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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Absperrung zu. Dort standen Dorm und Vielbusch und sahen einander ratlos an.
    „Seid ihr euch absolut sicher, was den Raub angeht?“, fragte Tommy die beiden, als er in deren Reichweite kam.
    „Leider ja. Wir können es euch zeigen.“ Dorm deutete den beiden an, ihm und Vielbusch zu folgen. Dann führten sie ihre Kollegen in die Mitte der Straße, blieben stehen und verschränkten die Arme.
    „Das kann doch nicht sein!“ Tommy erstarrte.
    Dorm verzog eine bekümmerte Miene. „Das erklärt wohl, warum die Passagiere nur die linken Seitenscheiben mit Zeitungen abkleben sollten. Es ging nicht darum, dass wir keinen Blick in den Bus hinein werfen durften. Die Leute durften keinen Blick hinaus werfen, weil sie uns sonst vermutlich durch Gesten auf das Treiben in dem Laden aufmerksam gemacht hätten.“
    Nora richtete ihren Blick auf das Juweliergeschäft Becker . Dann suchte sie nach den passenden Worten. Doch es fiel ihr partout nichts ein. Sie konnte einfach nicht glauben, was sie dort sah.
    „Wir wurden doppelt reingelegt“, erkannte Tommy. „Zuerst sollten wir denken, dass Anna diesen Frost aus der U-Haft holen wollte, um ihn zu erschießen. Es sollte so aussehen, als reiche ihr eine Verurteilung nicht aus. In ihrem Wahn verlangte sie offenbar nach Vergeltung. Dann drehte sich das Ganze. Es sah so aus, als hätte jemand sie nur benutzt und als wolle dieser jemand Frost retten, statt ihn zu töten. Aufgrund dieser beider Finten haben wir nicht realisiert, was praktisch vor unseren Augen passiert ist“, brachte Nora hervor.
    „Das stimmt nicht ganz“, erklärte Dorm. „Es ist zwar vor unseren Augen passiert, aber wir hätten es trotzdem nicht sehen können. Ich habe das schon überprüft. Die Absperrungen liegen mindestens dreißig Meter von hier entfernt. Die Straßenschlucht ist so eng, dass wir vom äußersten Punkt der Absperrungen keinen Blick in das Geschäft werfen konnten. Die dreißig Meter sind exakt ausgerechnet.“
    Tommy trat vor. „Ein beschissener Raub! Ich fasse das nicht! Wie hat sich das Ganze genau abgespielt? Wer war es? Wie ist dieser jemand in das Geschäft gekommen, ohne dass wir es gemerkt haben?“
    „Im Grunde war das gar nicht so schwierig. Ich werde es euch zeigen.“ Dorm schritt auf das Juweliergeschäft zu. Vor diesem war das Sicherheitsgitter nach wie vor heruntergelassen. Alle Schaufenster waren intakt. Zudem läutete der Alarm noch. Dennoch war das Innere des Geschäfts fast komplett leergeräumt.
    „Der oder die Diebe sind durch die Decke gekommen.“ Dorm stellte sich vor das Gitter und deutete in das Geschäft. Dort sahen seine Kollegen ein rundes Loch in der Decke. Es war so groß, dass eine erwachsene Person gerade eben hindurchschlüpfen konnte. Der Deckenbeton lag unten auf dem Boden.
    „Jemand hat die Decke gesprengt?“, stieß Nora aus.
    „So ist es. Über dem Geschäft liegt – wie fast überall in dieser Straße – eine Mietswohnung. Der dortige Mieter ist höchstwahrscheinlich unser Räuber.“
    Thomas schluckte. Jetzt begriff er: „Die Sprengung des Mülleimers! Der Alarm! Die Ablenkung! Mein Gott!“
    „Ja, die Sprengung des Mülleimers sollte uns nicht demonstrieren, dass Anna es ernst meinte. Vielmehr war das der eigentliche Coup an der Sache. Durch den Druck und die Erschütterung der Sprengung wurden sämtliche Alarmanlagen ringsum in Gang gesetzt. Genau darauf spekulierte der Dieb. Er war davon überzeugt, dass wir die Alarmsirenen lediglich als Nebenfaktor der Geiselnahme ansehen würden. Daher konnte er in aller Seelenruhe den Juwelier ausrauben, während wir mit Anna, Frost und den Geiseln beschäftigt waren.“
    „Wie viel wurde erbeutet?“
    „Keine Ahnung. Der Besitzer wird das gleich überprüfen. Aber wenn ich mir die Größe und das Ansehen dieses Juweliers vor Augen führe, dann wird man von der Beute sicherlich gut leben können. Bis ans Ende aller Tage.“
    „Hast du schon ermittelt, wer die Wohnung dort oben gemietet hat, Dorm? Warst du schon drin? Kannst du …?“
    „Vielbusch setzt sich in diesem Moment mit dem Vermieter in Verbindung. Einige Kollegen sind schon oben in der Wohnung. Laut Namensschild wohnt dort ein Meier . Aber bei diesem Namen gehe ich jede Wette ein, dass es nur ein Scheinname ist.“
    „Wie kommen wir dort oben hin?“ Tommy sah sich um und suchte den Eingang zur Wohnung.
    „Es gibt einen Ein- und einen Ausgang. Das erklärt auch, wie der Täter wieder entkommen konnte. Auf der Rückseite des Gebäudes

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