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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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einmal, wenn man nicht wachsam ist.“
    Die Kommissarin betrachtete die Beule noch einige Augenblicke. Dann räusperte sie sich und sagte: „Okay, das wäre fürs Erste alles. Haben Sie unseren Kollegen bereits Ihre Adresse mitgeteilt?“
    „Klar. Und wir wurden von denen auch schon nach Waffen durchsucht, falls Sie das jetzt noch einmal vorhaben sollten.“
    „Nein, das wird kaum nötig sein. Unsere Kollegen machen immer einen zuverlässigen Job.“
    „Dann wollen wir hoffen, dass Sie auch den Mörder schnappen werden.“
    „Oder die Mörderin“, fügte Valerie schnell hinzu.
    Ihr Freund sah sie an. „Stimmt. Oder die Mörderin. Man kann nie wissen, wer hinter so einer Bluttat steckt.“
    Die beiden erhoben sich und schritten hinüber zur Tür. Kurz bevor sie den Raum verließen, sagte Matthias noch: „Wir halten uns zu Ihrer Verfügung, falls Sie noch etwas von uns wissen wollen. Schließlich möchten wir helfen, den Mörder zu entlarven. Also, bis später.“

37
    Samstag, 8. Juni 2013
    Gerhardt Frost war mit Handschellen gefesselt und wurde von zwei Streifenbeamten durch eine Gasse geführt, die am östlichen Ende in die Kurze-Geismar-Straße mündete. Dort standen Nora und Thomas und warteten bereits ungeduldig auf den vermeintlichen Mörder. Als Nora auf ihre Uhr sah, erkannte sie, dass Annas Ultimatum in knapp zehn Minuten ablief.
    „Sie widerlichen Schweine!“, fauchte Frost die Ermittler an, sobald er sie sah. „Ich versichere Ihnen, dass Sie Ihres Lebens nicht mehr glücklich werden! Einen Unschuldigen in den Knast gesteckt zu haben, wird Sie bis ans Ende Ihrer Tage verfolgen!“
    Nora beachtete diese Äußerungen nicht weiter. „Haben unsere Kollegen Sie bereits über die derzeitige Situation aufgeklärt?“
    „Nein, ich weiß von nichts. Was zum Teufel geht hier vor sich? Wieso haben Sie mich hierhin gebracht? Wo ist mein Anwalt?“
    „Auf den werden Sie verzichten müssen.“
    „Ich kenne meine Rechte!“
    Während Nora ihm hasserfüllt in die Augen sah, wollte Thomas von einem der Streifenbeamten wissen: „Habt ihr an die schusssichere Weste gedacht?“
    „Ja. Sie liegt hinten im Auto. Soll ich sie schon holen?“
    „Je weniger Zeit wir verschwenden, desto besser.“
    „In Ordnung. Bin gleich wieder da.“ Der Mann lief zurück zum Anfang der zwanzig Meter langen Gasse.
    Nachdem Frost von Nora über Annas Forderung in Kenntnis gesetzt wurde, schrie er aus vollem Hals: „Sie wollen mich auf den Arm nehmen, oder?! Ich werde doch nicht für Sie meinen Kopf hinhalten! Sind Sie völlig bescheuert? Ich will sofort meinen Anwalt sprechen! Sie können mich nicht einfach opfern, um andere Menschen zu retten!“
    „Wir garantieren Ihnen, dass Sie heile aus der ganzen Sache herauskommen werden. Unser Plan sieht vor, dass Sie sich mit der …“
    „Ich pfeife auf Ihren Plan! Sie müssen verrückt sein! Nie im Leben werde ich dort auf die Straße gehen und mich dieser Wahnsinnigen ausliefern!“
    „Wenn Sie es nicht machen, werden vierzig Menschen sterben.“
    „Das ist nicht mein Problem! Und kommen Sie mir jetzt nicht mit meinem Gewissen! Ich habe mit all dem hier nichts am Hut! Weder bin ich Steffis und Marks Mörder noch werde ich die Menschen aus dem Bus auf dem Gewissen haben, falls es soweit kommen sollte.“
    „Versetzen Sie sich in die Lage der Passagiere. Alle wurden unschuldig in diesen Schlamassel hineingezogen.“
    „Genau wie ich, verflucht! Aber Sie wollen mir partout nicht zuhören! Ich wurde reingelegt!“
    Thomas sagte ungeduldig: „Wir werden uns mit dieser Angelegenheit noch einmal beschäftigen. Das versprechen wir Ihnen. Aber momentan läuft uns die Zeit davon. Wir haben nur noch zehn Minuten. Daher werden Sie jetzt die schusssichere Weste anlegen und unseren Anweisungen lauschen. Ist das klar?“
    Frosts Gesicht lief hochrot an. „Ich werde gar nichts machen! So können Sie nicht mit mir umspringen! Sie verstoßen gegen die Menschenrechte, wenn Sie mich dort auf die Straße schicken! Dann könnten Sie mich gleich vor ein Erschießungskommando stellen.“
    „Dort vorne sind unzählige Kameras auf den Bus gerichtet“, sagte Nora, wobei sie zur Kurze-Geismar-Straße deutete. „Denken Sie allen Ernstes, dass wir das Risiko eingehen würden, Sie vor aller Augen ermorden zu lassen?“
    „Offenbar ja!“
    Der Streifenbeamte kam mit der schusssicheren Weste zurück und legte sie Frost gegen dessen Willen an.
    „Wir bringen Sie gleich hinter die Absperrung“, erklärte

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