im Garten herum.“
    „Und Sie haben gesehen , dass er die Morde begangen hat?“
    „Ich … na ja, was heißt schon ‚gesehen’?“
    Thomas brummte: „Sie haben ihn also nicht während der Taten beobachtet?“
    „Natürlich nicht. Sonst hätte ich doch sofort Alarm geschlagen. Dafür habe ich aber bemerkt, wie Mark und Steffi ins Haus gegangen sind und kurz darauf von Frost verfolgt wurden. Ich habe also gesehen, wie er zu den Tatorten gegangen ist. Eins und eins kann ich dann noch so gerade zusammenzählen.“
    „Wann genau ist dieser Frost hier ins Haus gegangen?“
    „Mark und Steffi sind vor etwa fünfzig Minuten im Haus verschwunden. Sie haben mir gesagt, dass sie etwas Wichtiges besprechen müssten. Frost ist vielleicht eine Minute später ins Haus gehuscht. Dabei hatte er sich mehrmals umgeschaut. Ich hatte den Eindruck, dass er sichergehen wollte, nicht verfolgt zu werden.“
    „Und warum kommen Sie erst jetzt mit diesen wichtigen Beobachtungen zu uns? Sie müssten doch schon seit einiger Zeit wissen, was hier Schreckliches passiert ist.“
    „Ja, aber ich stand unter Schock, als ich von den Morden erfuhr. Erst jetzt verbinde ich Frost damit. Während der Feier habe ich mir überhaupt keine Gedanken darüber gemacht. Es war einer dieser Momente, die man zwar wahrnimmt, aber nicht wirklich als bedrohlich einschätzt. Das kennen Sie doch sicherlich selbst? Frost ist ins Haus gegangen und wirkte angespannt. Das ist doch nichts,

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