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Raecher des Dunklen Imperiums

Raecher des Dunklen Imperiums

Titel: Raecher des Dunklen Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Felswand. Sie sah nicht anders aus, als sie sie bei ihrem letzten Besuch zurückgelassen hatten. Hawkmoon begann sich ein wenig wohler zu fühlen.
    Er eilte den Hügel hinab. „Kommt!" rief er. „Hoffen wir, daß die Schätze noch unberührt sind."
    Aber etwas hatte Hawkmoon in seiner Aufregung und seinem Gedankenwirrwarr vergessen. Er dachte nicht mehr daran, daß die uralte Technologie des Geistvolks bewacht wurde. Und gegen diesen Wächter hatten er und Oladahn schon einmal gekämpft, ohne ihm etwas anhaben zu können. Ein Wächter, mit dem sich nicht verhandeln ließ. Wie sehr Hawkmoon jetzt wünschte, sie hätten die Kamele nicht zurückgelassen, denn mit ihnen hätten sie eine Chance gehabt zu entkommen.
    „Was ist das für ein merkwürdiger Laut?" fragte Graf Brass, als ein gräßliches, wenn auch gedämpftes Heulen aus dem Felsspalt drang. „Wißt Ihr, was das ist, Herzog Dorian?"
    „Ja", murmelte Hawkmoon düster. „Es ist das Brüllen des Maschinenungeheuers - der mechanischen Bestie, die die Höhle bewacht. Ich hatte geglaubt, sie wäre vernichtet worden, aber ich fürchte, nun wird sie uns vernichten."
    „Wir haben Schwerter", sagte Graf Brass grimmig.
    Hawkmoon lachte wild. „Schwerter, ja."
    „Und wir sind zu dritt. Drei Männer, die sich wohl zu helfen wissen."
    „Ja", murmelte Hawkmoon nur.
    Das Heulen wurde stärker, als das Untier sie witterte.
    „Eine winzige Hoffnung haben wir", erklärte Hawkmoon. „Das Ungeheuer ist blind. Unsere einzige Chance liegt darin, uns aufzuteilen und so schnell uns unsere Beine tragen zu unseren Kamelen zu laufen. Vielleicht können uns dort meine Flammenlanzen ein wenig helfen."
    „Weglaufen?" brummte Graf Brass. Er zog sein mächtiges Breitschwert und strich sich über den roten Schnurrbart. „Ich habe noch nie gegen eine mechanische Bestie gekämpft. Ich möchte nicht die Flucht ergreifen, Herzog Dorian."
    „Dann müßt Ihr vielleicht zum drittenmal sterben!" brüllte Hawkmoon verzweifelt über die Schulter zurück. „Hört auf mich, Graf Brass - Ihr wißt, daß ich kein Feigling bin -, wenn wir am Leben bleiben wollen, müssen wir die Kamele erreichen, ehe die Bestie uns erwischt. Seht!"
    Das blinde Maschinenungeheuer tauchte aus dem Felsspalt auf. Es streckte seinen Schädel witternd und lauschend aus, um zu ergründen, wo sich jene befanden, deren Geruch es so sehr haß-te.
    „Bei Nion!" keuchte Graf Brass. „Ist das ein großes Tier!"
    Es war gut doppelt so groß wie der Graf. Seinen Rücken entlang verlief ein Kamm rasiermesserscharfer Hörner. Sein metallener Schuppenpanzer glitzerte in allen Regenbogenfarben und blendete sie, als es mit großer Geschwindigkeit auf sie zuhopste. Es hatte kurze Hinter- und lange Vorderbeine, die in scharfen Metallklauen ausliefen. Seiner Gestalt nach erinnerte es in etwa an einen Gorilla. Es hatte Facettenaugen, die jedoch in seinem Kampf gegen Hawkmoon und Oladahn von Hawkmoon mit dem Schwertgriff zerbrochen worden waren. Bei jeder Bewegung klirrte es. Seine Stimme war metallisch und schmerzte in den Ohren der Männer. Auch der Geruch, der ihnen schon in dieser Entfernung in die Nase stieg, war metallisch.
    Hawkmoon zupfte Graf Brass am Arm. „Bitte, Graf Brass, ich flehe Euch an. Hier ist nicht der richtige Ort, es auf einen Kampf mit dieser Bestie ankommen zu lassen."
    Diese Logik sprach Graf Brass an. „Da mögt Ihr recht haben. Also gut, wir ziehen uns auf die Ebene zurück. Wird es uns dann folgen?"
    „Oh, dessen könnt Ihr sicher sein!"
    Dann trennten die drei sich und begannen auf verschiedenen Wegen zum Ort der verschwundenen Stadt zurückzulaufen. Sie hofften, das Untier würde eine Weile brauchen, sich zu entscheiden, wem es folgen sollte.
    Ganz offensichtlich witterten ihre Kamele das Maschinenungeheuer, denn sie zerrten heftig an den Zügeln, mit denen sie sie festgebunden hatten. Sie versuchten sich aufzubäumen, ihre Nüstern und Mäuler waren angstvoll verzerrt, sie rollten die Augen und stampften nervös mit allen Beinen.
    Als die Männer keuchend auf sie zuliefen, warfen die Berge das heulende Kreischen des Ungeheuers hundertfach verstärkt zurück. Es klang grauenvoll.
    Hawkmoon reichte Graf Brass eine Flammenlanze. „Ich bezweifle, daß sie viel gegen die Bestie ausrichten wird, aber wir dürfen nichts unversucht lassen."
    „Mir hätte ein Kampf Mann gegen Untier mehr zugesagt", brummte der Graf.
    „Der könnte Euch leicht noch bevorstehen", unkte Hawkmoon.
    Hopsend, watschelnd, auf

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