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Raecher des Dunklen Imperiums

Raecher des Dunklen Imperiums

Titel: Raecher des Dunklen Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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eines der monströsen Beine sich über Graf Brass' Kopf heben, sah, wie der Freund einen Arm hob, als könnte er sich so gegen das Untier schützen. Irgendwie gelang es Hawkmoon, auf die Füße zu kommen und vorwärts zu taumeln, aber er wußte, er würde Graf Brass nicht mehr retten können, selbst wenn er das Maschinenungeheuer noch rechtzeitig genug erreichte. Und während er darauf zuschwankte, stürzte Bowgentle herbei - Bowgentle, der außer dem Schwertstumpf keine Waffe hatte -, als könnte er die Bestie mit bloßen Händen zur Seite schieben.
    Und Hawkmoon dachte: „Ich habe meine Freunde wieder in den Tod geführt. Es stimmt, was Kalan sagte. Ich scheine ihre Nemesis zu sein."

5.
    EIN ANDERES LONDRA
    Da zögerte das Untier plötzlich.
    Fast kläglich winselte es.
    Graf Brass nutzte die Gelegenheit. Eilig rollte er sich unter dem mächtigen Fuß weg. Er hatte zwar immer noch nicht die Kraft, sich zu erheben, aber er kroch mit dem Schwert in der Hand hastig davon.
    Sowohl Bowgentle und Hawkmoon hatten angehalten. Sie fragten sich erstaunt, weshalb das Ungeheuer plötzlich wie erstarrt war.
    Die mechanische Bestie krümmte sich. Ihr Wimmern klang nun wie flehend und furchterfüllt. Sie drehte den Schädel, als hörte sie eine Stimme, die außer ihr niemand vernahm.
    Endlich kam Graf Brass schwerfällig auf die Füße und bereitete sich erschöpft auf die Fortsetzung seines Kampfes mit dem Untier vor.
    Doch mit einemmal stürzte das Maschinenungeheuer mit einem Krach zu Boden, daß es die Erde unter seinen Füßen erschütterte. Die vielfarbig funkelnden Schuppen wurden matt. Es sah aus, als begännen sie zu rosten. Die Bestie rührte sich nicht mehr.
    „Wa-as bedeutet das?" fragte Graf Brass verwirrt. „Hat unser Wille es getötet?"
    Hawkmoon lachte, als der erste schwache Schimmer sich in der klaren Wüstenluft abzeichnete. „Nicht unserer, aber vielleicht ein anderer."
    Bowgentle schluckte, als auch er die sich bildenden Umrisse bemerkte. „Was ist das? Eine Geisterstadt?"
    „Fast."
    Graf Brass knurrte. Er packte sein Schwert fester. „Mir gefällt diese neue Gefahr nicht besser."
    „Es dürfte keine Gefahr sein - zumindest nicht für uns", beruhigte ihn Hawkmoon. „Soryandum kehrt zurück."
    Allmählich festigten sich die vagen Umrisse, nahmen Form an, bis schließlich eine ganze Stadt in der Wüste lag. Eine uralte Stadt war es, die eigentlich nur aus Ruinen bestand.
    Graf Brass strich sich über den roten Bart. Seiner Haltung war anzusehen, daß er von Hawkmoons Worten nicht völlig überzeugt und bereit war, sich zu verteidigen.
    „Steckt Euer Schwert ein, Graf Brass", riet ihm Hawkmoon. „Das ist wirklich das Soryandum, das wir suchten. Die Geistmenschen, jene Unsterblichen, von denen ich Euch erzählte, sind gerade rechtzeitig zu unserer Hilfe gekommen. Seht doch, wie schön Soryandum ist!"
    Soryandum war von malerischer Schönheit, trotz seiner Ruinen - oder vielleicht gerade deshalb? Ihre Mauern waren von Moos überwachsen, die Brunnen plätscherten friedlich, Efeu umrankte die teilweise eingestürzten Türme, und überall, aus allen Mauerspalten und den Ritzen im Pflaster spitzten gelbe, rote und purpurne Blumen hervor, und grüne Ranken schlangen sich um die Säulen aus Granit und Orsidian. Eine wundersame Stimmung herrschte in dieser stillen Stadt, in der nur das fröhliche Zwitschern und Trillern von Vögeln zu hören war, die sich ihre Nester unter den morschen Dachsparren gebaut hatten. Und ganz sanft strich der Wind durch die verlassenen Straßen und wirbelte den Staub auf.
    „Das ist Soryandum", sagte Hawkmoon erneut, und seine Stimme klang fast ehrfürchtig.
    Sie standen auf einem von Ruinen umringten Platz, neben dem toten Metallungeheuer.
    Graf Brass fand als erster seine Fassung wieder. Er schritt vorsichtig über das mit blühendem Unkraut durchzogene Pflaster und berührte eine Hauswand. „Sie ist ja ganz fest", brummte er. „Wie kann das möglich sein?"
    „Ich habe stets heimlich gelächelt, wenn jemand von seinem Glauben an das Übernatürliche sprach", murmelte Bowgentle. „Aber jetzt fange ich fast an, mir Gedanken zu machen."
    „Nichts Übernatürliches, sondern eine uralte Wissenschaft hat Soryandum zurückgebracht", versicherte ihm Hawkmoon, „genau wie dieselbe Wissenschaft die Stadt hatte verschwinden lassen. Ich holte dem Geistvolk die Maschine, die es dazu benötigte, denn sie selbst können ihre Stadt nicht mehr verlassen. Diese Menschen waren früher

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