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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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„Was ist mit dem Bus, Vielbusch? Was geht dort vor sich?! Was macht Anna?“
    „Die Passagiere kleben weiterhin die Scheiben mit den Zeitungen ab. Aber sie lassen die Frontscheibe offenbar frei. Keine Ahnung, worin der Sinn besteht. Anna steht weiterhin neben dem Busfahrer und kontrolliert alles.“
    Nora begann zu schnaufen. Die Situation lief immer mehr aus dem Ruder. Sie wusste nicht, worauf sie sich konzentrieren sollte. Sie hatte keine Idee, wer den Schuss auf Frost abgegeben hatte und warum Anna den Bus nur halb tapezieren ließ.
    Was läuft hier ab? Wie hängt das alles zusammen?
    „Wir müssen Frosts Bein verbinden und ihn in Sicherheit bringen. Sofort!“, schrie Tommy. „Er verliert zu viel Blut. Wenn wir ihn jetzt nicht retten, dann wird er die Wunde tatsächlich nicht mehr lange überleben.“
    „Aber wir haben keine Gewissheit über den Schützen! Wir können nicht einfach wieder in die Mitte der Gasse gehen. Dort sind wir von allen Seiten ungeschützt.“
    „Wir können Frost aber auch nicht dort liegen lassen! Und wenn der Schütze ihn wirklich töten wollte, dann hätte er schon längst ein weiteres Mal geschossen!“
    Nora stutzte. Sie sah fragend zu Karl.
    „Ich kann niemanden sehen. Das Dach ist sauber. Die oberen Etagenwohnungen auch.“
    „Ganz sicher?“
    „Absolut. Entweder ist der Schütze schon wieder verschwunden oder der Schuss kam woanders her.“
    „Okay, dann los“, sagte Tommy. Er trat vor und näherte sich Frost.
    „Das ist noch zu gefährlich!“, schrie Nora ihn wiederholt an.
    „Das ist mir egal! Ich werde den Mann nicht verbluten lassen!“
    „Das hatten Sie doch sowieso vor!“, brüllte Frost ihn an, ehe er vor Schmerz wieder aufschrie.
    „Ich habe den Notarzt verständigt und zwei Kollegen zum Hochhaus geschickt!“, rief Vielbusch seinen Kollegen zu. „Die beiden werden in wenigen Minuten dort sein und alles überprüfen.“
    Nora nahm diese Information zwar zur Kenntnis, ging jedoch nicht darauf ein. Sie ahnte, dass der Schütze bis dahin über alle Berge sein würde.
    Falls er überhaupt beim Hochhaus ist.
    Daher dachte sie kurz nach, nickte entschlossen und begab sich ebenfalls zu Frost.
    „Woher der plötzliche Sinneswandel?“, fuhr Tommy sie an.
    „Du hast recht. Wenn der Schütze Frost töten wollte, dann wäre wohl schon ein zweiter Schuss gefallen.“
    „So ist es. Also los. Wir tragen ihn hinüber zur Absperrung.“ Tommy band Frosts Bein mit seinem Gürtel ab und griff anschließend unter dessen Arme.
    Noras Herz pochte wie wild, als sie die Füße anhob. Die Gewissheit, dass auch sie jeden Moment eine Kugel treffen konnte, jagte das Adrenalin auf Hochtouren durch ihren Körper. „Bei der Absperrung kann Anna ihn sehen! Wir müssen eine Barriere errichten!“
    „Und womit? Wir haben hier nichts Geeignetes!“
    „Der Einsatzwagen! Die Kollegen sollen ihn durch die Gasse hierher fahren! Los! Beeilung!“

40
    Ein Tag zuvor
    Während ihre Kollegen die Befragungen im Hortmann-Haus fortführten, saßen Nora und Thomas am späten Freitagnachmittag im kriminaltechnischen Labor, das sich im Untergeschoss der Polizeidirektion befand. Waldemar Ruttig hockte ihnen gegenüber und sah durch ein Lichtmikroskop.
    „Oh, ja“, äußerte er. „Es besteht kein Zweifel. Die gefundenen Haare von den Tatorten sind identisch mit der Haarprobe, die Sie mir gerade von Gerhardt Frost gebracht haben. Wollen Sie selbst sehen?“ Er lehnte sich im Stuhl zurück und zeigte auf das Mikroskop.
    „Nein, wir vertrauen Ihnen voll und ganz“, erwiderte Thomas. „Es sieht also alles danach aus, dass Frost unser Mann ist.“
    „Ja. Von unserem letzten gemeinsamen Fall weiß ich, dass Sie skeptisch sind, wenn offensichtliche Hinweise auf eine konkrete Person hindeuten. Aber in diesem Fall sehe ich keinen Grund für weitere Überlegungen. Der Mann ist vor Ihnen geflüchtet und hat an den Tatorten seine persönlichen Visitenkarten hinterlassen. Damit ist in meinen Augen alles klar.“
    „Mich stört nur, dass Ihr Team gleich an beiden Tatorten ein Haar von ihm gefunden hat“, meinte Nora. „Zwar scheint Frost nicht der Schlaueste zu sein, aber so deutliche Spuren grenzen schon fast an ein Wunder.“
    „Ich weiß, was du meinst“, sagte Tommy. „Dennoch passt alles zusammen. Ich bin sicher, dass wir das Mordmotiv bei dieser Drogengeschichte entdecken werden. Bestimmt musste Frost das Brautpaar aus dem Weg schaffen, weil es ihn auffliegen lassen wollte.“
    „Aber laut

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