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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Motiv? Wieso hätten sie ihren Sohn beziehungsweise ihre Tochter an deren Hochzeitstag ermorden sollen?“
    „Diese Frage müssen Sie klären! Wir wissen es nicht. Das geben wir offen zu. Jedoch sind wir davon überzeugt, dass unsere Fährte richtig ist. Aus diesem Grund wollten wir Sie nun unbedingt darauf stoßen.“
    „Haben Sie denn zumindest einen konkreten Hinweis? Besitzen Sie ein handfestes Indiz, das diese Vermutung untermauern könnte?“
    „Leider nicht. Aber das heißt nichts, denn uns sind gewissermaßen die Hände gebunden. Schließlich haben Sie und Ihre Kollegen die Tatorte abgesperrt. Wenn Sie uns erlauben würden, dort einige Nachforschungen anzustellen, dann könnten wir Ihnen bestimmt ein Indiz besorgen. Wir kannten Mark und Steffi sehr gut und achten deshalb unter Umständen auf Dinge, die Sie übersehen.“
    Nora warf einen skeptischen Blick auf Tommy.
    „Wie ich sehe“, ergriff Jonas daraufhin schnell wieder das Wort, „glauben Sie unserer Theorie nicht. Das ist verständlich. Damit haben wir schon gerechnet. An Ihrer Stelle wären wir auch sehr zurückhaltend. Aber was haben Sie zu verlieren, wenn Sie dieser Vermutung nachgehen?“
    „Wir werden diesen Gedanken in unsere Überlegungen mit einbeziehen. Sie müssen jedoch verstehen, dass wir Ihnen keinen Zutritt zu den Tatorten gewähren können. Unsere Abteilung der Spurensicherung arbeitet gewissenhaft und effektiv.“
    „Das wollen wir auch gar nicht in Frage stellen. Wenn Sie die Väter aber grundsätzlich als Täter außen vorlassen, dann könnten Sie den einen oder anderen Hinweis nicht korrekt ins Gesamtbild einordnen. Darauf möchten wir in erster Linie hinaus.“
    „Das haben wir verstanden“, versicherte Tommy den beiden. „Machen Sie sich über diesen Aspekt keine Gedanken. Wir werden jede Möglichkeit in Betracht ziehen.“
    „Gut. Mehr können wir nicht verlangen.“ Anna erhob sich und nickte den Kommissaren zu. Ihr Freund stand ebenfalls auf, um sich zur Tür zu begeben. „Sollten wir noch etwas erfahren, dann melden wir uns wieder bei Ihnen“, garantierte Anna den beiden.
    „Vielen Dank. Wir wissen Ihre Unterstützung zu schätzen.“
    „Das ist doch selbstverständlich. Ach, eine Frage noch. Es geht das Gerücht um, dass Sie Gerhardt Frost eingesperrt haben. Ist etwas Wahres daran?“
    „Wir haben ihn nicht eingesperrt. Er wird lediglich von uns befragt, da wir uns einige wichtige Hinweise von ihm erhoffen. Das ist alles.“
    „Verstehe“, sagte Anna anteilslos. „Nun gut. Dann wünschen wir Ihnen noch einen schönen Tag. Auf Wiedersehen.“
    „Auf Wiedersehen.“
    Nachdem Anna und Jonas das Büro verlassen hatten, setzte Tommy sich wieder vor den Schreibtisch und äußerte: „Die Väter vermute ich tatsächlich als Letzte hinter den Taten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir bei Albert und Luzius ein Motiv finden werden. Das Ganze klingt mir zu abstrus. Ich würde wirklich gerne wissen, wie die beiden ausgerechnet auf diese Idee kommen.“
    „Ich werde das Gefühl nicht los, dass der Auftritt gerade einen anderen Zweck verfolgte. Die wollten unsere Aufmerksamkeit nicht auf Albert und Luzius lenken. Zumindest nicht nur. Vielmehr glaube ich, dass sie Zugang zu den Tatorten erlangen wollten. Die Frage ist nur, ob sie das aus reiner Neugier oder aus einem bedeutsameren Anlass versucht haben.“

49
    Samstag, 8. Juni 2013
    Als Nora und Thomas einige Minuten später wieder in der Kurze-Geismar-Straße ankamen, bot sich ihnen noch immer ein chaotisches Bild: zahlreiche Schaulustige drängten sich um die äußere Absperrung und versuchten an interessante Informationen zu gelangen. Einige Journalisten hatten sich dreist vor die Absperrung gemogelt, um einen besseren Blick auf die Passagiere zu werfen, die derzeit von den Beamten betreut wurden. Der Bus stand nach wie vor mit zerschossenen Reifen auf der Straße. Zwar war das SEK mittlerweile eingetroffen, doch die speziell ausgebildeten Männer konnten kaum noch tatkräftig eingreifen. Sie halfen bei der Koordination mit und überprüften die Spuren in der näheren Umgebung. Aber ihre besonderen Kenntnisse waren nicht mehr gefragt. Ein paar von ihnen begaben sich allerdings so schnell wie möglich zum Hochhaus, um dort die Polizisten bei der Suche nach dem Schützen zu unterstützen. Womöglich konnten sie ihre Fähigkeiten dort zumindest gewinnbringend einsetzen.
    Die Ermittler bahnten sich derweil einen Weg durch die Menge und schritten auf die vordere

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